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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Gute Äpfel – schlechte Äpfel
Zwischenüberschrift:
Hochschule Osnabrück entwirft Qualitätsindex für Deutschlands beliebtestes Obst
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Der Apfel zählt zum beliebtesten Obst der Deutschen. In der Frischeabteilung der Supermärkte ist es ein alltägliches Bild: Kunden suchen sich aus dem großen Angebot die schönsten Äpfel heraus.
Dabei ist es jedoch erstaunlich, dass selbst aus der gleichen Sorte Äpfel der Geschmack unter den einzelnen Früchten stark variieren kann. Damit auch die richtigen Äpfel im Einkaufskorb landen, wollen Wissenschaftler der Hochschule Osnabrück einen Qualitätsindex für Äpfel entwickeln, der auch Parameter wie den Geschmack berücksichtigt.
Werner Dierend nimmt einen Apfel aus der Holzkiste und begutachtet ihn. " Na, ich weiß nicht, ob ich den noch kaufen würde", sagt er. Die Frucht liegt wohl schon ein paar Tage im Lager. Die Schale zeigt Druckstellen, sie fühlt sich ein wenig nach Wachs an, und insgesamt wirkt der Apfel eher weich. In diesem Fall kann man der Frucht fast schon ansehen, wie sie schmecken würde, und ist vorgewarnt. Das ist aber nicht immer der Fall und genau das ist aus Sicht von Dierend und seinem Kollegen Ulrich Enneking ein Problem.
Dierend ist Professor für Obstbau an der Hochschule Osnabrück, Enneking lehrt dort Agrarmarketing. Schon seit einigen Jahren beschäftigen sich die beiden mit dem Zusammenspiel aus Apfelzucht und Apfelvermarktung. So erstellten sie beispielsweise eine " Geschmackslandkarte" zur Beschreibung des Apfelgeschmacks. Durch einen neuen Qualitätsindex, der neben Aussehen und Farbe erstmalig auch den Geschmack einbezieht, sollen insbesondere kleine und mittlere Unternehmen davon profitieren und sich durch gehobene Produktqualitäten auf dem Markt behaupten. " Wir verbinden analytische und sensorische Messverfahren miteinander", erklärt Dierend. Den Konsumenten werde ein Apfelsegment zur Verkostung gegeben, und im Nachhinein wende man verschiedenste Messverfahren an. Nun könne man vergleichen, welche Methode am ehesten mit der Beurteilung der Verbraucher übereinstimme, um dieses zukünftig in den Verkaufsstätten anzuwenden.
" Es ist für mich immer wieder erstaunlich, wie stark Äpfel auch innerhalb einer Sorte voneinander abweichen", sagt Prof. Dierend. Selbst Äpfel, die vom selben Baum stammen, können sich im Geschmack stark unterscheiden.
" Wir sprechen alle potenziellen Kunden an und fragen sie nach dem Geschmack, der Süße oder Säure", erläutert Projektmitarbeiterin Kirsten Stallmann. Auch die Frage nach dem " Mundgefühl", also wie fest oder saftig der Apfel ist, wird nicht fehlen. Insgesamt sollen 8000 Äpfel von 1000 Probanden getestet werden.
Falls die Theorie der Osnabrücker Wissenschaftler sich bestätigt, würde es irgendwann reichen, ein Analysegerät vor den Apfel zu halten, und man wüsste sofort, wie die Frucht dann auch schmeckt.
" Die Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur arbeitet schon seit Jahren an der Qualität von Lebensmitteln und entwickelt sich in diesem Bereich zu einem bedeutenden Hochschulstandort in Deutschland", sagt Prof. Werner Dierend stolz.

Foto:
colourbox
Autor:
stho


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