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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Auszubildende als Paten für Schüler
Zwischenüberschrift:
BBS am Pottgraben stellen ihr neues Modell vor
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Der Testlauf ist gelungen. Max Ellermann, Schüler aus Bohmte, war Praktikant in der Firma Babyone in Nahne. Dort hat ihn die Auszubildende Julia Bartels betreut. Das Ergebnis beschreibt der Schüler so: " Die Patin hat mir geholfen, und ich konnte mich leichter in dem Betrieb integrieren."

Auszubildende als Paten für Neuntklässler, die zwei bis drei Wochen im Betrieb sind das ist die Idee von Professor Dr. Lothar Beinke und den Berufsbildenden Schulen am Pottgraben. Sie nennen es das " Osnabrücker Patenmodell Azubis helfen Praktikanten". Und sie gewannen die Bohnenkamp-Stiftung als Förderer.

Lothar Beinke, der über das Phänomen Abbrecher forscht, hält eine gute Betreuung der Schüler während ihres Betriebspraktikums für wichtig: " Dort bekommen sie die Informationen, die ihnen für die Berufswahl noch fehlen." Martin Sandkämper, Leiter der Bertha-von-Suttner-Realschule, ergänzte: " Die Schüler sind häufig orientierungslos."

Welche Auswirkungen dies hat, rechnete Ralf Korswird, Leiter der BBS am Pottgraben, vor: " Dieses Jahr haben es zum Beispiel 16, 5 Prozent der IHK-Auszubildenden nicht bis zum Abschluss gebracht."

Vom Patenmodell verspricht er sich einen besseren Zugang der Schüler zu den Betrieben: " Es ist auf Augenhöhe angelegt. Die Schüler trauen sich eher, Fragen zu stellen, wenn ihr Gegenüber kaum älter ist als sie selbst." Auch die Auszubildenden profitierten, denn: " Sie entwickeln dabei Personalkompetenz. Die Zeit des Praktikums ist für sie gleichzeitig eine kleine Fortbildung."

Für Lothar Beinke liegt der Vorteil des Patenmodells vor allem im persönlichen Kontakt. Statt einer eher abstrakten Einführung in den Betrieb gehe es hier mehr darum, direkt zu fragen und zu erzählen: " Was zieht man in diesem Betrieb an? Wie geht man hier eigentlich miteinander um? Wie läuft ein Arbeitstag hier ab?" Die Hemmschwelle sei mit den Paten viel geringer: " Die Schüler können Fragen stellen, ohne Kritik befürchten zu müssen."

Das Osnabrücker Patenmodell sieht vor, dass die Schüler die Auszubildenden auch zur Berufsschule begleiten. Und im kommenden Jahr wird auch das Gymnasium " In der Wüste" an dem Modell teilnehmen allerdings mit Zehntklässlern, die jeweils für zwei Wochen in die Betriebe gehen. Oberstudiendirektor Christoph Schüring sagte dazu: " Auch unsere Schüler brauchen Praxis. Manche von ihnen wollen ja nach dem Abitur eine betriebliche Ausbildung absolvieren."

Dass auch die Auszubildenden profitieren, konnte Julia Bartels bestätigen, nachdem sie während ihres dritten Ausbildungsjahrs den Schüler Max Ellermann betreut hatte: " Ich habe dabei unseren Betrieb viel genauer kennengelernt."

Bildtext:

Start ins Patenschaftsmodell mit Schul- und Projektleitern, einem Wissenschaftler, Schülern und Azubis.

Foto:

Gert Westdörp
Autor:
Jann Weber


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