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1.
Erscheinungsdatum:
16.11.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise:
Die
Kleine
Domsfreiheit
vor
1915.
Historischer
Rückblick.
Überschrift:
Dampfwäsche im Domschatten
Zwischenüberschrift:
Die Kleine Domsfreiheit vor 1915 – Schönfärberei und Kaufmannshaus
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Den
Begriff
"
Schönfärberei"
benutzen
wir
heute
meistens
im
übertragenen
Sinne,
wenn
wir
eine
absichtsvoll
zu
positive
Darstellung
von
Sachverhalten
kritisieren.
Dass
dem
Begriff
eine
realwirtschaftliche
Gewerbebezeichnung
zugrunde
liegt,
beweist
die
Ansichtskarte
aus
der
Zeit
vor
1915.
Sie
zeigt
uns
den
Sitz
der
"
Chemischen
Waschanstalt,
Druckerei
und
Dampf-
Schönfärberei
H.
B.
Croon"
am
Anfang
der
Kleinen
Domsfreiheit.
Seit
dem
späten
Mittelalter
unterschied
man
Schwarzfärber
(die
nur
genau
dieses
taten)
,
Leinwand-
oder
Schlechtfärber
(die
nur
grobe
Stoffe
färbten)
und
Schönfärber
(die
sich
mit
zumeist
importierten,
hochwertigen
Färbemitteln
um
feine
Stoffe
kümmerten)
.
Schönfärberei
war
noch
ein
geläufiger
Begriff,
als
Hinrich
Bernhard
Croon
1892
am
Haseufer
den
von
Carl
Detering
übernommenen
Betrieb
ins
Firmenregister
eintragen
ließ.
Ein
ausgewachsener
Schornstein
stand
auf
dem
hinteren
Teil
des
Betriebsgrundstücks.
Er
hatte
mit
der
Feuerung
des
Dampfkessels
zu
tun.
Dampf
brauchten
die
Färber
für
das
schnellere
Fixieren
der
Farbe
auf
dem
Textilmaterial.
Das
für
die
verschiedenen
Prozesse
erforderliche
Wasser
wurde
auf
kurzem
Weg
der
Hase
entnommen
–
und
danach
wieder
hineingelassen.
Da
die
Umwelt-
Standards
damals
noch
nicht
sehr
weit
entwickelt
waren,
dürften
die
Fische
in
der
Hase
hörbar
aufgeatmet
haben,
als
die
Firma
Croon
nach
dem
letzten
Krieg
ihren
angestammten
Standort
verließ
und
zum
Nonnenpfad
zog.
Während
man
heute
Kleidungsstücke
für
weniger
Geld
kaufen
kann,
als
eine
spätere
Reinigung
kosten
würde,
war
es
vor
hundert
Jahren
umgekehrt.
Lange
vor
der
Globalisierung
waren
Textilien
teuer,
und
die
Dienstleistungen
wie
Reinigen,
Färben
und
Appretieren
vergleichsweise
billig.
Wenn
ein
Trauerfall
eintrat,
war
es
selbstverständlich,
dass
man
vorhandene
Kleider
schwarz
färben
ließ.
Das
alles
erklärt
die
damalige
wirtschaftliche
Bedeutung
des
Gewerbezweigs
der
Färber.
Croon
gehörte
bis
in
die
1970er-
Jahre
hinein
zu
den
angesehenen
großen
Reinigungsfirmen
in
Osnabrück
und
Umland.
Annahmestellen
–
wie
die
hier
abgebildete
mit
dem
großzügigen
Schaufenster
–
waren
in
der
ganzen
Region
verbreitet.
Branchenkenner
vermuten,
dass
die
Firma
in
den
Siebzigern
in
eine
Schieflage
geriet,
weil
sie
die
Umstellung
auf
das
System
dezentraler
Schnellreinigungen
nicht
schnell
genug
schaffte.
Nach
dem
Konkurs
und
der
Räumung
des
Betriebssitzes
am
Nonnenpfad
hinterließ
die
Firma
der
Stadt
ein
großes
Problem
mit
chemischen
Rückständen
im
Boden.
Gegenüber
von
Croon
residierte
Krone.
Das
Eckhaus
Herrenteichstraße
6–8
mit
den
repräsentativen
Erkern
gehörte
dem
Kaufmann
Fritz
Krone.
Nach
dem
Krieg
errichtete
Hans
Lahrmann
hier
ein
Möbelkaufhaus.
1988
zog
das
technische
Kaufhaus
Brinkmann
ein,
das
2001
insolvent
wurde.
2008
übernahm
Lengermann
&
Trieschmann
den
Komplex
und
baute
dort
ein
Parkhaus.
Ganz
vorne
links
am
Bildrand
der
historischen
Aufnahme
ist
die
Gebäudeecke
des
Hotels
Kaiserhof
mit
dem
schönen
Briefkasten
der
Kaiserlichen
Post
zu
sehen.
Nach
dem
Krieg
entstand
hier
das
Wilhelmstift
als
Ausbildungsstätte
für
Kindergärtnerinnen.
Heute
hat
auch
hier
L
&
T
Einzug
gehalten.
Fluchtpunkt
des
Straßenverlaufs
der
Kleinen
Domsfreiheit
ist
in
dieser
Perspektive
der
Vierungsturm
des
Doms.
Er
hatte
damals
noch
eine
steilere,
höhere
Turmhaube.
Nach
der
Kriegszerstörung
wählte
man
eine
abgeflachte
Form,
die
besser
zu
den
neuen
schlichten
Hauben
der
Haupttürme
in
der
Westfassade
passte.
Rechts
neben
dem
Vierungsturm
ist
die
lang
gestreckte
Front
der
Ursulaschule
zu
erkennen,
wobei
auffällt,
dass
beim
Wiederaufbau
ein
Stockwerk
eingespart
wurde.
Statt
dreieinhalb
Geschossen
hat
der
Straßenflügel
des
Gymnasiums
heute
nur
noch
zweieinhalb.
Bildtexte:
Die
Kleine
Domsfreiheit
wurde
vor
1915
von
der
Wäscherei
und
Dampf-
Schönfärberei
Croon
(rechts)
und
dem
Kaufmannshaus
Krone
(links)
eingerahmt.
Das
L
&
T-
Parkhaus
und
die
dahinter
gelegene
Franz-
von-
Assisi-
Schule
für
Sozialpädagogik
beherrschen
heute
den
Eingang
der
Kleinen
Domsfreiheit.
Ansichtskarte
des
Verlags
Heinrich
Dresing
aus
der
Sammlung
Helmut
Riecken
Foto:
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks