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1.
Erscheinungsdatum:
07.09.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitungsanzeige
sorgt
für
Empörung.
Zuspruch
für
das
Verhalten
des
Oberbürgermeisters
Boris
Pistorius
gegenüber
Kaufleuten,
auch
auf
Seiten
der
Parteien.
CDU-
Fraktionsvorsitzende
Fritz
Brickwedde
gibt
der
Bürgerinitiative
"
Lebendiges
Osnabrück"
die
Schuld.
Kaufleute
in
der
Kritik.
Kommentar:
Die
Kaufleute
sollten
eher
das
"
Gesamtbild"
sehen.
Überschrift:
Pistorius bricht Dialog mit Kaufleuten ab
Zwischenüberschrift:
Oberbürgermeister empört über Zeitungsanzeige zum Neumarkt-Center – Fraktionen äußern Verständnis
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Zu
einem
Eklat
kommt
es
um
das
geplante
Einkaufscenter
am
Neumarkt:
Oberbürgermeister
Boris
Pistorius
bricht
den
Dialog
mit
den
Kaufleuten
ab,
die
Zeitungsanzeigen
gegen
ein
"
XXL-
Center"
geschaltet
haben.
Weil
er
sich
von
den
Verantwortlichen
in
ein
falsches
Licht
gerückt
sieht,
macht
er
weitere
Gespräche
von
einer
Richtigstellung
abhängig.
Die
Parteien
im
Rat
reagieren
überwiegend
verständnisvoll.
Die
Anzeige
der
Geschäftsleute
liest
sich
wie
eine
Entscheidungshilfe
für
die
Kommunalwahl.
Dabei
werden
den
Ratsfraktionen
Quadratmeter-
Zahlen
zwischen
12
500
und
20
000
zugeschrieben,
von
denen
sich
diese
teilweise
distanzieren.
Und
dann
kommt
der
Satz,
der
im
Rathaus
für
Empörung
sorgt:
"
Übrigens:
Oberbürgermeister
Boris
Pistorius
(SPD)
will
23
500
qm
durchsetzen!
"
Die
Reaktion
kam
prompt
in
einem
offenen
Brief:
"
Ich
habe
mich
niemals
–
wie
in
Ihrer
Anzeige
fälschlicherweise
unterstellt
–
auf
eine
Quadratmeterzahl
festgelegt,
sondern
immer
betont,
dass
in
dieser
Frage
der
Rat
der
Stadt
als
das
dafür
demokratisch
legitimierte
Gremium
die
letzte
Entscheidung
zu
treffen
hat"
,
schreibt
Pistorius.
In
den
Gesprächen
mit
den
Investoren
habe
er
deutlich
gemacht,
dass
ein
Einkaufszentrum
die
gewachsenen
Strukturen
des
Osnabrücker
Einzelhandels
nicht
gefährden
dürfe.
Pistorius
weist
zugleich
darauf
hin,
dass
er
sich
als
direkt
gewählter
Oberbürgermeister
nicht
am
Kommunalwahlkampf
beteiligt
habe.
Er
bedaure
sehr,
"
dass
Sie
mich
mit
Ihren
Anzeigen
in
den
Wahlkampf
hineingezogen
haben"
.
Pistorius
betont
aber,
dass
er
sich
die
Fortsetzung
"
konstruktiver
Gespräche"
wünsche.
SPD-
Fraktionschef
Frank
Henning
hält
Pistorius′
Reaktion
für
angemessen.
Die
Verwaltung
habe
lediglich
den
Auftrag,
mit
dem
Investor
über
Konditionen
zu
verhandeln.
Über
die
Rahmenbedingungen
entscheide
der
Rat.
"
Wir
wollen
nicht,
dass
der
Einzelhandel
kaputtgeht"
,
sagt
Henning.
Dabei
seien
wichtige
Fragen,
etwa
zum
Branchenmix,
noch
gar
nicht
beantwortet.
Die
SPD
sehe
aber
die
Chance,
dass
der
Neumarkt
mit
privatem
Kapital
vorangebracht
wird.
"
Wir
sind
am
Anfang
eines
Diskussionsprozesses
und
nicht
am
Ende"
,
sagt
Michael
Hagedorn
von
den
Grünen.
Die
Unterstellungen
der
Kaufmanns-
Initiative
gegenüber
dem
Oberbürgermeister
seien
polemisch,
wahrheitswidrig
und
plump.
