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1.
Erscheinungsdatum:
19.10.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Historischer
Rückblick:
Das
Kulturgeschichtliche
Museum
am
Heger-
Tor-
Wall.
Überschrift:
Die Eliten liebten es monumental
Zwischenüberschrift:
Das Museum am Heger-Tor-Wall wahrt seit 120 Jahren sein Gesicht
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Zur
Abwechslung
mal
eine
Zeitreise
ohne
Überraschungs-
,
dafür
aber
mit
Wiedererkennungseffekt:
Das
1890
eröffnete
Museum
hat
seine
Schaufassade
zum
Heger-
Tor-
Wall
hin
unverändert
bewahrt.
Lediglich
die
gärtnerische
Anlage
vor
der
Freitreppe
mit
dem
ovalen
Beet
in
der
Symmetrieachse
des
Gebäudes
ist
der
Straßenverbreiterung
zum
Opfer
gefallen.
Einige
Familien
"
mit
Kind
und
Kegel"
im
Sonntagsstaat
sind
offensichtlich
im
Begriff,
dem
Museum
einen
Besuch
abzustatten.
Ob
sie
zu
den
"
besseren
Kreisen"
des
Osnabrücker
Bürgertums
gehören?
Die
waren
es
nämlich,
die
schon
1879
einen
"
Museumsverein
für
den
Land
drosteibezirk
Osnabrück"
gründeten
und
sich
für
einen
Museumsneubau
starkmachten,
nachdem
die
alte
Dechanei
am
Domhof
als
erstes
"
Museumslocal"
aus
allen
Nähten
platzte.
Sie
verfolgten
das
Ziel,
"
rege
Teilnahme
für
Naturkunde,
Geschichte,
Kunst
und
Gewerbe
zu
erwecken"
und
die
Kulturgüter
der
Region
zu
erhalten.
In
der
Zeit
großer
Umbrüche
durch
die
Industrialisierung
stieg
die
Wertschätzung
für
das
Überlieferte.
Der
Osnabrücker
Museumsbau
war
eingebettet
in
eine
Welle
ähnlicher
Museumsgründungen
in
ganz
Europa.
Bekannte
Osnabrücker
gaben
ihre
Privatsammlungen
in
die
Hände
des
Museums,
beispielsweise
der
Arzt
Dr.
Christian
Schledehaus,
Leibarzt
des
letzten
türkischen
Paschas
in
Alexandria
mit
seiner
Kollektion
"
ägyptischer
Alterthümer"
,
oder
Regierungspräsident
Gustav
Stüve
mit
einer
bedeutenden
Gemäldesammlung.
Sammeln
und
Bewahren
war
das
Motto.
Sammelsurien
aller
Art
mussten
in
dem
"
Universalmuseum"
Platz
finden,
die
Aufspaltung
in
Naturwissenschaften,
Kunst,
Stadtgeschichte
und
Industriekultur
fand
erst
nach
dem
letzten
Krieg
statt.
Stadtbaumeister
Emil
Hackländer
zeichnete
den
Entwurf
des
Museums.
Ihm
kam
zugute,
dass
er
zu
den
Gründern
des
Museumsvereins
gehörte
und
so
die
Sammlungen
und
Belange
des
Vereins
genau
kannte.
Er
selbst
plante
die
Anordnung
der
einzelnen
Abteilungen
so,
dass
rechts
herum,
also
gegen
den
Uhrzeigersinn,
ein
Rundgang
durch
die
Sammlungen
möglich
war.
Der
Standort
des
Museums
ist
kein
Zufall.
Der
heutige
Kurator
des
Kulturgeschichtlichen
Museums,
Dr.
Thorsten
Heese,
merkt
in
seiner
sehr
lesenswerten
Dissertation
über
die
Osnabrücker
Museumslandschaft
an:
"
Es
überrascht
daher
nicht,
dass
das
Museum
gerade
nicht
im
Osten
der
Stadt
errichtet
wurde,
wo
sich
die
Industrie
und
die
Arbeiterquartiere
anschlossen,
sondern
am
entgegengesetzten
Rand
des
alten
Stadtkerns."
Denn
die
Träger
des
Museumsgedankens
entstammten
jener
städtischen
Führungsschicht,
die
sich
zahlreich
in
den
"
gutbürgerlichen"
Wohngebieten
zwischen
Wüste
und
Westerberg
niedergelassen
hatte.
Neoklassizistische
Architekturelemente
der
Museums-
Schauseite
wie
Dreiecksgiebel,
vorspringende
Portale,
Säulen,
Medaillons
und
Schalen
kehrten
zwischen
Zeppelin-
und
Martinistraße
häufig
wieder.
Der
Obelisk,
wie
er
sich
über
dem
zentralen
Dreiecksgiebel
des
Museums
abzeichnet,
war
ein
gern
übernommenes
Motiv
auf
den
Osnabrücker
Friedhöfen.
Die
Bestückung
der
westlichen
Wallpromenaden
mit
repräsentativen
Bauten
–
neben
dem
Museum
waren
dies
etwa
das
Krankenhaus
(heute
Volkshochschule)
,
die
Altstädter
Volksschule,
die
Regierung,
die
Höhere
Töchterschule,
der
Große
Club
und
das
Ratsgymnasium
–
folgte
in
gewisser
Weise
dem
Vorbild
der
Wiener
Ringstraße,
die
maßgebend
für
den
europäischen
Städtebau
des
19.
Jahrhunderts
wurde.
Nur
war
hier
alles
ein
paar
Nummern
kleiner.
Auch
das
Museum
selbst.
Es
kam
kaum
über
die
Größe
zeitgenössischer
Schulgebäude
hinaus.
Der
Repräsentationsanspruch
musste
sich
knappen
Geldmitteln
unterordnen.
Um
das
Raumprogramm
auf
begrenzter
Grundfläche
verwirklichen
zu
können,
blieb
Hackländer
nichts
anderes
übrig,
als
das
Symmetriegebot
zu
verletzen
und
auf
eine
zentrierte
Treppenanlage
zu
verzichten:
Die
Treppe
ins
Obergeschoss
ist
seitlich
angeordnet,
"
sehr
zulasten
der
Monumentalität
des
ersten
Eindrucks"
,
wie
man
damals
anmerkte.
Bildtexte:
Das
Museum
am
Kanzlerwall,
hier
auf
einem
Foto
aus
den
ersten
Jahren
des
20.
Jahrhunderts,
war
architektonischer
Ausdruck
bürgerlicher
Bildungsideale.
Das
Kulturgeschichtliche
Museum
ist
heute
Bestandteil
eines
größeren
Museumskomplexes
mit
Felix-
Nussbaum-
Haus
und
Villa
Schlikker.
Fotos:
Archiv
des
Kulturgeschichtlichen
Museums
/
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks