User Online: 2 | Timeout: 20:46Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Am Bahngleis den Müll verbuddelt
Zwischenüberschrift:
Das Geheimnis der Altlast am Fürstenauer Weg ist geklärt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Eine Granate, Porzellangeschirr und Bauschutt das Geheimnis der ominösen Altlast zwischen dem Fürstenauer Weg und Gut Honeburg ist geklärt. Mehrere Zeitzeugen können sich erinnern, dass nach dem Krieg Löcher mit dem Müll aus der Winkelhausenkaserne verfüllt wurden.

Manfred Funke, Jahrgang 1938, ist in Haste aufgewachsen, als kleiner Junge durchstreifte er die Wiesen und Wälder am Fuße des Piesbergs. Für ihn und seine Gefährten war es eine spannende Sache, als in den Kriegsjahren um 1943/ 44 eine Eisenbahnstrecke durch sein Spielrevier gebaut wurde.

Wegen der Bombenangriffe auf die Bahnanlagen im Stadtgebiet entstand diese Entlastungsstrecke, die vom Piesberger Zechenbahnhof bis in die Gartlage gebaut wurde. Die Trasse führte unterhalb von Gut Honeburg vorbei, überquerte die Oldenburger Landstraße und zog sich in einem weiten Bogen durch Haste und die Dodesheide bis zum Hunteburger Weg, wo sie auf das Gleis nach Bremen und Hamburg stieß.

Beim Bau dieser Eisenbahnstrecke, so erinnert sich Manfred Funke, blieben links und rechts davon Mulden zurück, weil der Aushub für den Damm verwendet wurde. Diese Löcher füllten sich nach und nach mit Wasser, im Winter fuhren die Kinder darauf Schlittschuh.

Nach dem Krieg, in einer Zeit ohne funktionierende Müllabfuhr, nahm niemand Anstoß daran, dass diese Mulden mit Hausmüll verfüllt wurden. Größere Mengen hätten die britischen Streitkräfte abgekippt, nachdem sie in die Winkelhausenkaserne gezogen waren, sagt Manfred Funke, der jetzt in Bad Laer wohnt. Darauf weisen auch die Porzellanscherben mit englischem Aufdruck hin, die jetzt beim Bau eines Ausgleichsbeckens zum Vorschein gekommen sind. Es passt in die Zeit, dass auch Hinterlassenschaften des Krieges in den Mulden verschwanden. Für die Stadt ist die Altlast eine teure Angelegenheit.

Bildtext:

An diesem Wäldchen verlief damals das Gleis für die Entlastungsbahn. Manfred Funke erinnert sich, dass hier auch jahrelang Müll entsorgt wurde.

Foto:

Egmont Seiler
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert


Anfang der Liste Ende der Liste