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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Das Judentum erleben
Zwischenüberschrift:
Siebtklässler des Carolinums besuchen die Osnabrücker Synagoge
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Siebtklässler des Gymnasiums Carolinum lernen derzeit im katholischen Religionsunterricht das Judentum kennen. " Doch Bücher sind oft so theoretisch und wirken fern der Lebensrealität", sagt Lehrerin Elke Müller. Also hat sie zusammen mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) einen praktischen Weg der Inhaltsvermittlung eingeschlagen: Im Projekt " Judentum begreifen" haben die Schüler nun die Synagoge der Jüdischen Gemeinde Osnabrück besucht.

Am Eingang zum Gemeindehaus erhielt jeder Junge eine jüdische Kopfbedeckung namens Kippa. In Vertretung des wegen eines Todesfalls verhinderten Rabbiners Schimon Großberg begrüßte Aloys Lögering die Klassen 7f1 und 7l2 des Carolinums. Der Leiter des Projekts " Judentum begreifen" stellte die Geschichte der Juden in Osnabrück dar von den Ursprüngen im 14. Jahrhundert über die Verbrechen der Nationalsozialisten bis zur heutigen Blüte der Gemeinde in der Barlage mit rund 1000 Mitgliedern. " Wir Christen sind froh über die große jüdische Gemeinde in Osnabrück. Wir haben aus der Vergangenheit gelernt, die Juden als Geschwister zu betrachten. Die beiden Religionen haben vieles gemeinsam. Der jüdische Glaube ist die Wurzel des christlichen Glaubens", sagte Lögering.

Projektkoordinatorin Inessa Goldmann, Mitglied der jüdischen Gemeinde, präsentierte den Schülern im Foyer des Hauses die Gedenktafel mit den Daten gefallener Juden. In der Synagoge erklärte sie den Ablauf und die Rituale eines jüdischen Gottesdienstes. Gebannt versammelten sich die Schüler vor dem Thoraschrein im Zentrum des Gebetsraumes. Der hebräische Begriff " Thora" bezeichnet die fünf Bücher Mose. " Sind das echte Edelsteine an der Thorarolle?", wollte ein Schüler wissen. Nein, erklärte Goldmann lachend. Wenn man die Thora doch nicht berühren dürfe, wie könne man sie dann schreiben?, fragte eine Schülerin. Inessa Goldmann schilderte, dass die Rolle aus Pergament für die handschriftliche Arbeit mit einem Tuch abgedeckt werde, um sie vor Schmutz zu schützen.

Abschließend durften die Siebtklässler einen Blick in den Kellerraum mit dem aus Regenwasser gespeisten " Mikwe"- Bad werfen, in dem sich die jüdischen Gläubigen zu bestimmten Anlässen durch dreimaliges Eintauchen reinigen. " Dieser Synagogenbesuch ist der Höhepunkt des Religionsunterrichts zum Thema Judentum", sagte Lehrerin Elke Müller.

Eine Woche zuvor hatten Mitglieder der Jüdischen Gemeinde das Carolinum besucht und den Schülern ihre Religion anhand einiger mitgebrachter ritueller Gegenstände erlebbar gemacht.

Bildtext:
Aufmerksame Gäste: Die Siebtklässler des Carolinums schauen sich genau an, wie die jüdischen Gemeindemitglieder eine Thorarolle behandeln.
Foto:
Gert Westdörp

Gedenkfeier zum 9. November
Die zentrale Gedenkveranstaltung zum 9. November wird heute von der Angelaschule in Haste gestaltet. Beginn ist um 16.30 Uhr in der Aula des Schlosses. Schüler zeigen Ausschnitte aus dem Musical Anatevka″. In vielfältiger Weise beschäftigen sie sich mit jüdischen Traditionen. Anschließend (gegen 17.50 Uhr) findet ein Gedenkgang zur Alten Synagogenstraße statt. Am dortigen Mahnmal wird unter anderem das jüdische Totengebet gesprochen.
Autor:
Heike Dierks


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