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1.
Erscheinungsdatum:
18.01.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Nachtrag
zum
Unwetterereignis
im
Jahr
2007.
Sturmschäden
vom
18.
Januar
im
Einzelnen.
Überschrift:
Die Nacht der entwurzelten Bäume
Bilanz: Bundesweit 2,4 Milliarden Euro Schaden
Zwischenüberschrift:
Weltuntergangsstimmung: Heute vor fünf Jahren schlug Kyrill mit zerstörerischer Kraft zu
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Es
war
die
angekündigte
Katastrophe.
Heute
vor
fünf
Jahren
tobte
sich
Orkan
Kyrill
auch
in
Osnabrück
aus.
Schon
Stunden
vorher
hatten
die
Wetterdienste
davor
gewarnt.
Dass
es
so
schlimm
kommen
würde,
hätte
aber
kaum
jemand
für
möglich
gehalten.
Es
herrschte
Weltuntergangsstimmung.
Die
Bilanz
dieses
18.
Januar
2007
ist
verheerend:
Allein
in
der
Stadt
musste
die
Feuerwehr
innerhalb
von
24
Stunden
500-
mal
ausrücken.
Tausende
von
Bäumen
wurden
entwurzelt.
Ganze
Waldstücke
wurden
verwüstet.
Überall
prasselten
Dachziegel
und
Äste
auf
Bürgersteige
und
Autos.
An
den
Berufsbildenden
Schulen
in
Haste
fegte
der
Orkan
ein
Flachdach
zu
Boden,
und
der
Keller
des
Marienheims
in
Sutthausen
stand
unter
Wasser,
weil
die
verstopfte
Düte
über
die
Ufer
getreten
war.
20
Straßen
waren
gesperrt,
der
Bahnverkehr
kam
zum
Erliegen,
weil
Gleise
durch
Trümmer
blockiert
waren.
Trotz
der
immensen
Sachschäden,
die
alle
längst
behoben
sind,
gab
es
auch
eine
gute
Nachricht:
Zum
Glück
wurden
nur
fünf
Osnabrücker
leicht
verletzt.
Die
Spuren
des
Orkans
Wer
heute
mit
offenen
Augen
durch
die
Stadt
geht,
kann
an
einigen
Stellen
Spuren
entdecken,
die
Kyrill
hinterlassen
hat.
Zum
Beispiel
am
Hoffmeyerplatz
in
der
Wüste.
Die
Kreuzung
hat
nach
dem
Orkan
ihr
Gesicht
komplett
verändert.
40
alte
Linden
mussten
gefällt
und
ersetzt
werden.
Die
Bäume
waren
zwar
zunächst
stehen
geblieben.
Doch
der
Wind
hatte
so
heftig
an
den
Kronen
gerüttelt,
dass
die
Wurzeln
nicht
mehr
sicher
im
Erdreich
verankert
waren.
Die
erzwungene
Fällaktion
tut
Thomas
Maag
von
der
städtischen
Grünflächenunterhaltung
noch
immer
in
der
Seele
weh.
Jetzt
werde
es
wohl
50
Jahre
dauern,
bis
der
Hoffmeyerplatz
wieder
seinen
alten
Charme
habe.
Seine
Visitenkarte
gab
Kyrill
auch
an
der
Schlachthofstraße
ab,
legte
dort
fast
die
gesamte
Baumreihe
flach.
Statt
der
großen,
dicken
Bäume
säumen
hier
seit
vier
Jahren
kleine
Silberlinden
die
Allee.
Besonders
heftig
schlug
der
Orkan
allerdings
in
den
Nadelwäldern
am
Stadtrand
zu.
Im
Winter
bieten
zum
Beispiel
Fichten
am
meisten
Angriffsfläche
und
hielten
den
Böen
nicht
stand.
Oberhalb
der
Schinkelbergwiese
am
Fernmeldeturm
zeugte
bis
vor
Kurzem
davon
noch
eine
Brachfläche,
auf
der
die
Aufforstungsarbeiten
in
den
letzten
Zügen
liegen.
Im
Heger
Holz
lagen
die
Stämme
wie
bei
einem
Mikadospiel
verstreut
am
Boden.
Rund
fünf
Hektar
Wald
waren
betroffen,
die
bis
Ende
2009
weitgehend
neu
bepflanzt
wurden
–
mit
30
000
Setzlingen,
drei
Viertel
davon
Laubbäume.
Die
Aufforstungsflächen
sind
noch
gut
erkennbar,
denn
die
neu
angepflanzten
Bäume
sind
noch
nicht
einmal
einen
Meter
hoch.
Die
entwurzelten
und
abgeknickten
Fichten
(insgesamt
etwa
2000
Festmeter)
wurden
nach
Auskunft
von
Frank
Henrichvark,
dem
Wort-
und
Buchhalter
der
Heger
Laischaft,
überwiegend
nach
Norwegen
verkauft
und
dort
als
Bauholz
verwendet
–
mit
hohen
finanziellen
Einbußen.
Denn
aufgrund
des
Überangebotes
an
Sturmholz
im
Frühjahr
2007
wurden
unterm
Strich
nur
50
bis
70
Prozent
der
marktüblichen
Preise
erzielt.
Bildtext:
Aus
der
Vogelperspektive
war
einige
Wochen
nach
Kyrill
das
ganze
Ausmaß
des
Orkans
erkennbar
(wie
hier
im
Heger
Holz
nahe
dem
Parkhotel)
.
An
der
Schlachthofstraße
knickten
die
Alleebäume
in
der
Orkannacht
wie
Streichhölzer
um
(Bild
oben
rechts)
.
Am
Hoffmeyerplatz
in
der
Wüste
mussten
später
40
Linden
gefällt
und
ersetzt
werden.
Fotos:
Westdörp/
Martens
Bilanz:
Bundesweit
2,
4
Milliarden
Euro
Schaden
Vom
17.
bis
19.
Januar
2007
fegte
der
Orkan
Kyrill
über
Europa.
47
Menschen
starben,
elf
davon
in
Deutschland.
Am
Aletschgletscher
in
der
Schweiz
wurde
eine
Spitzenwindgeschwindigkeit
von
225
Kilometern
pro
Stunde
gemessen.
Am
Wendelstein
in
Bayern
brachte
es
Kyrill
immerhin
auf
202
km/
h.
Laut
der
Deutschen
Rückversicherung
kostete
Kyrill
die
deutsche
Versicherungswirtschaft
rund
2,
4
Milliarden
Euro.
Kyrill
reiht
sich
ein
in
die
Liste
der
Stürme,
die
mit
zerstörerischer
Kraft
über
Deutschland
fegten.
Beim
Orkantief
Wiebke
im
März
1990
wurden
201
km/
h
gemessen.
Lothar
erreichte
im
Dezember
1999
sogar
259
km/
h.
Nach
Kyrill
sorgten
noch
Emma
im
März
2008
mit
Tempo
135
und
Xyn
thia
im
Februar
2010
mit
Böen
von
bis
zu
180
km/
h
für
Verwüstungen.
Das
jüngste
Orkantief
Andrea
war
in
diesem
Monat
mit
lediglich
106
km/
h
vergleichsweise
zahm.
dpa
Autor:
Holger Jansing, dpa