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1.
Erscheinungsdatum:
22.10.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Atommülltransport
ohne
logische
Routenführung
haben
diese
Woche
Osnabrück
und
Bad
Bentheim
passiert
und
die
Behörden
schweigen
allerdings
dazu.
Kommentar:
Die
Taktik
zum
Konzept
der
Behörden
ist
offensichtlich,
ganz
bewusst
Umwege
zu
wählen
um
die
Atomkraftgegner
in
die
Irre
zu
führen.
Überschrift:
Die geheimen Wege des Atommülls
Zwischenüberschrift:
Züge auf undurchschaubaren Routen auch im westlichen Niedersachsen unterwegs
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Ein
geheim
gehaltener
Atommülltransport
aus
dem
westfälischen
Gronau
hat
in
dieser
Woche
Osnabrück
und
Bad
Bentheim
passiert,
obwohl
der
Zielort
in
Frankreich
lag.
Möglicherweise
werden
künftig
weitere
Transporte
ohne
logische
Routenführung
durch
das
westliche
Niedersachsen
rollen.
Die
Behörden
schweigen
allerdings
dazu.
Montag,
17.
Oktober:
Ein
Atomtransport
aus
der
Urananreicherungsanlage
in
Gronau
rollt
in
den
Abendstunden
durch
den
Hauptbahnhof
Osnabrück.
Die
strahlende
Ladung
besteht
aus
neun
Waggons
mit
insgesamt
450
Tonnen
abgereichertem
Uran,
sogenanntem
Uranhexafluorid.
Das
ist
ein
Stoff,
der
als
Abfall
bei
der
Produktion
von
angereichertem
Uran
für
Brennelemente
von
Atomkraftwerken
entsteht.
Das
Ungewöhnliche
an
dem
Transport
war
seine
Route:
Ziel
war
eine
Wiederaufbereitungsanlage
im
französischen
Pierrelatte.
Das
erklärten
die
Bundespolizei
und
der
Betreiber
der
Anlage
in
Gronau,
die
Firma
Urenco,
auf
Nachfrage
unserer
Zeitungübereinstimmend.
Warum
aber
der
Atomzug
auf
seinem
Weg
in
den
Süden
einen
Umweg
über
Osnabrück
machen
musste,
kann
oder
will
niemand
erklären.
Weder
das
niedersächsische
Umweltministerium
noch
das
Bundesamt
für
Strahlenschutz
in
Salzgitter
konnten
hierzu
eine
Auskunft
geben.
Und
Urenco
will
dazu
nichts
sagen.
Dabei
bestand
die
Ladung
des
Zuges
aus
einer
gefährlichen
Fracht:
"
Uranhexafluorid
ist
zwar
weder
brennbar
noch
explosiv,
aber
ein
Gammastrahler
und
hochgiftig"
,
erklärt
Matthias
Eickhoff
vom
Aktionsbündnis
"
Münsterland
gegen
Atomlagen"
.
Komme
der
Stoff
bei
einem
defekten
Behälter
in
Verbindung
mit
Feuchtigkeit,
entstehe
Flusssäure,
die
noch
ätzender
sei
als
Salzsäure,
so
Eickhoff.
Radioaktiver
Abfall
20-
bis
30-
mal
im
Jahr
startet
ein
Transport
mit
radioaktivem
Abfall
von
oder
nach
Gronau.
Ob
künftig
weitere
Züge
auf
dem
Weg
nach
Frankreich
durch
Osnabrück
und
durch
das
westliche
Niedersachsen
führen,
könne
man
nicht
voraussagen,
erklärte
Burkhard
Kleibömer,
"
Leiter
Überwachung"
bei
Urenco.
Denn
für
die
Transportrouten
mit
abgereichertem
Uran
sei
das
Eisenbahn-
Bundesamt
zuständig.
"
Zu
den
Wegstrecken
geben
wir
keinen
Kommentar
ab"
,
heißt
es
aus
der
Behördenzentrale
in
Bonn.
Das
Eisenbahnbundesamt
begründet
seine
Zurückhaltung
mit
"
Sicherheitsbedenken"
.
So
wolle
man
verhindern,
dass
die
Routen
Ziel
von
Anti-
Atom-
Aktionen
werden.
Damit
bleibt
allerdings
auch
die
Frage
offen,
warum
Atom-
Transporte
nur
über
teils
gewaltige
Umwege
zum
Ziel
gebracht
werden.
Offener
informieren
die
Behörden
dagegen
über
den
Ablauf
des
Transportes:
48
Stunden,
bevor
der
Zug
die
Anlage
in
Gronau
verlässt,
benachrichtigt
Urenco
das
niedersächsische
Umweltministerium.
Von
dort
geht
eine
Meldung
an
das
Gewerbeaufsichtsamt.
