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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Absteigen und schieben
Zwischenüberschrift:
Wie die Verkehrsplanung an den Interessen der Radfahrer vorbeigeht – Drei Beispiele
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Dürfen Radfahrer am Neumarkt nach links in die Johannisstraße abbiegen? Wenn sie sich an die Vorschriften halten, nicht. Denn es gibt nur Geradeausspuren, und die Verkehrszeichen sind eindeutig. Lediglich für Busse gilt eine Ausnahmeregelung.
Viele Radfahrer können das nicht verstehen, da sie ja Richtung Innenstadt die Johannisstraße als schnelle Verbindung nutzen dürfen. Entgegengesetzt bleibt ihnen die Einfahrt faktisch verwehrt. Der Osnabrücker Neumarkt ist ein Beispiel dafür, dass die städtische Verkehrsplanung stellenweise an den Interessen der Radfahrer vorbeigeht. Dabei liegen die Bedürfnisse auf der Hand: Radfahrer wollen vor allem geradlinige Wege, glatte Oberflächen, sichere und klare Verhältnisse.
Dass es damit nicht immer zum Besten bestellt ist, zeigt das Beispiel Seminarstraße. Richtung Schloss ist die Seminarstraße Einbahnstraße. Nach Paragraf 9 der Straßenverkehrsordnung müssen sich Fahrzeuge beim Linksabbiegen rechtzeitig möglichst weit links einordnen. Streng genommen gilt das auch für Radfahrer. Wenn sie allerdings zu weit links fahren, kommen sie hier regelmäßig den Rechtsabbiegern aus der Kolpingstraße in die Quere. Augenzeugen berichten, dass es schon häufig Zusammenstöße gegeben hat. Die Ecke ist sehr unübersichtlich. Die abbiegenden Radfahrer, die sich jeweils regelgerecht verhalten, bemerken sich erst spät. Zudem sind die roten Markierungen in diesem Bereich irreführend und verleiten Linksabbieger auf der Seminarstraße zum extremen Linksfahren. Ein durchgängig rechts markierter Radweg über die Kreuzung hinweg könnte die Situation entschärfen.
Besser auf Straßenniveau
Die fehlende Durchgängigkeit ist auch ein Manko an etlichen Ampelkreuzungen in Osnabrück. Hochbordradwege sind hier regelmäßig verschwenkt, um mit dem Fußgängerüberweg über die Straße geführt zu werden. Radfahrer, die zügig unterwegs sind, müssen abbremsen und haben außerdem längere Wartezeiten. An der Knollstraße ist das Ganze besonders ärgerlich, weil stadtauswärts der Radweg in einen engen kombinierten Rad-/ Fußweg mündet. Konflikte mit Fußgängern sind programmiert. Besser wäre es, wenn der Radweg schon vor der Kreuzung auf Straßenniveau geführt werden würde. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) fordert das seit Langem. Untersuchungen haben gezeigt, dass Radwege auf Straßenniveau grundsätzlich sicherer sind als Hochbordradwege. Und dem Bedürfnis nach Geradlinigkeit kommen sie auch entgegen.
Zurück zum Neumarkt. Den Verkehrsplanern der Stadt ist die unbefriedigende Situation bewusst. Eine echte Verbesserung werde es allerdings erst dann geben, wenn der Platz insgesamt neu gestaltet wird. Und das kann angesichts der Diskussionen in den vergangenen Monaten noch dauern. Bis dahin hilft nur eins: absteigen, das Fahrrad über den hohen Bordstein wuchten und über den Fußgängerüberweg schieben. Gute Laune kommt dabei nicht auf.

Schilderwald
im Radverkehr:
Bildergalerie auf www.noz.de

Bildtext:

Da hilft nur eins: Wer am Neumarkt als Radfahrer in die Johannisstraße möchte, muss absteigen, seinen Drahtesel über den hohen Bordstein wuchten und dann über den Fußgängerüberweg schieben. Gute Laune macht das nicht.

Vorsicht geboten: An der Seminarstraße kommen sich häufig Radfahrer gegenseitig in die Quere.

Foto:

Jörn Martens
Autor:
Holger Jansing


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