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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Die Stromverschwenderstadt?
 
Die Erhebung
Zwischenüberschrift:
Studie zum Pro-Kopf-Verbrauch: Osnabrück gehört zu den Schlusslichtern
Artikel:
Kleinbild
 
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Originaltext:
Osnabrück. Osnabrücker sind Stromverschwender! Das hat zumindest eine Studie des Produktvergleichsportals im Internet www.preisvergleich.de ergeben. Stadt und Stadtwerke Osnabrück zweifeln die Ergebnisse der Studie an.

Der Studie zufolge belegen die Osnabrücker Privathaushalte mit 2260 Kilowattstunden bundesweit den drittletzten Platz beim Stromverbrauch pro Kopf und Jahr. Damit liegt die Friedensstadt 22, 1 Prozent über dem Bundesdurchschnitt von 1852 Kilowattstunden. Nur in Aschaffenburg (2306 kWh, + 24, 5 Prozent) und Oldenburg (2266 kWh, + 22, 3 Prozent) fließt noch mehr Strom aus der Steckdose. Das ergab eine Auswertung von 120 Städten.

Als Stromsparer hingegen gelten Neubrandenburg (1386 kWh, 25, 1 Prozent), Gera (1390 kWh, 24, 9 Prozent) und Erfurt (1391 kWh, 24, 9 Prozent). Der Studie zufolge gelten 24 Städte als " Stromverschwender" und 20 als " Stromsparer".

Länderbezogen zeigt die Studie ein klares Ost-West-Gefälle. Während Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt die einzigen Stromsparer sind, gelten Niedersachsen mit 14 Prozent und das Saarland mit 17 Prozent über dem Durchschnitt als einzige Stromverschwender auf Bundesebene.

Alle anderen Länder weisen einen durchschnittlichen Stromverbrauch auf. " Gerade in Ostdeutschland gehen die Bürger häufig auch aus Tradition sparsamer mit Ressourcen um", meint Konstantin Korosides von preisvergleich.de in einer Mitteilung. Als einen Grund nennt er die oftmals überheizten Wohnungen im Westen, wohingegen die vier Wände im Osten eher kühl seien.

Die Studie kam ferner zu dem Ergebnis, dass ein hohes Einkommen nicht zwangsläufig mit einem hohen Stromverbrauch einhergeht.

Die Stadt rechnet genau nach und kommt zu folgendem Ergebnis: " Wir sind Sieger" meint zumindest Detlef Gerdts, Leiter des Fachbereichs Umwelt der Stadt. Er rechnet vor: 2009 verbrauchte die Gesamtheit der Osnabrücker Privathaushalte 220 303 Megawattstunden Strom. Auf die Einwohner aufgeteilt, ergäbe sich daraus ein durchschnittlicher Verbrauch von 1343 Kilowattstunden eine Differenz von 917 Kilowattstunden zum Ergebnis der Studie. Mit diesem Durchschnittsverbrauch nähme Osnabrück tatsächlich den Rang als stromsparendste Stadt Deutschlands ein noch vor Neubrandenburg mit 1386 Kilowattstunden. So resümiert Gerdts in Richtung des Online-Portals: " Das ist völliger Unsinn, was die da ausgerechnet haben."

Obgleich diese Zahlen die Osnabrücker Stadtwerke aus bilanzieller Sicht erfreuen dürften, zweifelt auch Ann-Christin Gottschling von den Stadtwerken sie an. Sie verweist auf die " sehr eingeschränkte Datenbasis" der Studie. Lediglich wechselfreudige Kunden gingen in die Untersuchung ein, die in der Regel einen hohen Stromverbrauch verbuchen und aufgrund der hohen Kosten daher häufiger den Anbieter wechseln. " Das schränkt die Gruppe der Verbraucher doch sehr stark ein", so Gottschling. Auch Marco Hörmeyer, Pressesprecher der Stadtwerke, stellt das Ergebnis infrage. " Das deckt sich überhaupt nicht mit den Zahlen, die wir haben", sagt Hörmeyer. Denn " im Mittel kommen wir auf 1350 Kilowattstunden", ergänzt der Pressesprecher. Ebenso wie Gottschling vermutet er, dass lediglich die Kunden in die Studie einbezogen wurden, " die per se einen hohen Stromverbrauch haben" und daher ihren Stromanbieter wechselten, so Hörmeyer. Dementsprechend sei vermutlich nur eine kleine Anzahl von Osnabrückern in die Studie eingegangen, die nicht repräsentativ sei. " Wie die das umgerechnet haben, wissen wir nicht", resümiert Hörmeyer.

Das Preisvergleichsportal gibt an, lediglich eine Tendenz aufzeigen zu wollen, die aber " keinen Anspruch auf Signifikanz bis auf die letzte Kommastelle" hat, heißt es in einer Pressemitteilung.

Bildtext:
Rotieren die Stromzähler in Osnabrück schneller als anderswo? Eine Studie legt diesen Schluss nahe.

Foto:
Archiv/ dpa

Die Erhebung
Grundlage der Studie bilden 120 000 stichprobenartig ausgewählte Stromvertragsabschlüsse für den Zeitraum 2009 bis 2011, die Stromkunden über das Online-Portal preisvergleich.de abschlossen. Bei diesen wurden die Vorjahresverbräuche als Basis der Berechnung herangezogen. Diese Stromverbräuche wurden anschließend auf die Haushalte und letztlich Einwohner der jeweiligen Stadt umgerechnet. Hierzu nutzte das Online-Portal Daten vom Statistischen Bundesamt sowie den Landesämtern.
Die Städte wurden anschließend in drei Kategorien eingeteilt: Stromsparer (weniger als zehn Prozent unter dem Durchschnitt), Normalverbraucher sowie Stromverschwender (mehr als zehn Prozent über dem Durchschnitt). yjs
Autor:
Jörg Sanders


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