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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Denkmalschutz kontra Sicherheit
Zwischenüberschrift:
Behördenhaus wird umgebaut – Drei Gerichte künftig an der Hakenstraße
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Nach dem Umzug des Staatlichen Baumanagements in das Iburger Schloss werkeln derzeit die Handwerker in dem unter Denkmalschutz stehenden Behördenhaus an der Ecke Hakenstraße/ Kamp. Denn neben dem Verwaltungsgericht Osnabrück-Emsland, das dort bereits seit Jahren ansässig ist, sollen noch in diesem Jahr dort auch das Sozialgericht und das Arbeitsgericht einziehen.

Für den Präsidenten des Verwaltungsgerichts, Ulrich Schwenke, ist die Konzentration der Gerichte in Osnabrück auf zwei Standorte ideal. Künftig befinden sich dann Amts- und Landgericht am Neumarkt und die übrigen Gerichte eben an der Hakenstraße. Dieses sei eine ideale Lage, weil acht Buslinien quasi vor der Tür halten und sich gleich nebenan das Parkhaus im Nikolaizentrum befindet, so Schwenke. Für die Besucher der Gerichte sei dieser Standort eine große Erleichterung. Denn zu seinem Gericht zum Beispiel gehöre ein Gebiet mit 130 Kilometern in der Nord-Süd-Ausdehnung. Aber auch eine gemeinsame Poststelle und die Wachmannschaft seien zwei der wichtigen Synergieeffekte der Zusammenlegung der Gerichte.

Mit dem Thema Wachleute hängt aber auch ein großes Problem zusammen. Denkmalschutz oder Sicherheit lautet hier die Alternative. Denn im Eingangsbereich des in den 1950er-Jahren gebauten Behördenhauses befindet sich auf der linken Seite ein Bullauge mit einem Durchmesser von rund einem Meter. Dieses erlaubt lediglich einen " Tunnelblick" auf die ankommenden Besucher der Gerichte. Somit ist ein Blick auf den Eingang zum schräg gegenüber liegenden Flur zu den Verhandlungssälen nicht möglich. Eine Sicherheitsscheibe für dieses Bullauge würde zudem eine Unmenge Geld kosten, bemängelt Präsident Schwenke. Nur auf dem linken Flur gegenüber dem Aufzug soll eine Sichtverbindung zum Wachraum geschaffen werden. Hier könnten Besucher und Besucherinnen dann auch Auskünfte erhalten oder über eine Schublade Schriftstücke vorlegen.

" Uns geht es um die Sicherheit", erläutern Schwenke und der Pressesprecher des Verwaltungsgerichts, Helmut Kohring. Das Bullauge soll nach ihren Vorstellungen durch ein großes Fenster ersetzt werden, sodass die Wachleute alle hereinkommenden Besucher im Blick haben. Mit dem Bestand des Eingangsbereichs an sich sind die Richter einverstanden. Und das Treppenhaus begeistert sogar. Doch dieses dürfen künftig nur die Mitarbeiter der Gerichte nutzen. Denn vor der Treppe ist eine Glastür geplant. " Somit bleibt aber der Blick zum Treppenhaus erhalten."

Alle Gerichtssäle befinden sich im Erdgeschoss, das derzeit dafür passend umgebaut wird. Nur hier hat das Publikum Zutritt. Auch die erste Etage wird zurzeit umgebaut. Dort werden die Mitarbeiter des Arbeitsgerichts, die derzeit noch im Telekom-Gebäude an der Hannoverschen Straße untergebracht sind, einziehen. Für den Umbau werden einige Wände herausgeschnitten, um die Zimmer, in denen früher das Staatshochbauamt ansässig war, neu anzuordnen. Allerdings rechnet Schwenke mit dem endgültigen Abschluss der Bauarbeiten erst im Juni, sodass einige Mitarbeiter des Arbeitsgerichts noch einige Monate im Gebäude des Amtsgerichts verbringen müssen, wo es zwei zusätzliche Sitzungssäle für das Arbeitsgericht gibt.

Das Verwaltungsgericht behält die zweite Etage. In der dritten und vierten Etage bezieht im Juni das Sozialgericht (jetzt An der Petersburg) die Büros. Die bisherigen Garagen auf dem Hof des Behördenhauses werden zu Sitzungssälen umgebaut. Diese werden künftig wahrscheinlich vom Arbeitsgericht genutzt. Eine genaue Aufteilung der Sitzungssäle steht noch aus. Da der bisherige große Sitzungssaal des Verwaltungsgerichts in der zweiten Etage auch unter Denkmalschutz steht und nicht verändert werden darf, soll dieser Raum ein allgemeines Besprechungszimmer für Mitarbeiter werden.

Im Jahr 2009 waren noch vom staatlichen Baumanagement, ehemals Staatshochbauamt, wie der Schriftzug neben dem Eingangsbereich weiterhin bezeugt, alle Fenster des Gebäudes erneuert worden. Der Stil der 1950er-Jahre wurde zwar beibehalten, doch die ursprünglichen Fenster nach modernem Standard durch Dreifachverglasung mit integriertem Sonnenschutz ersetzt.

Bildtexte:
Das Bullauge im Eingangsbereich erlaubt nur einen Tunnelblick auf die ankommenden Besucher.
Das Behördenhaus an der Hakenstraße. Der Eingang wird während der Bauarbeiten durch Bretter geschützt.
Die ehemaligen Garagen auf dem Hof des Behördenhauses werden derzeit zu Gerichtssälen umgebaut. Die Türen werden durch Wände mit Fenstern ersetzt.
Präsident Schwenke schaut sich die Baustelle an.

Fotos:
Heinz Schliehe (3)/ privat (1)
Autor:
Heinz Schliehe


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