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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Tschernobyl-Kinder kommen seit 20 Jahren
Zwischenüberschrift:
Ferienaktion nach wie vor beliebt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Vor 25 Jahren hat die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl die Welt geschockt. Wenig später kam die Idee auf, Kinder aus den strahlenverseuchten Regionen um Tschernobyl Ferien in gesunder Umgebung machen zu lassen. In Osnabrück fand in diesem Jahr schon die 20. Ferienaktion statt notwendig ist sie immer noch.
Bekannt sind sie als Tschernobyl-Ferienkinder, sie kommen aber aus der weißrussischen Stadt und Region Gomel, die von dem GAU besonders betroffen war und ist.
Eine Osnabrücker Gruppe um den damaligen Pastor Christian Baethge schloss sich einer Aktion der evangelischen Landeskirche an. Eine Konfessionszugehörigkeit spielte aber von Anfang an keine Rolle.
Die Hilfsbereitschaft war groß: 83 Kinder und Begleiter nahmen 1992 an der ersten Aktion teil. In den vergangenen 20 Jahren hat es fast 1500 Ferienplätze für Kinder gegeben. 19 Ärzte haben jeweils vier Wochen an Osnabrücker Krankenhäusern hospitiert. Mehr als 95 Tonnen Pakete und Hilfsgüter wurden mit Lastwagen in die Region Gomel geschickt.
" Dies alles wurde ausschließlich aus Spenden und von den Gastgebern finanziert", sagt Karl-Heinz Rolfes, der inzwischen der Sprecher der ehrenamtlichen Initiative ist. Einige Gasteltern sind schon seit 15 Jahren und länger dabei. Andere engagieren sich in dem Ferienprogramm wie Marita Corzilius, die in jedem Jahr Kinder zum Schwimmen begleitet.
" Wenn man sieht, wie blass sie kommen, wie viel Spaß sie haben, wie wohl sie sich fühlen und wie gut erholt sie nach vier Wochen sind, dann macht man das gerne", sagt die Osnabrückerin und fügt hinzu: " Und es sind so nette Kinder."
Das gute Verhältnis zwischen Kindern und Gasteltern lässt sich an zwei Dingen ablesen, meint Corzilius: Zum einen hätten die Kinder kaum Heimweh, zum anderen haben viele Gasteltern noch immer Kontakt zu ihren einstigen Ferienkindern. Der Internetauftritt www.gomelkinder.de wurde übrigens vom ehemaligen Ferienkind Dimitri Kulik gestaltet.
Der Dank der Initiative gilt allen ehemaligen und künftigen Gasteltern, aber auch den Unterstützern des Ferienprogramms. Die Feuerwehr, der Ostbunker, der Zoo, die Stadtwerke mit ihren Bädern, die Kleiderkammer der Wallenhorster Andreasgemeinde und viele mehr sind seit 20 Jahren dabei.
Auch im kommenden Jahr, voraussichtlich vom 30. Mai bis 27. Juni, wird die Ferienaktion fortgesetzt, und wie immer werden Gasteltern gesucht. Sie nehmen in der Regel zwei Kinder zwischen acht und elf Jahren auf, sorgen für Unterkunft und Verpflegung. Die Kinder sind versichert und erhalten ein kleines Taschengeld. Zur Entlastung der Gasteltern bereitet das Team wochentags an den Vormittagen ein Programm. Für den Notfall sind jederzeit Dolmetscherinnen ansprechbar.
Informationen erteilt Karl-Heinz Rolfes, Telefon 05 41/ 77 08 64 90, E-Mail: team@ gomelkinder.de

Bildtext:
Gruppenbild zum Jubiläum: Seit 20 Jahren kommen Tschernobyl-Ferienkinder zur Erholung für vier Wochen nach Osnabrück.
Foto:
privat
Autor:
Ulrike Schmidt


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