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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Parkstraße verdrängte "Halunkenweg"
Zwischenüberschrift:
Wer kennt noch die alte Abkürzung am Kalkhügel? – Kindheitserinnerungen an den Breiten Gang
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
OSNABRÜCK. Die meisten Leser werden den Breiten Gang auf der historischen Postkarte von 1902 nicht wiedererkannt haben zu sehr hat sich die Straße seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs verändert. Für Kurt Rintelen war die Ansicht überhaupt nicht unbekannt, schließlich wurde er 1927 am Breiten Gang geboren und verbrachte dort seine Kindheit.
Der Blick auf der Postkarte geht in Richtung Schillerplatz (heute in etwa Berliner Platz), wo das Hotel Schaumburg stand, erzählte Kurt Rintelen. Das Haus vorne rechts, vor dem die Laterne steht, ist sein Geburtshaus. Die Gaslaterne wurde jeden Abend von einem Arbeiter der Stadtwerke angezündet, und die Kinder hatten ihren Spaß daran, den Pfahl hochzuklettern und die Lampe wieder zu löschen. In dem Gebäude gegenüber, an dem noch der Schriftzug " Geschäft" zu lesen ist, hatte Rintelens Vater einen Lebensmittel-Großhandel. 1923 hatte er die beiden Häuser gekauft.
Auf der rechten Straßenseite gab es auch den Herforder Bierverlag. Kurt Rintelen erinnerte sich daran, dass im Winter vor der Braue rei immer eine lange Schlange mit Pferdefuhrwerken stand, wenn die Bauern das Eis von Flüssen und Seen in das Eisgebäude brachten, wo das Bier gekühlt wurde.
Den " Gasthof zur Rose", der auf der Postkarte noch auf der linken Straßenseite zu sehen ist, gab es in Rintelens Kindheit schon nicht mehr. Damals wohnte eine Familie Tönnies dort. Gleich nebenan lebte der bekannte Kunstmaler und Ballonfahrer Bernard Brickwedde. Er startete mit seinen Ballons vom Gelände des Schlachthofs ganz in der Nähe, und die Kinder hatten ihre Freude, wenn sie von den heruntergeworfenen Sandsäcken getroffen wurden. Ein Haus weiter war später die Tanzschule Otto A. Fink.
Hinter Rintelens Geburtshaus lag, heute kaum vorstellbar, noch ein großer Garten. Vom Breiten Gang führte die Rüsselstraße genau auf den rechten Eingang der Domschule an der Riedenstraße, den heutigen Erich-Maria-Remarque-Ring, sodass Kurt Rintelen nur einen kurzen Schulweg hatte.
Auch den Weg auf dem neuen unbekannten Foto erkennt man heute nicht mehr wieder. Der verwilderte Pfad war die kürzeste Verbindung zwischen der Kokschen Straße und der Sutthauser Straße. Er verlief unter der Eisenbahnbrücke und führte am Sportplatz des SV Rasensport vorbei. Der Name des Wegs klingt schon spannend: " Halunkenweg". Im Sommer 1952 wurde die Parkstraße verlängert und verdrängte die beliebte Abkürzung.
Wie kam der " Halunkenweg" zu seinem Namen? Haben Sie die Verbindung diesseits und jenseits der Bahnlinie zu Fuß oder mit dem Fahrrad genutzt? Haben Sie auf dem verwahrlosten Gelände gespielt oder auf dem Sportplatz trainiert? Wir sind gespannt auf Ihre Geschichten über den " Halunkenweg".

Weitere alte Fotos auf
www.os-nachbarn.de

Bildtext:
Zwei Straßen zwei Epochen: der Breite Gang in Osnabrück um 1902 (Foto oben) und der " Halunkenweg" im Jahre 1952 (links).

Fotos:
Archiv/ Sammlung Mehring
Autor:
r.


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