User Online: 2 |
Timeout: 01:10Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
28.11.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Altes
Brauchtum
um
die
Altstadt
in
Frage
gestellt.
Frank
Henrichvark,
Wort-
und
Buchhalter
der
Heger
Laischaft,
beschreibt
die
Situation
zum
Traditionsfest.
Vorschläge
und
Einzelheiten
zur
Laischaft.
Kommentar:
Heger
Laischaft
in
der
Kritik.
Überschrift:
Heger Laischaft braucht Reformen
Zwischenüberschrift:
Jahreshauptversammlung diskutiert über Schnatgang
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
jüngste
Schnatgang
hat
es
gezeigt:
Es
wird
immer
schwieriger,
die
Osnabrücker
Altstadt
bei
dem
Traditionsfest
der
Heger
Laischaft,
das
alle
sieben
Jahre
gefeiert
wird,
nach
alter
Väter
Sitte
zu
schmücken.
Das
beklagte
jetzt
Frank
Henrichvark,
Wort-
und
Buchhalter
der
Heger
Laischaft,
bei
der
Jahreshauptversammlung
im
Rathaus.
Der
Vorsitzende
führt
das
unter
anderem
darauf
zurück,
dass
viele
Mitglieder
nicht
mehr
in
der
Altstadt
wohnen,
wie
es
ursprünglich
einmal
die
Regel
war:
Interessent,
also
Anteilseigner
des
Laischaftsbesitzes,
konnte
nur
sein,
wer
ein
Haus
im
Heger-
Tor-
Viertel
bewohnte.
Diese
Regel
ist
bereits
vor
Jahrzehnten
aus
der
Satzung
gestrichen
worden.
Für
das
alle
sieben
Jahre
stattfindende
Laischaftsfest
putzten
die
Anwohner
Häuser
und
Straßen
der
Altstadt
in
den
Farben
der
Heger
Laischaft
heraus.
Freche
Sprüche
zum
lokalen
Geschehen
prägten
die
grün-
weiß
geschmückten
Straßen,
Schaufenster
wurden
im
Stil
der
"
guten
alten
Zeit"
dekoriert.
Mannsgroße
Puppen
sagen
den
Passanten
auf
Schildern
mit
derb-
ironischen
Sprüchen
die
Meinung
– "
Putzige
Kiärls
un
lustige
Sprüerke"
,
wie
es
auf
Platt
heißt.
Anwohner,
die
nicht
mehr
Mitglied
der
Laischaft
seien,
machten
sich
nicht
mehr
selbstverständlich
diese
Mühe
bedauerte
Henrichvark.
Immerhin,
die
von
Stadt
und
Laischaft
beschafften
und
subventionierten
Girlanden
übernähmen
die
meisten
Anwohner.
Wenngleich
Anbringung
und
Demontage
in
der
Regel
auch
der
Laischaft
überlassen
würden.
Das
übersteige
jedoch
zunehmend
deren
ehrenamtliche
und
finanzielle
Möglichkeiten.
Ein
Vorschlag
aus
der
Laischaftsversammlung:
Man
sollte
sich
am
Steckenpferd
reiten
orientieren.
Hier
werden
Osnabrücker
Jungen
und
Mädchen
stadtweit
die
Geschichte
des
Westfälischen
Friedens
und
die
Rolle
der
Stadt
bei
der
Beendigung
des
Dreißigjährigen
Krieges
nähergebracht.
Ähnlich
könne
man
möglicherweise
die
Geschichte
der
Osnabrücker
Laischaften
vermitteln,
so
die
Interessentin.
Immerhin
sei
es
eine
Besonderheit
und
ein
Osnabrücker
Alleinstellungsmerkmal,
dass
das
Laischaftswesen
in
Osnabrück
in
Teilen
bis
heute
lebendig
geblieben
sei.
Der
Wiederaufbau
der
im
vergangenen
Jahr
abgebrannten
Scheune
am
Schütterhaus
schreitet
planmäßig
voran.
