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1.
Erscheinungsdatum:
12.10.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Einzelheiten
zur
Gebäudestruktur
des
Anwesens
aus
dem
14.
Jahrhundert.
Historische
Anmerkungen
zum
Hakenhof.
Überschrift:
Lager, Armenhaus, Gaststätte
Zwischenüberschrift:
Der Hakenhof ist 600 Jahre alt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Erst
wohlhabende
Adlige,
dann
Arme
und
Waisen,
später
Lehrlinge
und
katholische
Studenten,
jetzt
das
Osnabrücker
Partyvolk
mit
Vorliebe
für
die
"
Happy
Hour"
und
Cocktails
zum
halben
Preis:
Ein
buntes
Kaleidoskop
von
ganz
unterschiedlichen
Menschen
ist
über
600
Jahre
im
Hakenhof
an
der
Ecke
von
Kommenderie-
und
Süsterstraße
ein-
und
ausgegangen.
Die
peppige
Reklameschrift
"
Sausalitos"
über
dem
Eingang
kann
nicht
darüber
hinwegtäuschen,
dass
es
sich
um
ein
richtig
altes
Gebäude
handelt,
sogar
eines
der
ältesten
nicht
kirchlichen
Gebäude
im
Stadtgebiet
überhaupt.
Die
dicken
Bruchsteinwände
mit
ursprünglich
nur
wenigen
und
kleinen
Fensteröffnungen
boten
Schutz
vor
Übergriffen
und
Feuersbrünsten.
Auch
die
Dachform
verrät
das
Alter.
Wo
man
heute
hohe
senkrechte
Fassaden
und
ein
Flachdach
wählen
würde,
um
auf
begrenzter
Grundfläche
viel
Stauraum
zu
gewinnen,
blieb
den
Baumeistern
des
14.
Jahrhunderts
nichts
anderes
übrig,
als
ein
sehr
hohes
und
steiles
Satteldach
zu
errichten.
In
diesem
spätgotischen
Hochregallager
bewahrten
die
Erbauer,
die
Adelsfamilie
von
Hake
zu
Scheventorf,
ihre
Vorräte
an
bäuerlichen
Produkten
auf.
Historiker
stellen
den
Hakenhof
als
ein
Paradebeispiel
für
die
Zwitterform
zwischen
landwirtschaftlichem
und
städtischem
Gebäude
heraus.
Das
große
Dielentor
und
die
nachvollziehbare
frühere
Raumaufteilung
in
dem
schmucklosen,
langen
Bau
–
im
vorderen
Teil
die
Ställe,
im
hinteren
die
Wohnräume
–
waren
der
bäuerlichen
Lebenswelt
entlehnt,
während
der
große
Speicherraum
im
hohen
Dach
typisch
für
ein
Anwesen
im
städtischen
Umfeld
ist.
Er
erinnere
an
die
Fron-
und
Klosterhöfe,
in
denen
die
Abgaben
der
zinspflichtigen
Bevölkerung
gelagert
wurden,
schreiben
Kenner
mittelalterlicher
Bauformen.
Ende
des
15.
Jahrhunderts
verkaufte
die
Familie
von
Hake
ihr
Anwesen
an
einen
Herrn
Dethard
von
Sleter.
Der
war
Stiftsherr
von
St.
Johann.
Er
richtete
1478
im
Haupthaus
einen
Wohnsitz
für
Arme
ein.
Zwölf
Frauen
sollen
zunächst
darin
untergebracht
gewesen
sein.
Die
aus
der
Dachtraufe
herauswachsenden
vier
Kaminschlote
deuten
die
Umnutzung
in
einzelne
Wohnräume
an.
Zum
Stiftungsbesitz
gehörten
noch
ein
Brauhaus,
Stallungen
und
ein
Hausgarten,
also
die
typische
Infrastruktur,
die
den
Armen
eigene
Beiträge
zur
Existenzsicherung
ermöglichen
sollte.
Über
die
Jahrhunderte
blieb
der
Hakenhof
eine
Einrichtung
für
Bedürftige.
Nach
dem
Willen
der
Stifter
mussten
das
Kapitel
zu
St.
Johann
und
der
Magistrat
der
Neustadt
gemeinsam
die
Armen-
Versorgungsanstalt
verwalten.
Eine
einschneidende
Veränderung
des
Umfeldes
trat
1927
ein,
als
der
Magistrat
im
Zuge
der
Planungen
für
das
"
Reichsdienstgebäude"
,
das
heutige
Finanzamt,
eine
Verlängerung
der
Süsterstraße
bis
zum
Schlosswall
vorsah.
Alle
Nebengebäude
des
Hakenhofs
fielen
dieser
"
Durchlegung"
,
wie
man
es
freundlich
nannte,
zum
Opfer.
Das
alte
Steinwerk
stand
auf
einmal
nackt
und
seines
historischen
Umfeldes
beraubt
dar.
Immerhin
tastete
man
das
alte
Gemäuer
nicht
an,
man
gab
der
Straßenführung
hier
einen
kleinen
Bogen.
Entstehungsanlass
für
das
hier
gezeigte
Lichtenberg-
Foto
war
wohl,
die
alte
Umfeld-
Situation
noch
einmal
festzuhalten.
Vorne
quer
durchs
Bild
verläuft
die
Kommenderiestraße,
während
die
Verlängerung
der
Süsterstraße
rechts
am
Hakenhof
entlang
noch
im
Entstehen
ist.
Nach
1942
betreuten
Herz-
Jesu-
Priester
im
Hakenhof
ein
Jugendwohnheim
der
Diözese,
später
war
es
Handwerkslehrlingen
vorbehalten.
In
den
1980er-
Jahren
nahm
die
Katholische
Studentengemeinde
hier
ihren
Sitz,
bis
1999
die
Umnutzung
zum
heutigen
Restaurant-
und
Barbetrieb
erfolgte.
Bildtext:
Der
Hakenhof
1927
vor
dem
Ausbau
der
Süsterstraße
bis
zum
Schlosswall.
Vorne
verläuft
die
Kommenderiestraße.
Wo
ganz
früher
die
Schweine
grunzten,
schlürft
heute
die
junge
Szene
karibisch
angehauchte
Cocktails.
Fotos:
Joachim
Dierks
Rudolf
Lichtenberg
(aus:
Rolf
Spilker,
Lichtenberg
-
Bilder
einer
Stadt,
Band
I)
Autor:
Joachim Dierks