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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Auf dünnem Eis
Zwischenüberschrift:
Feuerwehr und DLRG warnen vor Betreten von Eisflächen – Maximal 8 Zentimeter am Pappelsee
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Wenn es knackt und sich Risse bilden, ist es vielleicht schon zu spät. Temperaturen jenseits des Nullpunkts haben die Seen zwar bereits zufrieren lassen. Doch Feuerwehr und DLRG warnen dringend davor, das Eis zu betreten.
Erst am Mittwochabend hatten die Feuerwehren aus Bissendorf und Schledehausen sowie die DLRG Dissen die Leiche eines 37-jährigen Mannes aus dem Bissendorfer Sonnensee bergen müssen. Der Heimbewohner galt seit Montag als vermisst und kam offenbar bei einem Unglücksfall ums Leben.
Das Betreten eines zugefrorenen Sees birgt generell eine große Gefahr. Gerade Kinder werden von der rutschigen und schönen Oberfläche nahezu magisch angezogen. Doch Vorsicht ist geboten. Zwar ist etwa das Regenrückhaltebecken in der Wüste, der Pappelsee, bereits fast vollständig mit Eis bedeckt und macht einen durchaus vertrauenerweckenden Eindruck. Doch der Schein trügt: Mehrere Hammerschläge erfordert es, um durch das Eis zu schlagen, dennoch maß es dort am Donnerstag gerade einmal drei bis maximal acht Zentimeter. Am Rubbenbruchsee ist es noch dünner.
Als Richtwerte gibt die DLRG vor: Stehende Gewässer wie etwa Seen benötigen eine mindestens 15 Zentimeter dicke Eisdecke, bei fließenden Gewässern sogar 20 Zentimeter, bevor sie betreten werden können.

Keine Freigaben
Das Begehen des Eises erfolgt in Osnabrück auf eigene Gefahr. Es gibt keine offizielle Freigabe vonseiten der Stadt″, betont Sven Jürgensen. Die Stadt messe keine Eisdicken. Stattdessen empfiehlt der Pressesprecher, Eisflächen grundsätzlich nicht zu betreten. Für vergleichsweise sicher hält Jürgensen das Betreten erst, wenn in Hamburg die Alster zugefroren ist″, so der Pressesprecher. Auch Uwe Piel von der Osnabrücker DLRG rät vom Betreten des Eises für sämtliche Gewässer im Stadtgebiet derzeit ab.
Immerhin ist es in Osnabrück nicht untersagt, auf Eisflächen zu gehen. Das war nicht immer so. Erst seit Anfang 2009 dürfen sich die Osnabrücker wieder auf zugefrorenen Seen erfreuen. Zuvor war zwei Jahre lang eine Gefahrenabwehrverordnung der Stadt in Kraft gewesen, die das Betreten verbot und bei Zuwiderhandlungen ein Bußgeld von 35 Euro zur Folge hatte.
Wen aber fragen, ob eine Eisfläche bereits tragfähig ist? Auf diese Frage war keine Antwort zu erhalten. Weder Feuerwehr, DLRG noch die Stadt geben Eisflächen frei. Aber: Die Stadt ist in der Verpflichtung″, meint Uwe Piel von der DLRG.
Ist eine Person im Eis eingebrochen, besteht höchste Eile. In der Regel beträgt die Überlebenszeit nur wenige Minuten″, sagt Jan Südmersen von der Osnabrücker Berufsfeuerwehr. Der Körper erleidet eine Schockreaktion, verliert die Kontrolle über die Muskeln und geht unter. Im Endeffekt ertrinken die Menschen″, sagt Südmersen. Die DLRG rät, Eisflächen niemals allein zu betreten.

Im Ernstfall
Ist eine Person in einen zugefrorenen See eingebrochen, empfiehlt der Feuerwehrmann, die Arme seitlich auszustrecken, um Halt auf der Eisdecke zu finden. Anschließend sollte der Versuch unternommen werden, sich möglichst flach auf die Eisfläche zu schieben immer in Richtung des nächsten Ufers, um sich diesem bei einem weiteren Einbrechen zumindest zu nähern.

Rettungskräfte gerüstet
Die Osnabrücker Berufsfeuerwehr sieht sich für den Ernstfall gut gerüstet. Auf größeren Gewässern arbeitet sie mit dem sogenannten Eisrettungsschlitten, der einem Katamaran ähnelt. Wenn eine Person eingebrochen ist, können wir damit das Gewicht auf eine größere Fläche verteilen″, erklärt Südmersen das schwimmfähige Einsatzgerät. Für den Rettungseinsatz ist der Helfer mit einem isolierenden und wasserdichten Eisanzug vor dem kalten Wasser geschützt zumindest bis zu einer Stunde.
Bisher musste die Feuerwehr keine Person mit ihrem Schlitten retten zumindest keine lebende, wie Südmersen ergänzt. Im letzten Jahr haben wir aber mal einen Hund von einer Eisscholle gerettet″, erinnert er sich. Und fügt hinzu, das Eis nicht zu betreten, wenn ein Hund eingebrochen sei, sondern die Feuerwehr zu rufen.
Auch die Osnabrücker DLRG bereitet sich auf mögliche Rettungseinsätze vor. Motorboot, Eiskettensäge und fünf Rettungstaucher hält das DRLG bereit, versichert Uwe Piel.

Bildtext: Maximal acht Zentimeter misst das Eis am Donnerstag am Pappelsee. Für das sichere Betreten sind aber mindestens 15 Zentimeter vonnöten.

Foto: Klaus Lindemann


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