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1.
Erscheinungsdatum:
18.01.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Das
von
einem
Bissendorfer
Geschäftsmann
geplante
Bauvorhaben
eines
Solarkraftwerks
auf
dem
Gelände
am
Güterbahnhof
ist
trotz
Befürwortung
des
Fachbereichs
Umwelt,
von
der
Stadt
Osnabrück
zurückgewiesen
worden.
Über
einen
neuen
Bebauungsplan
wird
jetzt
entschieden.
Die
gewerbliche
Nutzung
steht
dabei
im
Vordergrund.
Der
Stadtbaurat
Wolfgang
Griesert
setzt
sich
für
Planungen
von
Büros,
Dienstleistungen
und
produzierendem
Gewerbe
ein.
Ein
zusätzlicher
Streitpunkt
ist
eine
Fläche
an
der
Hamburger
Straße.
Kommentar:
Stadt
setzt
Eigentümer
des
Güterbahnhofs
unter
Druck.
Überschrift:
Nein zur Fotovoltaik auf dem Güterbahnhof
Zwischenüberschrift:
Stadt: Weiterhin Vorrang für Büros, Dienstleistung und Gewerbe – Druckmittel im Grundstücksstreit?
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Stadt
Osnabrück
will
nicht
zulassen,
dass
auf
dem
Güterbahnhof
eine
riesige
Fotovoltaik-
Freianlage
entsteht.
Eine
solche
Nutzung
sei
"
dem
Standort
und
dem
Grundsatz
des
sparsamen
Umgangs
mit
Grund
und
Boden
nicht
angemessen"
,
heißt
es
im
Entwurf
für
einen
neuen
Bebauungsplan.
Das
könnte
aber
auch
ein
Druckmittel
sein,
um
an
Grundstücke
zu
kommen,
die
für
städtische
Vorhaben
wichtig
sind.
Der
Bissendorfer
Geschäftsmann
Wolfgang
Schreyer
hat
vor
einem
halben
Jahr
angekündigt,
dass
er
auf
dem
15
Hektar
großen
Areal
ein
Solarkraftwerk
errichten
will.
25
000
Module
sollen
jährlich
6
Millionen
Kilowattstunden
Strom
erzeugen.
Das
entspricht
etwa
40
Prozent
des
Energiebedarfs
im
benachbarten
VW-
Werk.
Am
Montag
hat
die
Stadt
ihm
eine
Absage
erteilt.
Vom
Fachbereich
Umwelt
wurde
das
Vorhaben
zwar
anfangs
befürwortet,
vom
Fachbereich
Städtebau
kamen
jedoch
Vorbehalte.
Jetzt
wird
deutlich,
dass
sich
die
Stadtplaner
durchgesetzt
haben.
Am
Donnerstag
entscheidet
der
Ausschuss
für
Stadtentwicklung
und
Umwelt,
ob
für
den
Güterbahnhof
ein
neuer
Bebauungsplan
aufgestellt
werden
soll.
Die
Prioritäten
sind
klar
definiert:
Für
die
Industriebrache
wird
weiterhin
eine
gewerbliche
Nutzung
angestrebt,
wie
sie
schon
2003
formuliert
wurde.
Büros,
Dienstleistungen
und
produzierendes
Gewerbe
sind
erwünscht,
Geschäfte
hingegen
nicht,
schon
gar
nicht
großflächige,
die
der
Innenstadt
Konkurrenz
machen
könnten.
Hinzukommen
sollen
jetzt
"
bestimmte
Arten
von
Vergnügungsstätten
wie
z.
B.
Diskotheken,
die
dort
bereits
im
Rahmen
kultur-
und
freizeitorientierter
Zwischennutzungen
entstanden
sind"
,
wie
es
in
der
Vorlage
für
den
Stadtentwicklungsausschuss
heißt.
Eine
Solaranlage
auf
Freiflächen
wird
ausdrücklich
ausgeschlossen.
Die
Aufstellung
eines
Bebauungsplans
bedeute
nicht,
dass
die
formulierten
Ziele
eins
zu
eins
übernommen
würden,
sagt
Franz
Schürings,
der
Leiter
des
Fachbereichs
Städtebau.
Man
stehe
noch
am
Anfang
eines
Verfahrens,
das
darauf
abziele,
für
die
unterschiedlichen
Interessen
eine
Lösung
zu
finden.
Bürger
und
Bürgerinnen
hätten
ebenso
Gelegenheit,
ihre
Stellungnahme
einzubringen,
wie
der
Grundstückseigentümer.
Wolfgang
Schreyer,
der
den
Güterbahnhof
gemeinsam
mit
einem
Partner
vor
etwas
mehr
als
einem
Jahr
gekauft
hat,
sieht
zwar
viele
positive
Ansätze
in
dem
Verwaltungspapier.
