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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Der Wald als Sparkasse
Zwischenüberschrift:
Rechenschaftsbericht der Heger Laischaft
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Alle sieben Jahre folgt ein neuer Rückblick. Am Tag nach dem großen Schnatgang legt der Wort- und Buchhalter der Heger Laischaft vor den Mitgliedern Rechenschaft ab. Das alles heißt übersetzt: Erst kontrolliert die Eigentümergemeinschaft aus der Altstadt ihre Grenzen, dann erläutert der geschäftsführende Vorsitzende, was in der Zwischenzeit passiert ist. Und so geschah es auch jetzt: Frank Henrichvark sprach im Friedenssaal des Rathauses.

Hat jemand die Grenze überschritten? Um diese Frage ging es der Heger Laischaft in vergangenen Zeiten, als Grundstücke noch nicht in Katasterkarten eingetragen waren. Auf dem Schnatgang kontrollierte die seit 1560 bestehende Eigentümergemeinschaft der Altstadt, ob sie in der Zwischenzeit Opfer willkürlicher Landnahmen geworden war. Und heute? Wort- und Buchhalter Frank Henrichvark sagte es so: " Wir wollen das Wissen um den gemeinsamen Besitz und das gemeinsame Anliegen nach innen weitergeben."

Das gemeinsame Eigentum der 248 Mitgliedsfamilien besteht heute vor allem aus dem Wald, der seit 300 Jahren nach und nach die Weideflächen ersetzte. Denn seit Langem halten die Familien in der nun schicken Altstadt kein Vieh mehr, und viele wohnen verteilt im ganzen Stadtgebiet.

Doch die Mitglieder der Laischaft betreiben im Heger Holz ihre verbliebene Forstwirtschaft, die in den vergangenen Jahren gewachsen ist, wie Frank Henrichvark während seines Rechenschaftsberichts erläuterte: Inzwischen gehören der Laischaft einschließlich zugekaufter Äcker derzeit 92 Hektar Land.

Und wenn es nach dem Wort- und Buchhalter geht, dürfen es bei Gelegenheit auch noch mehr werden. Es wurden mehr neue Bäume gepflanzt als verloren gegangen waren: 36 000 an der Zahl, wie Frank Henrichvark vorrechnete, von Ahorn über Buche und Stieleiche bis zur Wildkirsche vor allem Laubbäume. An Pflanzaktionen waren viele Nichtmitglieder beteiligt, und Schulklassen halfen mit.

Die Laischaft erkor eine Fläche zum Spenderwald zugunsten des neuen Christlichen Kinderhospitals. 600 Paten fanden sich, die Bundesstiftung Umwelt beteiligte sich und heraus kam ein Erlös von 120 000 Euro, wie der Wort- und Buchhalter berichtete.

Im vergangenen Jahr brannten die Remise und der Schuppen der Laischaft ab. Die neue Remise steht bereits, ebenso das Eichenfachwerk für die neue und deutlich größere Scheune. Frank Henrichvark bilanzierte, dass bei allen Rückschlägen " am Ende denn doch die Erfolge überwiegen". Denn: " Wer im Wald nachhaltig wirtschaftet, begründet damit einen Vorrat an Holz, und eben auch an Kapital, mit dem auch Notfälle überbrückt werden können. So gesehen ist der Wald unsere Sparkasse."

Gleichzeitig ist das Heger Holz für die Stadt ein Naherholungsgebiet, wie Oberbürgermeister Boris Pistorius feststellte. Und es sei der Heger Laischaft und ihren Mitgliedern zu verdanken, dass es diesen Wald gibt.

Bildtext:

Einer bedankte sich für die Arbeit zugunsten der Stadt, einer legte Rechenschaft ab, und ein dritter sprach über die Laischaften als Feuerwehr: Oberbürgermeister Boris Pistorius, Frank Henrichvark von der Heger Laischaft und Dr. Hermann Queckenstedt von der Herrenteichslaischaft.

Foto:

Hermann Pentermann
Autor:
Jann Weber


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