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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Überschrift:
Achtung: Kröten wandern
Zwischenüberschrift:
Viereinhalb Kilometer Zaun schützen Amphibien
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Sie wandern wieder aufgrund der zuletzt milden Temperaturen in diesem Jahr früher als gewöhnlich: Amphibien auf ihrem Weg zu den Laichgewässern. Zum Schutz der Kröten um diese Spezies handelt es sich überwiegend hat die Stadt insgesamt viereinhalb Kilometer Schutzzäune im Stadtgebiet errichten lassen.
Neu hinzugekommen ist in diesem Jahr ein Zaun entlang der Belmer Straße in Höhe der Abzweigung Burg Gretesch. Dort schützt der Zaun die Tiere auf einer Länge von 700 Metern. Weitere Schwerpunkte sind die Stadtteile Sutthausen, Hellern und Gartlage. " Wenn es diese Zäune nicht gäbe, würden schätzungsweise 50 Prozent der Tiere überfahren werden", vermutet Werner Kirchner vom Fachdienst Umwelt und Klimaschutz der Stadt Osnabrück. Alle zehn Meter ist ein Eimer in den Boden eingelassen. Hier fallen die Kröten hinein, schaffen es aus eigener Kraft aber nicht wieder heraus.
Die Anzahl der Tiere ist beträchtlich. Im vergangenen Jahr zählten die Ehrenamtlichen 13 164 Amphibien in den Eimern entlang der Zäune, wobei die gesamte Länge damals anderthalb Kilometer kürzer war als in diesem Jahr. Jeden Morgen sammelnüberwiegend ehrenamtliche Tierschützer die Kröten ein und bringen sie auf die gegenüberliegende Straßenseite oder zu einem nahe gelegenen Gewässer. So nehmen sich unter anderem die Studierenden des Luhrmannshofs der Tiere im Gartlager Weg an.
" Wir sehen die Verpflichtung, die Tiere zu schützen", erläutert Kirchner, ohne dabei nur auf die gesetzliche Verpflichtung zu verweisen. Es gelte, sie vor dem Tod auf der Straße zu schützen, das diene dem Artenschutz. Denn wenn die Tiere zu großen Teilen überfahren würden, " kann das zum Zusammenbrechen einer ganzen Population führen", weiß der Experte. Daher betrachtet er die Schutzzäune als unabdingbar.
Seit inzwischen 20 Jahren sorgt sich die Stadt um die Tiere. Sie werden gezählt und nach Arten bestimmt. " Wir machen das in jeder Saison für den Amphibienschutzbericht", sagt Kirchner. Die Zusammenfassung erscheint in jedem Jahr.
Zu 90 Prozent handelt es sich bei den eingesammelten Tieren um Erdkröten. Diese bedürfen besonderen Schutzes; denn Erdkröten begeben sich bereits während der Wanderung auf die Suche nach Weibchen, " da ist die Straße schön überschaubar", weiß Kirchner. Zudem sei die Straße oftmals aufgeheizt, demzufolge " verweilen die Erdkröten dort auch ganz gern", berichtet der Fachmann.
Verkehrsbehinderungen gebe es aufgrund der Tierschutzaktion nicht. Höchstgeschwindigkeiten hat die Stadt nicht reduziert, Schilder weisen auf die Gefährdung möglicher Tiere auf der Fahrbahn hin. Lediglich zwei Straßen sind von der Dämmerung bis zum Morgengrauen gesperrt: die Riesenallee bis Höhe Gartenbau Wellmann sowie im Nettetal die Seitenstraße Am Forellenteich.
In spätestens sechs bis acht Wochen werden die Zäune entfernt, dann ist die Krötenwanderung abgeschlossen. " Wenn die Witterung günstig ist, dann auch schon in vier Wochen", meint Kirchner.
Mehr zum Thema sowie eine Liste der Amphibienarten in Osnabrück zum Herunterladen als PDF finden Sie im Internet unter osnabrueck.de"

Bildtext:

Keine Berührungsängste: Werner Kirchner vom Fachdienst Umwelt und Klimaschutz hilft beim Kröteneinsammeln.

Foto:

Elvira Parton
Autor:
Jörg Sanders


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