Die
Absage
an
eine
Fotovoltaik-
Nutzung
hält
er
jedoch
für
eine
Provokation.
Für
ihn
steht
fest:
Wenn
die
Stadt
seinem
Solarkraftwerk
die
Zustimmung
verweigere,
werde
er
der
Stadt
keine
Flächen
überlassen
–
weder
für
den
östlichen
Zugang
zum
Hauptbahnhof
noch
für
Parkplätze
oder
die
Erweiterung
der
Hasebrücke
an
der
Hamburger
Straße.
Der
Konflikt
um
die
Fotovoltaikanlage
hat
eine
Vorgeschichte:
Im
Dezember
waren
die
Pläne
von
Oberbürgermeister
Boris
Pistorius
geplatzt,
auf
dem
Güterbahnhof
eine
Veranstaltungsarena
zu
bauen.
Wolfgang
Schreyer
will
sich
nicht
den
Schwarzen
Peter
für
das
Misslingen
dieser
Pläne
zuschieben
lassen.
Die
Arena
sei
nicht
an
ihm
gescheitert,
sondern
an
der
Stadt,
sagt
der
Kaufmann
aus
Bissendorf.
Von
einem
Eigentümer
könne
nicht
erwartet
werden,
dass
er
seine
Grundstücke
verschenke.
Darauf
habe
die
Stadt
aber
gesetzt.
Gerungen
wird
weiterhin
um
eine
Fläche,
die
für
den
Neubau
der
Brücke
an
der
Hamburger
Straße
benötigt
wird.
Die
Stadt
steht
unter
Zeitdruck,
weil
das
Bauwerk
das
Ende
seiner
Lebensdauer
erreicht
hat.
Doch
der
Eigentümer
hat
die
Verhandlungen
über
das
Grundstück
abgebrochen.
Nun
stellt
sich
die
Frage,
ob
die
Stadt
ihre
Zustimmung
zum
Solarkraftwerk
als
Druckmittel
einsetzt,
um
mit
Schreyer
über
die
Grundstücke
zu
verhandeln,
die
sie
dringend
benötigt.
Diesen
Zusammenhang
bestreitet
Stadtbaurat
Wolfgang
Griesert.
Aus
der
Verwaltung
kämen
solche
Gedankenspiele
nicht.
Osnabrück
brauche
Flächen
für
Gewerbe
und
Dienstleistungen.
Planungsziel
sei
es,
dafür
den
innerstädtischen
Raum
zu
nutzen,
statt
im
Außenbereich
Flächen
in
Anspruch
zu
nehmen.
Die
Stadt
Osnabrück
setze
sich
im
Übrigen
für
den
Bau
von
Solaranlagen
ein,
erklärte
Griesert.
Auch
auf
dem
Güterbahnhofsgelände
sei
die
Fotovoltaik
willkommen
–
aber
nicht
auf
dem
Boden,
sondern
auf
den
Dächern.
Bildtext:
Solarkraftwerk
oder
Gewerbegebiet?
Die
Stadt
will
auf
dem
ehemaligen
Güterbahnhof
andere
Akzente
setzen
als
der
Eigentümer
der
Fläche.
Foto:
Gert
Westdörp
Kommentar:
Solarpark
als
Faustpfand
Die
Argumentation
der
Stadt
klingt
schlüssig
von
der
ersten
bis
zur
letzten
Zeile.
Es
gibt
gute
Gründe,
den
Bebauungsplan
für
den
Güterbahnhof
zu
modifizieren.
Den
Zugang
Ost
zum
Hauptbahnhof
planungsrechtlich
absichern,
ebenso
Park+
Ride
und
die
Disco-
Meile,
die
sich
auf
dem
Niemandsland
etabliert
hat.
Nachvollziehbar
ist
auch
das
Argument,
aus
dieser
innenstadtnahen
Fläche
lasse
sich
mehr
machen
als
ein
Solarpark.
Mit
dem
Verbot
für
eine
frei
stehende
Fotovoltaikanlage
lässt
sich
das
Papier
aber
auch
ganz
anders
lesen:
Die
Stadt
zeigt
dem
Eigentümer
des
Güterbahnhofs
schon
mal
die
Folterinstrumente.
Kommt
er
ihr
entgegen
im
Deal
um
wichtige
Grundstücke,
dann
lässt
sich
das
Solar-
Verbot
ja
noch
kippen.
Ein
Faustpfand,
um
nicht
in
die
Zuschauerrolle
gedrängt
zu
werden.
Das
wäre
zwar
gegen
die
eigenen
Prinzipien.
Aber
so
funktioniert
Politik.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert