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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
160 Kilogramm Technik und Dampfkraft
Zwischenüberschrift:
Albert und Reinhard Rolf heizen in Kürze ihr neues 1:10-Modell der Hütten-Lok Nr. 15 an
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück/ Hagen. Rund 3000 Arbeitsstunden in fünf Jahren haben die beiden Dampflokliebhaber Albert und Reinhard Rolf in ihre Modellokomotive investiert. Das dampfgetriebene Modell einer fünfachsigen Werkslok im Maßstab 1: 10 der Georgsmarienhütte hat erste Fahrtests hinter sich. Der Premiere vor Publikum soll beim Anheizertag am 15. Juli am Piesberg sein.
Albert Rolf (77) hat die Originallok des Kasseler Lokomotivenherstellers Henschel aus Kassel noch im Einsatz auf der Hütte erlebt. " Der Lokführer hat mich mal gefragt, ob ich mitfahren wollte." Damals war er noch Lehrling und kam nicht vom Schraubstock weg. Aus der Fahrt wurde also nichts. Aber die Werkslok Nr. 15, die aufgrund ihrer hohen Zugkraft von DB-Lokführern am Übergabebahnhof in Hasbergen respektvoll, sogar etwas neidvoll betrachtet wurde, hatte es ihm angetan. Als die 1951 in Dienst gestellte Maschine schließlich 1966 stillgelegt und Mitte der 70er Jahre schließlich verschrottet wurde, zog sich Albert Rolf das Kesselbuch und Zeichnungen an Land, die sonst wahrscheinlich längst im Altpapier gelandet wären.
Diese Pläne waren die Grundlage für den Bau des Modells, das Albert Rolf mit seinem Namensvetter Reinhard Rolf im Jahr 2007 begann. Reinhard Rolf hat 1983 auch auf der Hütte eine Lehre begonnen und bis 1991 in der mechanischen Werkstatt gearbeitet. Anschließend ging er zur Deutschen Bahn und machte dort sogar seinen Dampflokführerschein.
Das Modell der Hüttenlok, ihr jüngstes Projekt, erforderte unter anderem eine Menge Geduld und Fingerfertigkeit. Und Kleingeld fürs Material: " Richtung 20 000 Euro", peilt Reinhard Rolf über den Daumen. Die meisten beweglichen Bauteile haben die beiden Metallhandwerker selbst angefertigt. " Da muss man schon ein paar Fachkenntnisse haben", findet Albert Rolf. Schweißen, löten, drehen, feilen, wer das nicht irgendwann einmal vernünftig gelernt habe, tue sich schwer bei dem Hobby. Außerdem benötige man auch das richtige Werkzeug.
Aber selbst dann ist man auf Tipps von Kollegen angewiesen. Beim Echtdampftreffen in Karlsruhe zum Beispiel tauschen die beiden Modellbauer Gedanken mit den überwiegend aus Süddeutschland stammenden Dampfmodellbau-Enthusiasten aus. Und eigene Erfahrungen sind auch in den Bau der Lok Nr. 15 eingeflossen, denn sie ist nicht die erste Modell-Dampflokomotive, die die beiden gebaut haben: Wie imitiert man Nieten, wie stellt man eine kontinuierliche Schmierung der Dampfzylinder sicher, wie sorgt man für ausreichend Wasser im Kessel, wenn die Speisewasserpumpe ausfällt alles schon beim Vorgängermodell erprobt. Mit Pressluft statt Dampf haben die beiden Rolfs schon den ersten Fahrversuch gemacht. Alles prima gelaufen. Albert Rolf schwärmt schon von dem satten Klang. In Kürze wird die 160-Kilo-Lok auf dem Fünf-Zoll-Gleis am Bahnhof in Emden zum ersten Mal mit Dampf gefahren. Der mit Ibbenbürener Anthrazit befeuerte Kessel wird es packen.

Bildtext:

Klar zur Abfahrt: Albert (links) und Reinhard Rolf haben ihre neue Modell-Lok schon mit Pressluft Probe gefahren.

Foto:

Jörn Martens
Autor:
Michael Schwager


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