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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Flur im Finanzamt wird zur Galerie
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker Gymnasiasten verschönern Behörde mit ihren Kunstwerken
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Bereits zum dritten Mal verschönert das Finanzamt der Stadt einen Flur mit Bildern von Schülern des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums. Am Montag empfing der stellvertretende Vorsteher Klaus Schulte die Jugendlichen.
Mit einem Lächeln auf den Lippen sagte Schulte zu den Schülern: " Ihre Werke sind ein Mahnmal gegen die Sterilität von Behördenfluren." Durch die Arbeiten der Jugendlichen seien die Wände endlich nicht mehr so weiß. Die Schüler der zwölften Jahrgangsstufe hatten ihre Werke bereits vor einem Jahr produziert; seit vergangenem Herbst hängen sie nun in einem Flur des zweiten Stockwerks der Behörde. " Den meisten Publikumsverkehr haben wir zwar im Erdgeschoss, aber Sie bekommen immerhin die Gelegenheit, im halb öffentlichen Raum auszustellen", sagte Klaus Schulte.
" Ich und die Welt" lautete das Oberthema, unter dem die Schüler die Arbeiten in ihrem Seminarfach Kunst angefertigt hatten. Jedem Jugendlichen blieb selbst überlassen, wie er diese Vorgabe weiter eingrenzte. So entstanden Werke unter Mottos wie " Ich und Urlaub" oder " Ich und Mode".
Sophia Heyken etwa griff in ihrem großformatigen Triptychon den Wandel in ihrer Familie auf. Nach einer Foto-Vorlage aus den 50er-Jahren bildete sie ihre Großeltern ab, die als verheiratetes Paar für das Bild von der " heilen Familie" stehen. In der Mitte sieht der Betrachter die Kopie eines Fotos von Sophias Taufe. Vor dem Osnabrücker Dom steht eine Frau mit drei Kindern ohne Vater. " Meine Mutter war alleinerziehend, damit wollte ich den Wandel der Zeit zeigen", sagte Sophia Heyken.
Ihre Mitschülerin Sina Kampe wählte für ihr Thema " Ich und Liebe" eine dreiteilige Fotoserie. Zu sehen ist unter anderem eine Bank, auf der sich die Schülerin vor oder nach dem Konfirmationsunterricht mit ihrem damaligen Freund getroffen hat. " Das ist ein ziemlich persönliches Thema, und zuerst hatte ich natürlich ein total klischeehaftes Bild vor Augen", sagte die Künstlerin.
Lien Nguyen entschied sich für das Thema " Ich und Urlaub" und behandelte die Frage, welchen Wert für sie Vietnam hat das Land, aus dem ihre Eltern stammen. Dazu verwendete sie ein Bild ihres vietnamesischen Onkels, davor hängt ein asiatisches Schulter-Tragwerkzeug, bestehend aus Körben, die durch eine Holzstange verbunden sind. " In dem einen Korb sind typische Dinge aus Vietnam, im anderen Urlaubsgegenstände. Das Tragegerät ist wie eine Waage und zeigt an, dass Vietnam für mich in erster Linie Urlaubsort ist."
Lehrerin Ricarda Rahe wies darauf hin, dass die Werke einiger Schüler nicht im Finanzamt ausgestellt werden könnten. " Das sind dreidimensionale Objekte, die passen nicht in einen engen Flur."
In einigen Monaten werden die Werke gegen Bilder aus der jetzigen Jahrgangsstufe elf ausgetauscht. Sina Kampes Fotoserie soll dann in die Heilpraktiker-Praxis ihrer Mutter wandern, während Sophia Heyken ihr Bild an ihre Oma abgibt. Lien Nguyen hat in ihrer Mutter einen wartenden Abnehmer: " Normalerweise hängt das bei uns zu Hause. Meine Mutter fragt schon, wann sie das zurückbekommt!"

Billdtext:

Kunst im Flur: Zwölftklässler des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums stellen ihre Bilder im Finanzamt aus.

Foto:

Elvira Parton

Autor:
stk


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