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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Zwei Präsidenten, acht Schüler und die DBU
Zwischenüberschrift:
Gül und Wulff sehen sich Forschungsprojekte an und werden Schirmherren eines Schülerprojektes
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. " Der Honig fehlt." Die Präsidenten Gül und Wulff stehen freundlich-interessiert vor dem Wissenschaftler, warten auf die Präsentation des Lotus-Effektes und der Honig fehlt. " Aber ich habe noch ein Fläschchen in der Tasche", sagt Prof. Dr. Wilhelm Barthlott, greift nach hinten und lässt den Honig dann endlich auf ein Lotusblatt träufeln, von dem er natürlich abperlt. Zuvor haben Gül und Wulff die Schirmherrschaft für das Schülerprojekt " Umwelt baut Brücken" übernommen.
Nur eine Stunde, um die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) einem türkischen Staatspräsidenten zu erklären das ist nicht viel Zeit, da kommt es auf jede Minute an. Und am Ende eines Parforce-Rittes durch Umweltthemen und - techniken stand dann ein Versprechen von Bundespräsident Wulff an Schüler aus Bad Iburg, das mit Umwelt so gar nichts zu tun hat: " Wenn Sie in Berlin sind, gehen wir zusammen bei Vapiano essen." Das versicherte er den deutschen und türkischen Schülern im Alter von 16 und 17 Jahren, die das Projekt " Umwelt baut Brücken" in der DBU so sympathisch vorstellten, dass sie immer wieder Zwischenapplaus bekamen. Wie es zu dem Versprechen kam, wird später verraten.
Vier Schüler des Gymnasiums Bad Iburg und vier Schüler des Gymnasiums Özel Alev in Istanbul waren für die Präsentation auserkoren worden die türkischen Schüler wurden für den Präsidentenbesuch extra eingeflogen. Bei dem Projekt werden deutsche und türkische Schüler von jeweils fünf Partnerschulen später ins Partnerland reisen, dort Umweltthemen recherchieren und schließlich ihre Erfahrungen in der NOZ und in anderen deutschen Tageszeitungen veröffentlichen.
" Es geht nicht nur um Umweltschutz, sondern auch um den menschlichen Kontakt und Austausch", erklärte Laura Sandjohann den Präsidenten und allen anderen Anwesenden in der DBU. Can Cötelioglu aus Istanbul beantwortete die Frage, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede er zwischen Deutschen und Türken erwarte, nicht nur in perfektem Deutsch, sondern auch mit einem verschmitzten Lächeln: " Ich denke, dass Deutschland ein bisschen ordentlicher ist, aber ich finde das türkische Essen besser." Das Publikum lachte, applaudierte kräftig und weiter ging es.
Während die Präsidenten noch auf einem T-Shirt unterschrieben, das der 17-jährige Furkan Ashaboglu entworfen hatte aufgedruckt ist eine Brücke zwischen der deutschen und türkischen Flagge –, leitete DBU-Generalsekretär Fritz Brickwedde schon über zum nächsten Programmpunkt: Nanotechnologie.
Wilhelm Barthlott demonstrierte mittels Honig und Alleskleber die Funktionsweise des Lotusblattes, an dem rein gar nichts haften bleibt. " Stellen Sie sich die Anwendungsmöglichkeiten vor!", schwärmte er. 120 Millionen Euro Umsatz mache man allein in Deutschland schon mit Fassadenfarbe, die wie ein Lotusblatt alles abperlen lasse, so Barthlott. " Was ist das für eine Sub stanz?", wollte Gül wissen und: " Ist das ein umweltfreundliches Produkt?" Barth lott sprach von Polymerpartikeln mit selbstorganisierender Nanostruktur und versicherte: " Wir wissen nichts von Nebenwirkungen."
Weiter ging es zu Edwin Büchter, der zeigen wollte, wie man Oberflächen mit Licht reinigen kann doch der Laser wollte nicht. Dabei hatten die Präsidenten und ihre Gattinnen extra die bereitgestellten Schutzbrillen aufgesetzt. " Das macht mich aber auch nicht schöner", sagte Wulff grinsend. " Das macht Sie aber auch nicht hässlicher", konterte der Forscher lächelnd.
Es folgten noch ein informelles Gespräch mit Wissenschaftlern und Unternehmern, ein Fototermin zu einem Umweltprogramm mit Migranten und dann mussten die Präsidenten auch schon weiter zum nächsten Termin in Osnabrück.
Erst da, auf dem Weg zum Ausgang, hatten die Schüler doch noch Gelegenheit, kurz mit Bundespräsident Wulff zu sprechen und ihm das Versprechen abzuknöpfen, mit ihnen in Berlin italienisch essen zu gehen. Wulff wollte wissen, warum die türkischen Schüler so gut Deutsch sprechen. Die 17-jährige Özge Kirimselioglu erklärte, dass am Özel Alev Deutsch als erste Fremdsprache unterrichtet wird, doch Özge ist sogar in Deutschland aufgewachsen. Erst vor drei Jahren zog sie mit ihren Eltern nach Istanbul: " Mein Vater hat die Vapiano-Kette in der Türkei eröffnet."

Bildergalerie
auf www.noz.de

Bildtexte:

Mit und ohne Schutzbrillen vor einem Laser-Projekt: Fritz Brickwedde, Christian Wulff, Abdullah Gül und Bettina Wulff.

Gül zeigt Interesse am Lotus-Effekt, den Wilhelm Barthlott mittels Honig vorführt, der an der Pflanze einfach abperlt

Deutsche und türkische Schüler stellen den Präsidenten Gül und Wulff das Projekt " Umwelt baut Brücken" vor.

Fotos:

Jörn Martens
Autor:
Sandra Dorn


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