Die
Kosten
würden
voraussichtlich
die
kalkulierten
Ausgaben
von
80
000
Euro
nicht
übersteigen,
schätzt
Ingo
Klute,
für
die
Gebäude,
Wege
und
Gräben
zuständiges
Vorstandsmitglied
der
Laischaft.
Ulrich
Läer,
zuständig
für
die
Forstwirtschaft,
berichtete
von
verstärktem
Holzeinschlag
im
Heger
Holz.
Die
Einnahmen
hätten
sich
auch
durch
die
gestiegene
Holznachfrage
gut
entwickelt.
Gut
42
000
Euro
kamen
im
vergangenen
Geschäftsjahr
in
die
Kasse
durch
den
Verkauf
von
rund
180
Festmeter
Nutzholz
und
395
Festmeter
Brennholz.
Durch
die
wachsende
Energieholznachfrage
sei
inzwischen
auch
das
Kronenholz
für
die
Holzhackschnitzel-
Herstellung
zu
verkaufen.
Bezirksförster
Frank
Berstermann
vermutet
sogar,
dass
der
Preis
für
Brennholz
über
kurz
oder
lang
gleichzieht
mit
dem
Preis
für
Bau-
oder
Möbelholz.
Wort-
und
Buchhalter
Frank
Henrichvark
ehrte
Harald
Niemann
für
zehnjährige
Mitarbeit
im
Vorstand.
Außerdem
verkündete
er,
dass
Leo
Lammers
sich
aus
Altersgründen
nach
jahrzehntelanger
ehrenamtlicher
Mitarbeit
aus
dem
Vorstand
verabschiedet.
Bildtext:
Viele
ehrenamtliche
Hände
und
etliche
Euro
werden
alle
sieben
Jahre
benötigt,
um
die
Altstadt
für
den
Schnatgang
herauszuputzen.
Foto:
Archiv/
Jörn
Martens
Kommentar:
Der
Schnatgang
der
Heger
Laischaft
ist
eine
einzigartige,
urige
Veranstaltung
und
hat
eine
jahrhundertealte
Tradition.
Dass
der
Stellenwert
des
Festes
in
der
Osnabrücker
Bürgerschaft
stetig
sinkt
und
selbst
Anwohner
des
Heger-
Tor-
Viertels,
der
Osnabrücker
Altstadt,
offenbar
immer
weniger
Interesse
zeigen,
ist
deshalb
zu
bedauern.
Zu
begrüßen
ist
dagegen,
dass
die
Laischaft
das
Problem
erkannt
hat
und
gegensteuern
will.
Gute
Ideen
gibt′s
da
durchaus.
Aber
woran
liegt
es,
dass
ein
ortstypisches
Fest
mit
Alleinstellungsmerkmal
und
langer
Tradition
zu
verkümmern
droht?
Selbst
Importe
aus
Süddeutschland
wie
Oktoberfeste
oder
Maibaumwettbewerbe
haben
eindeutig
mehr
Anziehungskraft
auf
die
Leute.
Sicher
spielt
die
lange
Wartezeit
von
sieben
Jahren
bis
zum
nächsten
Schnatgang
eine
Rolle.
Und
anders
als
bei
Halloween
oder
Karneval
kann
man
für
den
Schnatgang
weder
Lichterketten
noch
Kostüme
verkaufen.
Aber
die
Laischaft
ist
auch
ein
bisschen
selbst
schuld.
Die
Entkopplung
von
Mitgliedschaft
und
Hausbesitz
im
Heger-
Tor-
Viertel
vor
Jahrzehnten
war
ein
erster
Fehler.
Deshalb
erscheinen
heute
die
Aufnahmekriterien
undurchschaubar.
Vor
allem
dem
"
tolopen
Volk"
,
also
Leuten,
die
noch
nicht
seit
25
Generationen
in
Osnabrück
leben.
Und
auch
die
Feste
der
Heger
Laischaft
sind
so
gestaltet,
dass
Nichtmitglieder
das
Gefühl
nicht
loswerden,
dass
man
in
der
Laischaft
doch
lieber
unter
sich
ist.
Autor:
Michael Schwager