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1.
Erscheinungsdatum:
31.08.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Historisches
über
die
Stadt
Osnabrück
und
die
Adolfstraße.
Überschrift:
Arrangierte Zufriedenheit im Westen
Zwischenüberschrift:
Die Adolfstraße vor 100 Jahren
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Blick
in
die
Adolfstraße
etwa
um
1910
ist
wiederum
ein
Beispiel
für
die
aus
heutiger
Sicht
erstaunlich
unspektakuläre
Motivauswahl
der
Ansichtskartenverlage
jener
Tage.
Deren
Repertoire
beschränkte
sich
nicht
auf
die
Hauptsehenswürdigkeiten
wie
Rathaus,
Waterloo-
Tor
und
Dom,
sondern
zeigte,
wie
in
diesem
Fall,
gern
auch
Vorstadt-
Straßen
ohne
herausragende
Bauwerke.
Dabei
ist
zu
berücksichtigen,
dass
die
westliche
Stadterweiterung
mit
den
schnurgerade
verlaufenden
Wohnstraßen
Herder-
,
Uhland-
,
Adolf-
,
Masch-
und
Auguststraße
damals
durchaus
noch
als
moderne
Errungenschaft
galt.
Die
Zeiten
des
"
Festungsgebots"
,
als
nur
innerhalb
der
engen
Stadtmauern
gebaut
werden
durfte,
lagen
noch
nicht
so
lange
zurück.
Erst
Ende
der
1860er-
Jahre
wurde
die
Aufteilung
des
Laischaftsbesitzes
vor
dem
Martinitor
und
dem
Heger
Tor
beschlossen
und
der
gemeinschaftliche
Weidebetrieb
eingestellt.
Damit
stand
ausreichend
Bauland
im
Westen
zur
Verfügung.
1869
wurde
ein
erster
Bebauungsplan
für
das
ehemalige
Gartenland
direkt
vor
dem
"
Martiniwall"
,
zwischen
Lotter
und
Martinistraße
mit
der
Katharinenstraße
als
zentraler
Achse
aufgestellt.
Die
einsetzende
Bebauung
und
die
Abtragung
des
Walls
ab
1872
beflügelten
sich
gegenseitig.
Nachdem
Osnabrück
1866
preußisch
geworden
war,
setzte
"
eine
Bautätigkeit
von
einem
bis
dahin
unerhörtem
Umfange"
ein,
wie
es
in
einer
alten
Quelle
heißt.
In
nur
sieben
Jahren,
zwischen
1868
und
1875,
entstanden
683
Wohnhäuser
in
Osnabrück.
Das
war
mehr
als
ein
Viertel
der
1875
insgesamt
gezählten
2577
Wohnhäuser.
An
der
Arndtstraße
reihten
sich
"
Wohnhäuser
gehobenen
Zuschnitts"
aneinander.
Weiter
stadtauswärts,
an
Adolf-
und
Maschstraße,
wurden
dagegen
vorwiegend
eineinhalbgeschossige,
schlichter
ausgeführte
"
Kleinwohnungsbauten"
mit
knapp
bemessenen
Wohnräumen
gebaut.
Im
rückwärtigen
Hof
stand
stets
ein
Stallgebäude
mit
Platz
für
vier
bis
sechs
Ziegen
oder
Schweine,
einer
Waschküche
und
einem
Abort.
Auf
jeden
Fall
war
so
eine
ordentlich
gepflasterte,
lindenbestandene
Straße
mit
"
modernen"
Häusern
für
die
damaligen
Bewohner
ein
gewaltiger
Fortschritt
gegenüber
den
ungesunden
Wohnverhältnissen
in
den
engen
Altstadtgassen,
in
denen
nicht
von
ungefähr
1859
die
Cholera
ausgebrochen
war.
Und
auf
jeden
Fall
Grund
genug
für
einen
Adolfstraßen-
Anwohner,
sein
Wohnumfeld
auf
einer
Postkarte
darstellen
zu
lassen.
Möglicherweise
ist
der
Herr
mit
Gehstock
und
Aktenmappe,
der
sich
vorne
links
auf
dem
Pflaster
inszeniert
hat
oder
dort
hinretuschiert
wurde,
der
Auftraggeber
der
Karte.
Der
Postbote
links
am
Eingang
des
Hotels
Klute
dürfte
ebenfalls
das
Ergebnis
einer
Fotomontagearbeit
sein.
Er
wirkt
im
Verhältnis
zu
den
anderen
Personen
unmaßstäblich
klein.
Vielleicht,
so
vermutet
Hotelier
Hans
Klute,
hat
der
Grafiker
die
beiden
linken
Personen
hinzugefügt,
um
die
Komposition
des
Bildes
gegenüber
den
zahlreichen
"
echten"
Personen
in
der
rechten
Bildhälfte
auszuwiegen.
Auffällig
ist,
dass
die
Kutschen
"
englisch
parken"
.
Da
auch
schon
im
Kaiserreich
Rechtsverkehr
herrschte,
ist
diese
Parkmethode
wahrscheinlich
nur
zufällig
so
eingefangen
worden
und
ein
Beleg
dafür,
dass
so
wenig
Verkehr
herrschte,
dass
niemand
daran
Anstoß
nahm.
Der
Name
Adolfstraße
hat
übrigens
nichts
mit
dem
Schwedenkönig
Gustav
Adolf
zu
tun,
und
noch
weniger
mit
Adolf
Hitler.
Er
geht
vielmehr
zurück
auf
Herzog
Adolph
Friedrich
(1774–
1850)
,
der
1831
bis
1837
Vizekönig
von
Hannover
war.
Bildtext:
Die
Adolfstraße
um
1910.
Vorne
quer
verläuft
die
Lotter
Straße.
Das
Eckhaus
links
beherbergt
seit
1872
das
Hotel
Klute.
Seit
2000
verkehrsberuhigte
Einbahnstraße
mit
Piesberger
Naturstein-
Pflaster:
die
Adolfstraße
heute.
Foto:
Joachim
Dierks.
Ansichtskarte
des
Verlags
J.
H.
Evering
Wwe.,
Osnabrück
(aus
der
Sammlung
Helmut
Riecken)
.
Autor:
Joachim Dierks