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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Massive Baukörper oder einzelne Lernhäuser
Zwischenüberschrift:
Viele Ideen im Architektenwettbewerb zum Neubau für die Integrierte Gesamtschule Osnabrück
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. " Neubau eines Klassentraktes für die Integrierte Gesamtschule Osnabrück" hieß die Aufgabe. Zu erfüllen waren neben pädagogischen Kriterien hohe Anforderungen an Wirtschaftlichkeit, Energieeffizienz, Funktionalität, Ästhetik, Anbindung an den Altbau von 1978 und die Einfügung in ein Umfeld aus Nachkriegs-Einfamilienhäusern. Wie unterschiedlich die Lösungen sind, zeigt die vor allem für Fachkollegen, aber auch interessierte Laien gedachte Ausstellung der in die engere Wahl gekommenen Beiträge zum Architektenwettbewerb.
Ob Pult-, Sattel- oder flach geneigtes Gefälledach, zwei-oder dreigeschossige, massive oder offene Bauweise, ein Gebäuderiegel oder mehrere einzelne " Lernhäuser" die in der ehemaligen Stadtteilbibliothek Eversburg ausgestellten Entwurfszeichnungen und Modelle beeindrucken durch die Vielfalt der Ideen.
Den Wettbewerb gewann wie berichtet das Osnabrücker Büro Reinders mit einem von Diplom-Ingenieur Klemens Hölscher bereits erläuterten Entwurf für einen massiven, rechteckigen, durch Atrien aufgelockerten Gebäuderiegel, der wie ein Lkw-Auflieger an den Altbau andockt.
Die Vorauswahl unter den insgesamt 541 Bewerbungen trafen drei Fachbehördenvertreter der Stadt Osnabrück und drei Architekten und Stadtplaner vom Bielefelder Büro Drees & Huesmann. 25 durch Kennzahlen anonymisierte Beiträge nahmen schließlich am Wettbewerb teil.
Die Jury tagte am 9. November. Ihr gehörten die Architekten Dr. Kristin Ammann-Dejozé (Münster), Christoph Ellermann (Münster), Walter von Lom (Köln), Stadtbaurat Wolfgang Griesert, Stadträtin Rita Maria Rzyski, Irene Thiel (CDU-Fraktion) und Volker Bajus (Grüne) an. Stellvertretende Preisrichter waren die Architekten Wilfried Klein (Osnabrück) und Annette Meyer-Schwickerath (Braunschweig) sowie Maria-Theresia Sliwka (FDP).
Als sachverständige Berater ohne Stimmrecht fungierten Helmut Andermann, Hans-Georg Freund, Dirk König und Klaus Lanze von der Stadt Osnabrück, Schulleiter Stefan Knoll, die Elternvertreter Petra Junklewitz und Danny Saumer, Sabine Djahanschah von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt sowie Conny Owen von der Planungsgruppe IGS.
Bei der Bekanntgabe des Gewinners, dessen Entwurf übrigens die Tarnzahl 5008 trug, freute sich Stadträtin Rzyski besonders, dass vier der fünf Preisträger aus der Region kommen: Das Büro Hüdepohl und Ferner (Osnabrück) erhielt den zweiten Preis (12 000 Euro), gefolgt vom Hamburger Architekten Christian Dirumdam als Drittem (9000 Euro), dem Hilteraner Architekten Wilhelm Pörtner als Viertem (7000 Euro) und dem Bielefelder Architekten Thomas Brewitt als fünftem Preisträger (5000 Euro).
Je eine Anerkennung in Form von 3000 Euro erhielten ein Architekturbüro aus Darmstadt und ein Architektenteam aus Essen. In der Ausstellung sind aber auch Entwürfe beispielsweise aus München, Berlin, Spanien und New York zu sehen.
" Sportlichen Ehrgeiz" nannte Thomas Brewitt als Motiv für die Teilnahme am Wettbewerb. " Eine wirtschaftliche Gratwanderung ist es auf jeden Fall", räumte er ein. Andererseits locke sicherlich auch die Möglichkeit, einen öffentlichen Auftrag zu bekommen. Martin Ferner ging es vor allem darum, sich mit Fachkollegen zu messen und zu sehen, " wo lagen wir richtig". Wilhelm Pörtner meinte augenzwinkernd: " Wir wollten ein Gegengewicht zu New York setzen." Sein Entwurf gliedert die Baumasseübrigens in zwei dreigeschossige " Lernhäuser" mit einem " Themenhof" dazwischen und großzügig überdachten Verbindungsgängen vom Forum bis zur Mensa, sodass der Pausenhof zum eingerahmten " grünen Campus" wird.
Einen trapezförmigen, sehr lang gestreckten, aber dafür nur zweigeschossigen Baukörper mit Innenhof entwarf der dritte Preisträger. Mit dem zweiten Preis bedachte die Jury Martin Ferners Idee, die gestellten Aufgaben mit zwei dreigeschossigen, u-förmigen massiven Gebäuden und anschließenden transparenten Jahrgangsfluren zu lösen.
Nicht unter den prämierten Arbeiten ist der sehr urbane Entwurf aus New York. Dem Laien ins Auge fällt beispielsweise auch ein weiterer Beitrag, der drei jeweils auf eine runde Basis gesetzte Klassengebäude vorsieht. Die wirken dadurch optisch wie gerade gelandete Raumschiffe.
Eins steht fest: Der Siegerentwurf, der mit 15 000 dotiert wurde, ist zwischen Schule, Schulverwaltung und Fachbehörde abgestimmt und nach Meinung der Beteiligten sowohl in pädagogischer und wirtschaftlicher Hinsicht als auch mit Blick auf die Anbindung an den Bestand die beste Lösung.
Die Entwürfe sind noch bis zum 25. November montags bis freitags jeweils von 14 bis 17 Uhr in der ehemaligen Stadtteilbibliothek Eversburg, Atterstraße 95–97, zu sehen.

Bildtexte:
Wie ein Lkw-Sattelauflieger dockt das dreigeschossige Klassengebäude des Siegerentwurfs an den Altbau (rechts) in der Ausschreibung verwirrenderweise auch " grüner Neubau" genannt aus den 70er-Jahren an.
Zwei u-förmige massive Gebäude mit transparenten, offen gestalteten Jahrgangsfluren entwarf der zweite Preisträger, der ebenfalls aus Osnabrück kommt.
Sehr lang, aber dafür auch nur zweigeschossig ist der trapezförmige Gebäuderiegel des mit dem dritten Preis bedachten Entwurfs aus Hamburg.
Fotos:
Klaus Lindemann
Autor:
Angelika Hitzke


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