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1.
Erscheinungsdatum:
03.12.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
"
What
we
see
–
Bilder,
Stimmen,
Repräsentation"
lautet
der
Titel
der
Ausstellung,
die
sich
mit
der
anthropometrischen
Sammlung
Lichteneckers
kritisch
auseinandersetzt
und
jetzt
zum
ersten
Mal
in
Deutschland
gezeigt
wird.
Überschrift:
Pure Menschenverachtung
Zwischenüberschrift:
Rassismus und Todesangst: Kritische Ausstellung im Akzisehaus
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Um
ein
"
Archiv
aussterbender
Rassen"
zu
schaffen,
reiste
der
selbst
ernannte
deutsche
Anthropologe
Hans
Lich
tenecker
nach
Afrika.
Dort
sammelte
er
Schädelabformungen
und
Stimmaufnahmen.
Die
menschenverachtende
Art,
mit
der
der
deutsche
Abenteurer
dabei
vorging,
zeigt
jetzt
eine
Ausstellung
im
Akzisehaus.
"
Als
Bildhauer
bei
Buschleuten
und
Hottentotten"
nannte
Lichtenecker
sein
Tagebuch,
in
dem
er
schildert,
wie
er
Gipsabdrücke
von
lebenden
Afrikanern
nahm.
Zu
diesem
Zweck
war
er
1931
nach
Namibia
gefahren,
der
ehemaligen
deutschen
Kolonie
Südwestafrika.
Im
Gepäck
hatte
er
eine
Kamera,
ein
Phonogramm
und
das
Werkzeug,
um
die
Kopfabdrücke
herzustellen
–
alles
in
der
Überzeugung,
dass
sich
schwarze
Menschen
laut
Darwin′scher
Evolutionstheorie
nicht
gegen
die
weiße
Rasse
behaupten
werden.
Dass
die
Menschen
Todesangst
bekamen,
weil
ihre
Köpfe
komplett
vergipst
wurden,
störte
den
Mann
aus
Deutschland
entsprechend
wenig.
Er
hatte
sich
aus
Mangel
an
Freiwilligen
in
einer
Polizeistation
in
Keetmanshoop,
einer
Stadt
im
Süden
des
Landes,
einquartiert.
Von
hier
aus
konnte
er
die
Menschen
mit
Druck
dazu
bewegen,
an
seinen
Experimenten
teilzunehmen.
Lichtenecker
verstand
ihre
Sprache
nicht,
auch
nach
seiner
Rückkehr
nach
Deutschland
interessierte
sich
beispielsweise
niemand
für
die
Tondokumente.
Daher
kamen
Wissenschaftler
jetzt
erst
dahinter,
wie
verschreckend
das
Prozedere
für
die
Afrikaner
gewesen
sein
muss:
beim
Abhören
und
Übersetzen
der
Wachswalzen,
mit
deren
Hilfe
die
Sprachaufnahmen,
angeblich
im
Auftrag
des
Deutschen
Phonogrammarchivs,
konserviert
wurden.
Vom
Ertrinken
spricht
jemand,
ein
anderer
singt
von
Totschlag.
Die
verstörende
Prozedur
und
Erinnerungen
an
das
Verhalten
deutscher
Kolonialherren
hinterließen
panische
Spuren.
"
What
we
see
–
Bilder,
Stimmen,
Repräsentation"
lautet
der
Titel
der
Ausstellung,
die
sich
mit
der
anthropometrischen
Sammlung
Lichteneckers
kritisch
auseinandersetzt
und
jetzt
zum
ersten
Mal
in
Deutschland
gezeigt
wird.
Die
Berliner
Kulturwissenschaftlerin
und
Afrikanistin
Anette
Hoffmann
hat
die
umstrittene
Hinterlassenschaft
im
Zeichen
des
deutschen
Rassismus
und
Kolonialismus
in
der
ersten
Hälfte
des
20.
Jahrhunderts
dokumentiert.
Absichtlich
verzichtet
sie
darauf,
die
Gipsabdrücke
als
Exponate
zu
zeigen.
Stattdessen
sieht
man
Fotos,
die
während
der
"
Abfertigung"
entstanden
sind,
sowie
original
Tonaufnahmen.
Außerdem
lässt
sie
zeitgenössische
afrikanische
Künstler
zu
der
Thematik
Stellung
nehmen.
Sie
schickte
dokumentarisches
Material
über
fünf
Menschen,
die
Lichtenecker
"
behandelt"
hatte,
an
fünf
afrikanische
Künstler,
die
(davon
inspiriert)
Porträts
der
Drangsalierten
anfertigten.
So
malte
Alfeus
Mvula
beispielsweise
Chief
Isaak
Witbooi
in
Schnitzmanier,
und
Sanell
Aggenbach
spielt
auf
ihre
spezielle
Art
mit
der
Schwarz-
Weiß-
Thematik,
indem
sie
Wilfried
Tijueza
im
Negativ-
Stil
porträtierte.
Die
Ausstellung
wird
am
Sonntag
um
11.30
Uhr
eröffnet,
zu
sehen
bis
zum
12.
Februar,
dienstags
bis
freitags,
11
bis
18
Uhr,
samstags
und
sonntags,
10
bis
18
Uhr.
Bildtext:
Zeitgenössische
Künstler
setzen
sich
mit
dem
Thema
auseinander,
im
Bild
Anette
Hoffmann.
Foto:
Gert
Westdörp
Autor:
Tom Bullmann