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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
"Wir sind Nachbarn"
Zwischenüberschrift:
Kinder der Overbergschule lernen das Judentum kennen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. " Juden sehen so normal aus wie wir", sagt Viertklässler Henry von der Overbergschule. Er nahm mit seinen Klassenkameraden am Mittwoch am Projekttag " Judentum begreifen" teil, an dem sie diese Religion näher kennenlernten. Die Overbergschule ist die einzige Grundschule in Osnabrück, die das Thema Nationalsozialismus und Judentum schon in der vierten Klasse behandelt.
" Juden mussten in der Hitler-Zeit einen gelben Judenstern tragen", sagt die neunjährige Anneke. Sie und die anderen Kinder wissen auch, dass das schlecht war. Die Beschäftigung mit den Ereignissen im Nationalsozialismus gefällt den Kindern vor allem wenn sie kindgerecht aufbereitet wird wie in dem Buch " Die Lisa" oder dem Film " Was glaubt man, wenn man jüdisch ist?" aus der Reihe " Willi will′s wissen". Die Viertklässler erhalten so ein Verständnis für jüdische Mitbürger und das, was zwischen 1933 und 1945 geschah. " Im Unterricht erfahren wir, was da alles passiert ist und was man machen muss, damit es nicht wieder passiert", sagt Anneke.
Die Overbergschule hat eine besondere Beziehung zu dem Thema, weil dort von 1942 bis 1943 die Außenstelle eines Konzentrationslagers untergebracht war. Unter den Zwangsarbeitern, die dort schuften mussten, war zwar nur ein jüdischer Häftling, wie Schulleiterin Eva-Maria Eberhardt sagte. " Die Schüler sollen aber erkennen, dass Juden deutsche Mitbürger waren."
Inessa Goldmann und Alexander Ginsburg von der Jüdischen Gemeinde Osnabrück und Aloys Lögering von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Osnabrück kamen am Mittwoch in die Overbergschule, um den Viertklässlern Judentum begreiflich zu machen. Sie bekamen große Augen, als das Trio das Musikinstrument Schofar aus einem Koffer packte, das aussah wie das Horn eines Tieres. Die Kinder lernten auch die Thora-Rollen kennen, die, wie Anneke sagte, " die jüdische Bibel" sei. Auch einen Chanukka-Leuchter und eine Menora sahen die Grundschüler zum ersten Mal. Dies sind Kerzenständer, die zu jüdischen Festen und in der Synagoge erleuchtet werden.
Unter dem Stichwort " Judentum begreifen" gehen Inessa Goldmann, Alexander Ginsburg und Aloys Lögering in Schulen aller Art, um von Viertklässlern bis zu Abiturienten Schüler über die jüdische Religion und Geschichte zu informieren. " Viele Menschen kennen Juden nur über die Medien als Opfer des Nationalsozialismus oder aus dem Nahost-Konflikt", sagt Lögering. Er wolle die Gemeinsamkeiten und die Wurzeln der drei Weltreligionen aufzeigen. Christen, Juden und Muslime würden oft gemeinsame Glaubensvorstellungen entdecken.
Die Kinder der Overberg schule lernten in Workshops, wie sie ihre Namen auf Hebräisch schreiben und wann jüdische Feste gefeiert werden. Sie wissen nun, dass Juden überall sind und das Judentum keine Nationalität ist. Inessa Goldmann drückte es so aus: " Wir sind Nachbarn."

Bildtext:

Gegenstände des jüdischen Glaubens wie den Chanukka-Leuchter und eine Menora erklärte Inessa Goldmann von der Jüdischen Gemeinde Osnabrück den Viertklässlern der Overbergschule.

Foto:

Thomas Wübker
Autor:
tw


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