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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Ein Schandfeck verschwindet Stück fur Stück
Zwischenüberschrift:
Woolworth-Abbruch wirft Fragen auf: Welchem Zweck dienen die Autoreifen? Wo bleibt der Bauschutt?
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
OSNABRÜCK. Er hat 400PS, sein ausgestreckter Arm ist 25 Meter lang, und wenn er zupackt, bleibt kein Stein auf dem anderen. Der orangefarbene Longfront-Baggerist der Star auf dem Woolworth-Abbruchgelände. Jeden Tag stehen die Schaulustigen am Bauzaun, um ihm bei der Arbeit zuzuschauen.
Fünf Männer und zwei Bagger genügen, um den Schandfleck″ einzuebnen, als der die Woolworth-Filiale zwischen dem Jürgensort und der Kleinen Hamkenstraße zuletzt galt. Jeden Tag verschwindet etwas mehr von dem ungeliebten 50er-Jahre-Bau, und mancher Zaungast, der regelmäßigden Fortgang der Arbeiten verfolgt, reibt sich verwundert die Augen. Zum Beispiel, weil noch kein einziger Lastwagen Bauschutt das Gelände verlassen hat. Oder weil weit über 100 ausgediente Autoreifen auf einem Vordach liegen wie bestellt undnicht abgeholt.
Stephan Kirschner, Polier der Abbruchfirma Heitkamp aus Herne, hat auf diese und andere Fragen eine Antwort. Mit dem Bauschutt wird zunächst einmal der Keller verfüllt. Sonst könnte sich der 65 Tonnen schwere Longfront-Bagger gar nicht über das Gelände bewegen.
Die Altreifen werden benötigt, wenn die letzten Wände fallen. Sie sollen das Flachdach der benachbarten Ballettschule vor Schaden bewahren. In zwei Lagen werden sie auf die Dachpappe gelegt, anschließend kommen noch Holzplatten drauf. Falls beim Abbruch doch mal ein Stein auf das Dach fällt, puffern ihn die Gummireifen ab.
Der Bauschutt wird auf dem Gelände zerkleinert, Holz, Eisenteile und Bleche landen auf separaten Haufen. Polier Stephan Kirschner hat überschlagen, dass 21 000 Kubikmeter Material anfallen. In der kommenden Woche soll mit dem Abtransport der Woolworth-Hinterlassenschaften begonnen werden. Auf einen vierachsigen Lkw passen zwölf Kubikmeter. Nach Adam Riese sind also 1750 Fahrten erforderlich. Für das Abbruchunternehmen eine Herausforderung an die Logistik, aber auch an die Sicherheit.
Die Transporter müssen über die Kleine Hamkenstraße fahren, deren Pflaster eigens mit einer schützenden Asphaltschicht überzogen wurde. Sie müssen auf dem Abbruchgelände wenden, und sie dürfen Fußgänger und Lieferanten nicht in Gefahr bringen. Damit nichts passiert, wird ein Mann auf der Kleinen Hamkenstraße postiert, der die schweren Vierachser einweist.
Der Bauschutt wird zu einer Brecheranlage gebracht, aus dem Material lassen sich anschließend wieder Häuser oder Straßen bauen.

Bildtexte:
Zack: Ein leichter Seitenhieb des Longfront-Baggers macht den Schornstein zum Flugobjekt.
Polier Stephan Kirschner.
Mal genau hinschauen: In der Mitte links sind die Autoreifen.
Das Abbruchmaterial wird auf dem Gelände zerkleinert.
Fotos:
Klaus Lindemann
Autor:
rll


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