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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Auf der Suche nach der Kultur für knappes Geld
Zwischenüberschrift:
Bewohner des Rosenplatz-Viertels diskutieren
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Wie können Menschen mit geringem Einkommen an Kultur teilhaben? Diese Frage diskutierten am Freitagabend Bewohner und Kulturschaffende des Rosenplatz-Viertels im Stadtteilbüro an der Iburger Straße bei einer Podiumsdiskussion unter dem Titel " Kultur für knappes Geld".
Eingeleitet wurde der Abend von Musik von dem Duo Lothar Stibbe und Ralf Beck sowie dem Kabarettisten Mario Buletta, der vorrechnete, dass ein Kind von Hartz-IV-Empfängern 1, 86 Euro pro Monat für Kultur ausgeben kann. " Davon kann es sich ein paar Sekunden den Marsch blasen lassen", rechnete er ab. Buletta, der laut eigener Aussage tatsächlich so heißt, zitierte auch das Klischee, dass arme Menschen sowieso nicht an Goethe oder Schiller interessiert seien, sondern eben jenes berühmt-berüchtigte Unterschichten-Fernsehen vorziehen.
Irina Pauls, Kirchen-Organistin und eine Bewohnerin des Rosenplatz-Viertels, sagte, es werde nicht genug dafür getan, damit interessierte Menschen an kulturellen Veranstaltungen teilhaben können. Ihrer Meinung nach würden sehr viele Kinder und Erwachsene aus armen Familien am Musik- und Kunstunterricht oder auch an Konzerten und Theateraufführungen teilhaben wollen.
Der Musiker Lothar Stibbe meinte, es gebe im Rosenplatz-Viertel gute Auftritts-Möglichkeiten für Bands und nannte das Big Buttinsky an der Johannisstraße. Der Rosenhof sei nicht an das Quartier angebunden, sondern akquiriere sein Programm bundesweit und international, sagte Geschäftsführer Rüdiger Scholz.
Auf die Frage von Moderator Uli Rücking von der Arbeitslosenselbsthilfe (ASH), ob Scholz sich vorstellen könne, verbilligte Tickets an Hartz-IV-Empfänger abzugeben, sagte er, der Rosenhof sei kommerziell orientiert und eine der wenigen kulturellen Einrichtungen in Osnabrück, die keine finanziellen Zuwendungen von der Stadt erhielten. " Dies ist die Aufgabe anderer Einrichtungen." Er verwies auf das autonome Zentrum an der Hamburger Straße, das eigenständig und abhängig Kultur mit geringem finanziellen Aufwand anbietet. " Wir müssen Kultur von unten unterstützen", sagte Scholz. Es könne aber nicht sein, dass sich entwickelnde Szenen wie am Güterbahnhof von der Stadt " weggeballert" werden.
SPD-Ratsfrau Christel Wachtel, die ebenfalls im Rosenplatz-Viertel lebt, sagte, dass es zwar subventionierte Kultur in der Stadt gebe. Die Menschen, die das Theater oder das Nussbaum-Haus besuchen, würden aber auch Geld in die Stadt bringen. Sie verwies darauf, dass es Freikarten für kulturelle Angebote in Einrichtungen wie der Diakonie, der Tageswohnung und der ASH gegeben hätte. Außerdem würden in der Buchhandlung Wenner zwei Stunden vor Beginn von Theaterstücken vergünstigte Tickets angeboten. Dies sei aber häufig von den Betroffenen nicht genutzt worden. Erfolgreich war dagegen das Angebot der Musik- und Kunstschule der Stadt Osnabrück, die kostenlose Kunstkurse für Migrantenkinder in den neu eröffneten Räumen am Johannistorwall angeboten hat.
Quartiersentwicklerin Sonja Finkmann sagte, die Organisation von kulturellen Angeboten wie das Rosenplatzfest seien mit hohem Aufwand verbunden. Ihre Stelle läuft im nächsten Jahr aus. Ob dann weiterhin Kultur im Quartier angeboten werden kann, hängt von dem Engagement der Bewohner ab.

Bildtext:

Kleines Geld und Kultur das ist letztendlich die Quadratur des Kreises.

Foto:

Thomas Osterfeld
Autor:
tw


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