User Online: 2 |
Timeout: 12:58Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
28.01.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Erinnerungen
von
einer
90-
jährigen
Dame
über
das
Woolworth-
Gebäude,
das
Gebäude
stammt
nicht
aus
den
50zigern
sondern
ist
noch
ein
paar
Jahre
älter.
Historische
Geschichte.
Überschrift:
Den Pudding aus den Trümmern gerettet
Zwischenüberschrift:
Für die 90-jährige Regina Petzold ist das alte Woolworth-Gebäude mit vielen Erinnerungen verbunden
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Das
Woolworth-
Haus
soll
ein
50er-
Jahre-
Bau
sein?
Da
muss
Regina
Petzold
doch
entschieden
protestieren.
Sie
hat
den
amerikanischen
Billigladen
an
der
Großen
Straße
schon
in
den
30er-
Jahren
erlebt.
Damals
war
sie
noch
ein
Kind.
Regina
Petzold,
Jahrgang
1921,
hat
auch
die
Zerstörung
des
Hauses
im
Krieg
hautnah
erlebt.
"
Ach
du
liebe
Zeit!
",
ruft
Regina
Petzold
beim
ersten
Blick
auf
das
Abbruchgelände.
Die
ehemalige
Schneiderin
sitzt
im
Rollstuhl,
aber
ihr
Verstand
ist
wach,
und
ihre
Erinnerungen
sind
präzise.
Seit
einem
halben
Jahr
war
sie
nicht
mehr
in
der
Stadt.
Und
jetzt
liegt
Woolworth
in
Trümmern.
Die
90-
jährige
Dame
verbindet
viel
mit
dem
Geschäftshaus,
das
die
Bagger
in
den
vergangenen
Wochen
niedergerissen
haben.
Als
Kind
hat
sie
den
Satz
aufgeschnappt:
"
Bei
Woolworth
kannst
du
alles
für
50
Pfennig
kriegen!
"
Das
war
die
Masche,
mit
der
Frank
Winfield
Woolworth
schon
in
Amerika
Erfolg
hatte.
Seine
Läden
waren
jenseits
des
Atlantiks
als"
five-
and-
ten-
cent-
stores"
in
den
allgemeinen
Sprachgebrauch
eingegangen.
Dass
Regina
selbst
etwas
bei
Woolworth
kaufte,
muss
später
gewesen
sein.
Einmal,
so
erinnert
sie
sich,
war
es
Geschirr.
Viel
wichtiger
ist
aber,
dass
sie
das
Haus
mit
ihrer
Jugendliebe
verbindet.
Ihr
Freund
Horst
Fiedler
wohnte
mit
seinen
Eltern
im
3.
Stock.
Doch
der
junge
Mann
fiel
schon
im
ersten
Kriegsjahr.
Regina
blieb
mit
den
Eltern
in
Kontakt
und
besuchte
sie
noch
oft.
Auch
am
berüchtigten
Palmsonntag
1945,
dem
schlimmsten
Bombenangriff
auf
die
Stadt.
Stundenlang,
so
erinnert
sich
Regina
Petzold,
"
saßen
wir
im
Hochbunker
an
der
Redlingerstraße"
.
Als
sie
endlich
wieder
aus
dem
Schutzraum
ins
Freie
treten
durfte,
lag
ein
Teil
des
Woolworth-
Hauses
in
Schutt
und
Asche.
Auch
die
Wohnung
von
Familie
Fiedler
war
nicht
mehr
bewohnbar.
Aber
in
der
Küche
stand
noch
ein
frisch
gekochter
Pudding
auf
dem
Tisch.
Den
holte
die
junge
Schneiderin
aus
den
Trümmern,
obwohl
es
eigentlich
streng
verboten
war,
die
Ruine
zu
betreten.
In
den
50er-
Jahren
baute
Woolworth
das
Haus
wieder
auf
–
und
setzte
noch
ein
Geschoss
obendrauf,
wie
Regina
Petzold
sich
erinnert.
Sie
bekam
nach
dem
Krieg
eine
Stelle
als
Schneiderin
im
Modeatelier
Annelie
Niemann.
Auch
das
war
im
Woolworth-
Gebäude
untergebracht,
sodass
es
angebracht
erscheint,
von
einem
schicksalhaften
Zusammenhang
zu
sprechen.
Regina
Petzold
ging
1954
nach
Berlin,
heiratete
dort
und
kehrte
1969
mit
ihrem
Mann
nach
Osnabrück
zurück.
In
all
den
Jahren
und
danach
pflegte
sie
Kontakt
zu
Mieterinnen,
die
in
dem
Woolworth-
Haus
wohnten.
Inzwischen
lebt
die
90-
jährige
Zeitzeugin
im
Franziskus-
Altenheim
in
der
Dodesheide.
Wegen
ihrer
Gehbehinderung
kommt
sie
nur
noch
selten
in
die
Innenstadt.
Am
Freitag
hatte
sie
Gelegenheit,
das
Abbruchgelände
in
Augenschein
zu
nehmen,
auf
dem
die
Deka
Immobilien
GmbH
ein
viergeschossiges
Geschäftshaus
errichten
will.
Polier
Stephan
Kirschner
ließ
keine
melancholische
Stimmung
aufkommen:
"
Hier
kommt
was
schönes
Neues
hin!
"
Bildtext:
Mehr
ist
von
Woolworth
nicht
geblieben:
Polier
Stephan
Kirschner
führte
die
90-
jährige
Regina
Petzold
am
Freitag
über
die
Baustelle.
Foto:
Hermann
Pentermann
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert