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1.
Erscheinungsdatum:
18.01.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zum
Thema:
"
Straßenverkehrsentwicklung
und
-
planung
in
Osnabrück"
,
einer
Aufgabenstellung
aus
der
Schulzeit
im
Gymnasium
Carolinum,
gerät
ein
Leser
aus
Bad
Iburg
an
seine
Facharbeit
über
die
Hasestraße.
Einzelheiten
zum
Inhalt
seiner
Ausarbeitung,
und
Historisches
um
das
Schuhhaus
Sunderdiek.
Überschrift:
Viele Häuser mussten weichen
Zwischenüberschrift:
Die Hasestraße in den Jahren des Wiederaufbaus
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Wie
gut,
dass
es
Menschen
gibt,
die
nicht
sofort
alles
wegwerfen.
Noch
mehr
Bewunderung
haben
freilich
jene
Zeitgenossen
verdient,
die
das
über
Jahrzehnte
Verwahrte
ab
und
an
sichten
und
dann
überlegen,
was
sich
aktuell
damit
anfangen
lässt.
Bei
genauso
einer
Aktion
fiel
unserem
Leser
Heinz
Lepand
aus
Bad
Iburg
kürzlich
eine
Ausarbeitung
in
die
Hände,
die
er
1954
als
damals
20-
jähriger
Pennäler
des
Gymnasiums
Carolinum
anfertigte.
Thema:
"
Straßenverkehrsentwicklung
und
-
planung
in
Osnabrück"
.
Manches
darin
lässt
uns
heute
schmunzeln,
vieles
erscheint
erstaunlich
weitsichtig
–
das
Wertvollste
aber
sind
heute
zweifellos
die
Fotos
des
Verkehrsgeschehens
anno
1954,
mit
denen
er
seine
Analysen
untermauerte.
Als
erstes
Beispiel
unternehmen
wir
mit
dem
Oberprimaner
Lepand
eine
Zeitreise
in
die
Hasestraße.
Sein
Kommentar:
"
Diese
unübersichtliche,
enge
Stelle
kann
nur
durch
eine
Beseitigung
des
rechten
Hauses
verbessert
werden."
Der
junge
Mann
geht
in
seiner
Facharbeit
deutlich
mit
den
Stadtvätern
ins
Gericht.
Sie
hätten
nach
den
Kriegszerstörungen
die
Chance
verpasst,
großzügig
neu
zu
planen.
Der
Verkehr
komme
allenthalben
zum
Erliegen,
weil
man
das
seit
dem
Mittelalter
planlos
gewachsene
Netz
an
engen
Gassen
beibehalten
habe.
Der
Fahrzeugbestand
in
Osnabrück
hatte
sich
1954
bereits
verdoppelt
gegenüber
1937.
Lepand
mutmaßte
zu
Recht,
dass
damit
noch
nicht
das
Ende
der
Fahnenstange
erreicht
sei.
Heute
sind
die
Stadthistoriker
etwas
milder
in
der
Beurteilung
der
damaligen
Entscheidungen.
Vielfach
war
der
Wiederaufbau
in
der
alten
Parzellierung
die
einzige
Chance,
schnell
wieder
Wohnraum
zu
schaffen
und
die
Wirtschaft
zum
Laufen
zu
bringen.
Wenn
auch
die
Häuser
vielfach
nicht
mehr
standen,
so
lagen
doch
erhebliche
Werte
nach
wie
vor
unter
der
Oberfläche:
Versorgungsleitungen,
Abwasserkanäle,
Grundmauern,
Kellerräume.
Knappe
Ressourcen
und
der
immense
Druck
durch
den
Wohnungsmangel
hätten
gar
keine
andere
Wahl
gelassen,
als
zunächst
einmal
wieder
auf
den
alten
Fundamenten
zu
bauen.
Damit
waren
all
die
Argumente
für
breitere
Straßen,
die
Lepand
anführt,
natürlich
keinesfalls
beseitigt.
Die
Diskussion
ging
weiter.
An
vielen
Stellen
erwies
sich
eine
Rückverlegung
der
Baufluchten
als
unumgänglich,
wenn
man
weiterhin
Fahrzeugverkehr
zulassen
wollte.
Dazu
gehörte
auch
die
Hase
straße
als
wichtigste
Nord-
Süd-
Verbindung
durch
die
Altstadt.
Auf
beiden
Seiten
des
hier
abgebildeten
Engpasses
mussten
die
Häuser
weichen.
Was
das
Schuhhaus
Sunderdiek
angeht,
dessen
Abriss
er
empfohlen
hatte,
erfuhr
Lepand
acht
Jahre
später
Genugtuung.
1962
rückten
die
Abrissbagger
an
und
legten
den
verschachtelten,
aus
drei
Häusern
zusammengewachsenen
Komplex
Hasestraße
49
bis
51
nieder.
Eva
Sunderdiek
erinnert
sich:
"
Das
war
kein
großer
Verlust,
die
Bausubstanz
war
nicht
mehr
viel
wert.
Wir
freuten
uns,
als
wir
Ende
1962
ein
großes,
modernes
Schuhgeschäft
eröffnen
konnten"
–
allerdings
in
zurückversetzter
Flucht.
Aus
Bersenbrück
stammend,
wo
ein
anderer
Familienzweig
bis
heute
Schuhe
verkauft,
hatte
Eva
Sunderdieks
Schwieger-
Großvater
Bernhard
im
Jahr
1898
die
Osnabrücker
Sunderdiek-
Tradition
an
der
Hasestraße
begründet.
In
seinen
Spitzenzeiten
wurden
von
hier
vier
weitere
Filialen
geführt:
in
der
Großen
Straße,
der
Möserstraße,
der
Johannisstraße
und
in
Melle.
Nach
dem
frühen
Tod
ihres
Mannes
Hermann
gab
Eva
Sunderdiek
das
Stammhaus
2011
in
neue
Hände.
Auf
der
historischen
Ansicht
ist
links
hinter
der
Einmündung
der
Turmstraße
der
Metzgerladen
Unnewehr
erkennbar.
Das
Vorderhaus
fiel
in
den
1960er-
Jahren
der
Straßenverbreiterung
zum
Opfer.
Dadurch
rückte
das
Speichergebäude
Hasestraße
26
sozusagen
in
die
erste
Reihe
und
entwickelte
sich
zu
einem
beliebten
Gastronomie-
Standort:
erst
als
"
Deele
mit
Kutscherstube"
,
dann
als
"
Hasedorf"
,
später
"
Dalmatinische
Deele"
und
heute
"
Manolo"
.
Der
Ruf
der
Hasestraße
als
einer
"
feuchten
Straße"
wurde
und
wird
gepflegt.
Schon
vor
hundert
Jahren
sagte
man:
"
Gehst
du
von
der
Vitischanze
zum
Dom
und
genehmigst
dir
in
jeder
Wirtschaft
einen
Doppelten
und
ein
Helles,
dann
siehst
du
die
Domtürme
doppelt."
Bildtexte:
Immer
schön
langsam
um
die
Kurve:
1954
hatte
die
Hasestraße
noch
ihre
alte
Vorkriegsbreite.
Der
Blick
geht
in
Richtung
Hasetor.
Links
vor
dem
Schlachter
Unnewehr
mündet
die
Turmstraße
ein,
rechts
hinter
dem
Schuhhaus
Sunderdiek
die
Große
Domsfreiheit.
Zurückgesetzte
Baufluchten
und
der
Abschied
von
der
Straßenbahn
haben
die
Verkehrssituation
in
der
Hasestraße
etwas
entspannt.
Fotos:
Heinz
Lepand/
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks