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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Das Ziel bleibt: Schule ohne Barrieren
Zwischenüberschrift:
Netzwerk Inklusion veranstaltet Podiumsdiskussion zum neuen Schulgesetz
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Bereits 2009 hat die Bundesrepublik Deutschland die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen übernommen. Das Ziel heißt dabei Inklusion, also barrierefreier Zugang für Behinderte im wörtlichen wie im übertragenen Sinne zu allen Institutionen der Gesellschaft.
Noch in diesem Monat wird der Niedersächsische Landtag deshalb eine Novelle zum Schulgesetz mit dem Ziel der Inklusion beschließen. Wie also eine " inklusive Schule in Niedersachsen" beschaffen sein sollte, war jetzt das Thema einer Podiumsdiskussion, zu der das Netzwerk Inklusion Osnabrück die bildungspolitischen Sprecher aller im Landtag vertretenen Parteien ins Kreishaus am Schölerberg eingeladen hatte.
Ein ums andere Mal wurde an diesem Abend deutlich, welch weiter Weg bis zur Verwirklichung des Inklusions-Ziels noch zu gehen ist, wie weit aber auch die Spannweite zwischen pragmatischen Lösungen und Maximalforderungen sein kann. Karl-Heinz Klare (CDU) und Roland Zielke (FDP) hatten bei der Vorstellung ihres Gesetzentwurfs denn auch mitunter einen schweren Stand: Die Eltern müssten wählen können, sagte Klare, und nur eine " Doppelstruktur" von Förderschulen einerseits und Regelschulen andererseits ermögliche diese Wahl. Deshalb setze die Koalition auf einen schrittweisen Umbau des Systems und die weitgehende Beibehaltung der bestehenden Förderschulen, die als " Förderstützpunkte" eine neue Rolle übernehmen sollten. Zielke hob zudem die finanziellen Anstrengungen des Landes hervor: Bis 2018 seien " nur als Anfang" 44 Millionen Euro und etwa 900 zusätzliche Stellen im Etat vorgesehen.
Wenn auch seine Partei einen eigenen Gesetzentwurf vorgelegt habe, gebe es doch " im Grundsatz große Einigkeit", sagte Claus-Peter Poppe für die SPD. " Inklusion ist ein Prozess", betonte er, und erste Erfahrungen würden diesen Prozess sicherlich wieder verändern, " umso wichtiger ist es, irgendwann anzufangen". Bedeutend kritischer dagegen die Grünen, deren Sprecherin Ina Korter eine bessere Ausstattung der Schulen mit Lehrerstellen anmahnte. Lehrerinnen und Lehrer sollten deshalb berufsbegleitend zu Förderpädagogen ausgebildet werden. Und für Partei Die Linke nannte deren behindertenpolitischer Sprecher Patrick-Marc Humke den Koalitionsentwurf halbherzig, weil er Parallelstrukturen ermögliche und damit " Auswege aus dem Prinzip Inklusion" offenlasse.
Um nach diesen pragmatischen Ansätzen noch eine Maximalforderung des Abends zu zitieren: Eine GEW-Vertreterin aus dem Publikum stellte die immerhin bedenkenswerte Frage, ob nicht bereits die Existenz eines gegliederten Schulwesens in Deutschland dem Prinzip der Inklusion widerspreche.

Bildtext:

Gemeinsames Lernen: Bei der Inklusion werden behinderte und nicht behinderte Kinder gemeinsam unterrichtet.

Foto:

dpa
Autor:
fhv


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