Es
entstehe
auf
diese
Weise
der
Eindruck,
dass
Geschäftsleute
Wahlwerbung
für
die
CDU
machten
und
dass
die
CDU
im
Gegenzug
den
Einzelhandel
vor
unliebsamer
Konkurrenz
zu
schützen
versuche.
Als
"
unverschämte
Unterstellung"
weist
der
CDU-
Fraktionsvorsitzende
Fritz
Brickwedde
diesen
Zusammenhang
zurück.
Für
den
Inhalt
der
Anzeige
sei
allein
die
Bürgerinitiative
"
Lebendiges
Osnabrück"
verantwortlich.
Zum
Inhalt
wollte
sich
Brickwedde
nichtäußern,
da
er
an
den
Gesprächen
zwischen
den
Kaufleuten
und
dem
Oberbürgermeister
nicht
teilgenommen
habe.
Deshalb
lehnt
er
es
auch
ab,
Pistorius′
Reaktion
zu
kommentieren.
Er
bescheinigt
dem
OB
aber,
dass
er
sich
aus
dem
Wahlkampf
herausgehalten
habe.
"
Nicht
ganz
gelungen"
findet
FDP-
Fraktionschef
Thomas
Thiele
die
Kampagne
der
Kaufleute.
Wer
Handel
treibe,
müsse
damit
rechnen,
"
dass
er
Konkurrenz
kriegt"
.
Nur
im
Konsens
mit
einem
Investor
lasse
sich
am
Neumarkt
etwas
realisieren.
Die
CDU
habe
daraus
ein
Wahlkampfthema
gemacht,
obwohl
viele
Fakten
noch
nicht
vorlägen.
Keine
Partei
wolle
ein
"
Mega-
Center"
,
sagt
Thiele.
Die
Empörung
von
Pistorius
kann
er
verstehen
–
schränkt
aber
ein:
"
Er
könnte
aber
auch
einen
breiteren
Rücken
haben."
Die
Kaufleute
hätten
besser
recherchieren
sollen,
meint
UWG-
Sprecher
Ulf-
Siegmar
Mierke.
Es
schade
der
Sache,
wenn
der
Oberbürgermeister
auf
unsachliche
Weise
zitiert
werde.
Auch
die
Position
der
Wählergemeinschaft
sei
mit
20
000
qm
nicht
korrekt
wiedergegeben.
Mierke
tritt
dafür
ein,
dass
die
Stadt
vor
dem
endgültigen
Beschluss
zu
Einkaufszentrum
und
Verkehrsführung
am
Neumarkt
eine
Bürgerbefragung
veranstaltet.
Als
"
schlechten
Stil"
brandmarkt
Christopher
Cheeseman
von
den
Linken
die
Kampagne
der
Geschäftsleute.
Pistorius
habe
sich
überhaupt
nicht
auf
eine
Größenordnung
festgelegt.
Es
sei
völlig
in
Ordnung,
dass
er
von
der
Initiative
verlange,
die
Aussagen
richtigzustellen.
Geschäftsleuten
stehe
es
zwar
frei,
sich
gegen
neue
Konkurrenz
zu
wehren.
Die
Kampagne
zeige
aber,
dass
es
bei
ihnen
noch
Defizite
in
Sachen
Kapitalismus
gebe.
Bildtext:
Gereizt
reagiert
Oberbürgermeister
Pistorius
auf
diese
Anzeige
Osnabrücker
Kaufleute
zum
Einkaufscenter.
Foto:
Jörn
Martens
Kommentar:
Fliegenbeine
Wer
eine
Wahl
gewinnen
will,
muss
politische
Botschaften
zuspitzen,
sonst
entsteht
der
Eindruck,
alle
Parteien
wollten
das
Gleiche.
Nun
sind
es
die
Kaufleute,
die
den
Ton
verschärfen.
Wer
andere
auf
Quadratmeter
festnageln
will,
sollte
zumindest
geklärt
haben,
ob
es
um
reine
Verkaufsfläche
oder
auch
um
Verkehrs-
und
Nebenflächen
geht.
Es
stellt
sich
aber
die
Frage,
welchen
politischen
Nährwert
diese
Fliegenbeinzählerei
haben
soll.
Natürlich
steht
es
den
Geschäftsleuten
zu,
sich
gegen
neue
Konkurrenz
zu
verbünden.
Bei
der
Umgestaltung
des
Neumarkts
geht
es
aber
nicht
nur
um
eine
Interessengruppe,
sondern
um
viele
Interessen,
die
unter
einen
Hut
gebracht
werden
müssen.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert