User Online: 1 |
Timeout: 17:11Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
02.03.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Gefrierender
Niederschlag
sorgte
vor
25
Jahren
für
einen
Ausnahmezustand.
Der
damalige
Zoodirektor
Dr.
Wolf
Everts
erinnert
sich,
auch
an
die
Lage
im
Zoo.
Der
Artenschützer
Wolfgang
Herkt,
äußert
sich
zu
Reaktionen
aus
der
Bevölkerung.
Einzelheiten.
Überschrift:
Der Regen friert, und die Zweige knistern
Zwischenüberschrift:
Heute vor 25 Jahren: Eis überzieht die Natur mit einer bis zu vier Zentimeter dicken Schicht
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Plötzlich
sah
alles
anders
aus.
Eisregen
fiel
auf
den
frühen
Rosenmontag.
Es
war
der
2.
März
1987
–
heute
vor
genau
einem
Vierteljahrhundert.
Eine
bis
zu
vier
Zentimeter
dicke
Eisschicht
ummantelte
die
Natur
und
blieb
vielen
als
unvergessliches
Erlebnis
im
Gedächtnis.
Was
geschah
im
Zoo,
wie
erging
es
Tieren
und
Bäumen?
Chaos
und
Idylle
trafen
aufeinander.
In
der
Nacht
hatte
es
bereits
leicht
gefroren.
Und
am
Morgen
begann
es
zu
regnen.
Dr.
Wolf
Everts
erinnert
sich
an
den
2.
März
1987:
"
Es
war
zauberhaft
und
brutal."
Beides
gleichzeitig.
Der
damalige
Zoodirektor
dachte
sofort
an
die
Tiere
–
und
ließ
sie
in
deren
Ställe
und
Häuser
bringen,
aus
denen
sie
gerade
erst
herausgekommen
waren.
"
Die
haben
sich
gewundert"
,
berichtet
Wolf
Everts.
Was
ihn
besonders
beeindruckte,
war
"
die
unglaubliche
Stille"
.
Derübliche
Lärm
von
der
Autobahn
verebbte
im
Laufe
des
Morgens.
Und
kaum
ein
Lüftchen
wehte,
als
das
Eis
vom
Himmel
rieselte.
"
In
diese
Stille
hinein
schlichen
sich
die
Geräusche
von
knackenden
Ästen
und
abspringendem
Eis."
Denn
kaum
hatte
sich
eine
Eisschicht
um
alles
geschlungen,
bewegten
sich
Büsche
und
Bäume
unter
dem
Gewicht.
Im
Zoo
brachen
Birken
und
eine
große
Weide
am
Vogelteich.
Aber
Tiere
kamen
nicht
zu
Schaden.
Doch
wie
sah
es
in
der
freien
Wildbahn
aus?
Bei
Artentschützer
Wolfgang
Herkt
läutete
den
ganzen
Tag
über
das
Telefon.
"
Die
Leute
riefen
an,
wenn
sie
glaubten,
dass
Vögel
in
Not
waren.
Sie
dachten,
die
Vögel
–
überwiegend
Waldkäuze,
Waldohreulen
und
Greifvögel
–
seien
bewegungsunfähig
geworden,
wie
festgefroren.
Aber
das
war
nur
vermeintlich
der
Fall"
,
erläutert
Herkt,
denn:
"
Teile
des
Außengefieders,
wie
Schwingen
und
Stoßenden
hatten
tatsächlich
Eisbelag.
Aber
Vögel
wissen
sich
zu
schützen
und
sitzen
bei
Extremwetterlagen
auf
der
windabgewandten
Seite
dicht
an
den
Baumstämmen.
Bei
diesem
Eisregen
saßen
die
Vögel
dort
bewegungslos
,
um
so
wenig
Energie
wie
möglich
zu
verbrauchen."
Mehrere
Male
stieg
Herkt
in
seinen
Geländewagen,
um
in
der
Umgebung
von
Osnabrück
Vögel
zu
retten.
Bei
der
Glätte
waren
es
Fahrten
"
wie
auf
rohen
Eiern"
.
Und
er
empfahl
Anrufern,
in
Not
geratene
Vögel
vorsichtig
in
einen
Karton
zu
setzen
und
mit
ins
Haus
zu
nehmen.
Für
Herkt
war
dies
"
ein
unerfreulicher
Tag"
.
Und
schön
fand
er
den
Eisregen
auch
nicht.
Die
Bäume
traf
es
härter.
Frank
Henrichvark,
Wort-
und
Buchhalter
der
Heger
Laischaft,
machte
sich
am
Vormittag
Sorgen
um
den
Wald
in
der
Stadt.
Er
hatte
beruflich
in
der
Nähe
des
Bürgerparks
zu
tun.
"
Ich
schaute
auf
die
Zweige,
die
wie
kandiert
aussahen.
Und
als
der
Wind
durch
die
Bäume
strich,
hörte
ich
dieses
feine
Knistern,
das
ich
nicht
vergessen
werde.
Es
war
wie
eine
Ankündigung,
dass
etwas
im
Gange
war."
Tatsächlich
erwiesen
sich
die
Geräusche
als
Vorboten.
Bald
brachen
Äste
und
Baumkronen
unter
der
Eislast.
Doch
so
schlimm,
wie
es
Frank
Henrichvark
für
die
Forstwirtschaft
befürchtet
hatte,
traf
es
zumindest
nicht
das
Heger
Holz.
Nach
einem
Vierteljahrhundert
erinnert
er
sich
vor
allem
an
den
Verlust
von
Lärchen,
den
die
Altstädter
Eigentümergemeinschaft
zu
beklagen
hatte.
Was
so
idyllisch
aussah,
war
für
viele
Bäume
ein
schwerer
Schaden
–
wenn
nicht
gar
das
Ende.
Unter
dem
Gewicht
des
Eises
erhöhte
sich
das
Gewicht
von
Zweigen
und
Ästen
um
bis
zum
80-
fachen.
Und
die
sonst
so
elastischen
Pflanzen
brachen
im
Frostmantel.
Hatte
sich
etwa
eine
Birke
soweit
gebogen,
dass
die
Krone
den
Boden
berührte,
bestand
Gefahr
für
den
Baum
wie
für
Menschen,
die
sich
daneben
oder
darunter
aufhielten
–
und
es
sogar
mussten,
um
die
Straße
zu
räumen.
Später
am
Tag
fror
der
Regen
bereits
in
höheren
Luftschichten
zu
Eiskörnern.
Und
am
Aschermittwoch
alles
vorbei.
Bildtexte:
Schön
und
lebensgefährlich
zugleich:
Die
Eisschicht
ließ
Baumkronen
auf
die
Erde
sinken.
Die
Idylle
trügt:
Viele
Bäume
brachen
unter
der
Last.
Die
Stadt
warnte
vor
Spaziergängen
in
Wäldern
und
Parks.
Zweige
unter
Glasur:
Viele
erinnern
sich
an
das
Knistern,
als
der
Eisregen
einsetzte.
Zusammenbruch:
Auch
Strommasten
halten
das
Gewicht
des
Eises
nicht
aus.
Futter
am
Trog:
Wolfgang
Herkt
versorgt
die
Tiere
im
Wald.
Fotos:
Michael
Hehmann
Autor:
Jann Weber