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1.
Erscheinungsdatum:
06.09.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Die
aktive
Traditionsgemeinschaft
"
Heger
Laischaft"
mit
Frank
Henrichvark,
hält
an
alten
Regeln
fest.
Historisches
um
den
Schnatgang.
Überschrift:
Maßgeschneiderte Girlanden
Zwischenüberschrift:
Die Heger Laischaft schmückt die Altstadt – Festtage mit Fackelzug und Ohrfeige an der Grenze
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Ulrich
Eibisch
steht
mit
der
Girlande
im
Drahtkorb,
und
die
Hydraulik
des
Miniradladers
pumpt
ihn
in
die
Höhe.
Unten
steht
Gerhard
Gust
mit
einer
Holzlatte
und
nimmt
Maß.
In
vier
Meter
Höhe
schmücken
Fichtenzweige
die
Straßen
der
Altstadt.
Wer
noch
keine
sieben
Jahre
in
Osnabrück
lebt,
dürfte
sich
über
das
Treiben
in
der
Altstadt
wundern.
Alles
sieht
nach
einem
bevorstehenden
Fest
aus
–
und
das
ist
auch
der
Fall.
Es
geht
um
den
Schnatgang
der
Heger
Laischaft.
Was
das
ist,
dürfte
dem
tolopen
Volk
ebenfalls
ein
Rätsel
sein.
Übersetzt
ist
dies
der
Grenzgang
entlang
der
ehemaligen
Weidegebiete,
in
die
Bewohner
der
Altstadt
ihr
Vieh
trieben.
Weil
die
Eigentumsverhältnisse
nicht
so
dokumentiert
wurden
wie
heute,
machten
sich
die
Gemeinschaft
der
Eigentümer
regelmäßig
auf
den
Weg,
um
festzustellen,
was
"
olle
use"
ist
–
mit
einem
Ausrufezeichen
dahinter
ist
das
der
Ruf:
"
Alles
unser!
"
Einst
teilten
sich
sechs
Laischaften
die
Ländereien
rund
um
die
Stadt,
die
jedes
Jahr
abwechselnd
feierten.
Dass
die
Heger
Laischaft
als
verbliebene
aktive
Traditionsgemeinschaft
nach
wie
vor
alle
sieben
Jahre
feiert,
lässt
vermuten,
dass
es
regelmäßig
ein
Sabbatjahr
gegeben
haben
könnte.
Frank
Henrichvark
hält
dies
jedenfalls
für
möglich.
Er
ist
Wort-
und
Buchhalter
der
Heger
Laischaft
und
damit
ihr
geschäftsführender
Vorsitzender.
Die
älteste
Aufzeichnung,
in
der
die
Heger
Laischaft
erwähnt
wird,
stammt
von
1560.
Im
Laufe
der
Jahrhunderte
legten
die
Mitglieder
neben
ihren
Weidegebieten
auch
einen
Wald
an.
Die
Viehwirtschaft
gaben
sie
im
Laufe
der
Zeit
auf,
doch
die
Forstwirtschaft
betreiben
sie
noch
immer
–
im
Heger
Holz.
Frank
Henrichvark
geht
es
bei
den
allsiebenjährlichen
Festwochen
darum,
die
Laischaft
"
lebendig
zu
halten"
.
Dass
die
Mitglieder
die
Grenzen
ihres
Territoriums
selbst
überprüfen,
ist
längst
nicht
mehr
nötig,
doch
geht
es
heute
nach
wie
vor
um
den
Zusammenhalt
in
der
Altstadt.
Zwei
Wochen
lang
holten
Mitglieder
der
Heger
Laischaft
rund
140
Kubikmeter
Fichtenzweige
aus
ihrem
Forstgebiet.
Gestern
verteilten
sie
maßgeschneiderte
Girlanden
für
die
jeweilige
Breite
der
Gassen
–
insgesamt
mehr
als
1800
Meter
lang.
Am
heutigen
Dienstag
um
17
Uhr
wird
Wort-
und
Buchhalter
Frank
Henrichvark
vor
dem
Rathaus
das
Fest
ausrufen.
Donnerstag
um
20
Uhr
beginnt
ein
großer
Fackelumzug
durch
die
Altstadt.
Freitag
um
14
Uhr
treffen
sich
Mitglieder
und
Gäste
vor
dem
Rathaus,
und
um
14.30
Uhr
beginnt
der
eigentliche
Schnatgang
durch
die
Heger
Straße,
entlang
der
Lotter
Straße
über
den
Lien
eschweg
zum
Heger
Holz.
Der
Tradition
folgend,
wird
der
Wort-
und
Buchhalter
einem
Jungen
eine
Ohrfeige
zu
den
Worten
"
Kikes,
dat
is
olle
use"
verpassen.
So
sollte
die
schmerzhafte
Erinnerung
den
Grenzverlauf
dokumentieren.
Landvermesser
gab
es
noch
nicht.
Samstag
um
11
Uhr
wird
Oberbürgermeister
Boris
Pistorius
die
Mitglieder
der
Heger
Laischaft
im
Friedenssaal
des
Rathauses
empfangen.
Es
folgen
ein
Rechenschaftsbericht
des
Wort-
und
Buchhalters
sowie
ein
Vortrag
von
Dr.
Hermann
Queckenstedt
über
das
Feuerlöschwesen.
Dieses
Thema
ist
ebenfalls
eng
mit
der
Traditionsgemeinschaft
verbunden.
Denn
sie
schaffte
1722
eine
Feuerspritze
an,
mit
der
die
Mitglieder
Brände
löschten.
Damit
waren
Mitglieder
der
Heger
Laischaft
die
Vorgänger
der
Freiwilligen
Feuerwehr.
Bildtexte:
Die
Altstadt
putzt
sich
heraus.
Ein
Miniradlader
hilft
bei
den
Vorbereitungen
für
die
Festtage
der
Heger
Laischaft.
Fichtengrün
und
Banner
zieren
die
Gassen.
Beinahe
ein
halbes
Jahrhundert
alt
ist
diese
Aufnahme.
1962
schmückte
die
Laischaft
ihre
Straßen
so.
Fotos:
Jörn
Martens/
Emil
Harms
Autor:
Jann Weber