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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Handgemacht und selbst gestrickt
Zwischenüberschrift:
Ein staunender Streifzug durch die erstaunliche elfte Osnabrücker Kulturnacht
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
OSNABRÜCK. Ungewohnt trocken waren diesmal zumindest und zunächst die äußeren Umstände der Kulturnacht. Sogar die Sonne erhellte mitunter die Kunst entlang der Flaniermeilen in der Altstadt. Ebenso erhellend, aber keineswegs trocken war hingegen das, was es dort zu bestaunen gab.
Ateliers, Museen und Theater öffneten dem interessierten Publikum ebenso ihre Pforten wie der Himmel den Sonnenstrahlen. Wie gemalt war das Wetter, und doch begaben sich viele freiwillig etwa in den Spitzboden der Lagerhalle zum Theaterworkshop oder in den auch durch literarische Textpassagen bewegten " Fahrstuhl des Grauens" in der Stadtbibliothek. Dass diese Kulturnacht keine trockene Angelegenheit bleiben würde, deutete sich bereits bei der " Weinlese" der Galerie Moser an. Dort signierte der Star-Cartoonist Peter Gaymann. Um während der Wartezeit in der Schlange schon einmal weinselig in das Thema seines neuen Werkes eintauchen zu können, wurden seinen Lesern weiße und rote Tropfen in Gläsern kredenzt.
Der Farbe buchstäblich beim Trocknen zusehen konnte man in der Dominikanerkirche, wo die Prozess-Künstlerin Barbara Heinisch Malerei zum Ereignis werden ließ. Schauspieler dienten ihr dabei als lebendige, reliefartige Leinwand. Die in der Galerieécart ausgestellten Arbeiten der Malerin Eva Preckwinkel zeichneten sich hingegen als eindrückliche gesichtslose Anklagen gegen den Krieg aus.
Für den Fotokünstler Ulrich Hehmann ersetzt die Computermaus den Pinsel. Mittels digitaler Bildbearbeitung bringt er nicht nur Farbe, sondern auch Bewegung und Motiv-Vervielfältigungen in seine fotografischen Werke. Im Stadtgalerie-Café gab Mario Buletta " Brummelton-Balladen" auf dem Didgeridoo zum Besten.
Neben den zahlreichen Ausstellungen und Aktionen in geöffneten geschlossenen Räumen sollte aber auch die Straßenkunst keinesfalls zu kurz kommen. Bei Sonnenschein beeindruckten die Straßenmusiker von " The Royal Squeeze Box" mit ihren Akustikversionen bekannter Queen-Songs. " Two Hearts in Ten Bands" spielten Emo-Punk auf kleiner Bühne vor der Lagerhalle, während auf dem Markt das üppige musikalische Hauptprogramm von Tango über Musical, Blues, Klassik und Pop bis hin zu vertonten Gedichten der Ton- und Gesangskunst in ihren ganz unterschiedlichen Facetten Tribut zollte.
Wer dem äußeren Vielklang überdrüssig wurde, konnte seinen inneren Gleichklang stillschweigend im Angesicht einer lebensgroßen hockenden Straßenskulptur aus Holz von Franz Greife finden. Viel Anklang fanden auch die nach einer Idee der Strick-Designerin Ute Krugmann bestrickten Straßenlaternen, Bäume, Tore und Pfosten. Ihre Mitstreiterinnen boten zudem den Osnabrückern allerlei Selbstgestricktes feil.
Marion Tischler ging es mit ihrem " Extra Billig"- Bauchladen hingegen nicht nur darum, Häppchen-Kunst als kurzweilige Kurzware für jedermann erschwinglich zu halten, sondern ihre Laufkundschaft auch qua Kunst-Snack in einen Schnack über Kunst zu verstricken.
Kulinarisch endete auch der Streifzug im Asia Shop in der Hasestraße mit einer bizarren musikalischen Lesung zwischen Reissäcken und mit selbst gebauten Instrumenten. Nicht nur Reis braucht viel Wasser. Und so hat es am Schluss dann doch noch richtig angefangen zu regnen. Wie es sich für eine Osnabrücker Kulturnacht gehört.

Bildergalerien
auf www.noz.de und www.os-nachbarn.de


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