"
Für
den
Fall,
dass
es
zu
einem
Unfall
kommen
sollte,
sind
die
Behörden
vor
Ort
in
Kenntnis"
,
so
Ministeriumssprecherin
Jutta
Kremer-
Heye.
Zu
einem
regelrechten
Umschlagplatz
für
radioaktive
Transporte
hat
sich
dabei
der
Bahnhof
in
Bad
Bentheim
entwickelt.
So
stand
auch
der
Zug
vom
17.
Oktober
insgesamt
fünf
Stunden
am
Bentheimer
Bahnhof.
"
Ohne
Polizeischutz"
,
kritisiert
Stefan
Wilker
vom
Antiatombündnis
Osnabrück.
Mit
der
Bentheimer
Eisenbahn
wird
die
atomare
Fracht
zunächst
von
Gronau
bis
nach
Bad
Bentheim
gebracht.
Je
nach
Ziel
übernimmt
dort
entweder
die
niederländische
Bahn
oder
die
Deutsche
Bundesbahn
den
weiteren
Transport.
Die
Uran-
Anlage
in
Gronau
ist
so
groß,
dass
von
dort
zehn
Prozent
des
weltweit
benötigten
Uranbrennstoffs
geliefert
werden.
Nach
Informationen
unserer
Zeitung
fallen
dort
bei
der
Produktion
jährlich
bis
zu
6000
Tonnen
abgereichertes
Uran
an.
Sehr
viel
geringer
ist
die
Menge
des
angereicherten
Urans,
das
in
Gronau
für
die
Herstellung
gewonnen
wird.
Diese
wenigen
Hundert
Tonnen
pro
Jahr
werden
meist
per
Lkw
direkt
zur
Brennelementefabrik
in
Lingen
(Kreis
Emsland)
gebracht
oder
über
die
Häfen
in
Hamburg
und
Rotterdam
in
verschiedene
Länder
verschifft.
Projekt
Zukunft
Bilden
Lesetipp
für
Azubis
Bildtexte:
Unscheinbar:
ein
Zug
mit
atomarem
Abfall.
Lange
Wege:
Von
Gronau
wird
angereichertes
Uran
über
die
Straße
(rot)
zur
Brennelementefabrik
Lingen
oder
zu
den
Häfen
Hamburg
oder
Rotterdam
gebracht.
Der
Abfall
dieser
Produktion,
abgereichertes
Uran,
wird
wegen
der
größeren
Menge
per
Zug
transportiert
(gestrichelt)
.
Foto:
dapd
Kommentar
Nicht
auf
Kosten
der
Menschen
Atomkraft
hat
in
Deutschland
viele
Gegner.
Das
ist
nicht
erst
seit
dem
Reaktorunglück
in
Japan
der
Fall.
Ein
Teil
dieser
Gegner
schreckt
nicht
vor
Gewalt
und
Zerstörung
zurück.
Die
Anti-
Castor-
Aktionen
im
Wendland
belegen
das
jedes
Jahr
aufs
Neue.
Dort
kommen
die
Transporte
nur
dank
eines
riesigen
Polizeiaufgebotes
ans
Ziel.
Aus
diesem
Grund
ist
die
Taktik
der
Behörden
in
Gronau
durchaus
nachvollziehbar.
Die
Routen
der
Atommülltransporte
bleiben
geheim.
So
rollen
die
strahlenden
Züge
mit
ihrer
gefährlichen
Fracht
fast
unbemerkt
von
Widerständlern
durchs
Land
und
müssen
kaum
gesichert
werden.
Staat
und
Steuerzahler
sparen
so
Millionen.
Zu
dem
Konzept
gehört
offensichtlich,
dass
ganz
bewusst
Umwege
gewählt
werden.
Atomkraftgegner
werden
zusätzlich
in
die
Irre
geführt.
Einverstanden.
Völlig
inakzeptabel
ist
allerdings,
dass
die
Behörden
den
radioaktiven
Abfall
auf
diesen
Wegen
auch
durch
Großstädte
wie
Osnabrück
lenken.
Zehntausende
Menschen
werden
damit
unnötig
gefährdet.
Das
lässt
sich
auch
durch
Einsparungen
nicht
rechtfertigen.
Wenn
schon
Züge
aus
Kostengründen
geheim
und
über
längere
Strecken
zum
Ziel
gebracht
werden,
muss
man
eine
Route
wählen,
von
der
eine
geringstmögliche
Bedrohung
für
Menschen
ausgeht.
Das
Beispiel
Gronau
zeigt,
dass
Atomkraft
immer
auch
mit
Gefahr
verbunden
ist.
Die
Politik
hat
mit
dem
Ausstieg
bereits
die
richtigen
Konsequenzen
gezogen.
Autor:
Stefan Prinz