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1.
Erscheinungsdatum:
26.08.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Osnabrücker
Stadtgeschichte
im
Museum.
Schriftstücke,
unter
anderem
über
den
Judeneid
sind
in
der
Ausstellung
zu
finden.
Die
erste
jüdische
Gemeinde
und
ihre
Entstehunghintergründe.
Der
Judenstatus
in
der
Wende.
-
Chronik.
Überschrift:
Geldgeber für den Bischof
Zwischenüberschrift:
Die erste jüdische Gemeinde bildete sich um 1300
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Im
Kulturgeschichtlichen
Museum
führen
13
ausgewählte
Exponate
durch
die
bedeutenden
Epochen
der
Osnabrücker
Stadtgeschichte.
In
Folge
4
geht
es
um
die
Gründung
der
ersten
jüdischen
Gemeinde.
"
Wenn
du
einen
Meineid
schwörst,
soll
dich
die
Erde
verschlingen,
[. . .].
Wenn
du
einen
Meineid
schwörst,
sollst
du
in
eine
Salzsäule
verwandelt
werden,
wie
es
Loths
Weib
erging,
als
sie
rückwärts
sah,
als
sie
von
Sodom
ging.
Wenn
du
einen
Meineid
schwörst,
soll
dich
der
Aussatz
befallen,
[. . .].
Wenn
du
einen
Meineid
schwörst,
sollst
du
im
Höllenfeuer
verbrennen."
Das
Misstrauen
gegen
die
Juden
muss
groß
gewesen
sein,
liest
man
die
über
700
Jahre
alte
Formel
des
sogenannten
Judeneides,
der
zu
den
ältesten
Schriftstücken
der
Osnabrücker
Geschichte
gehört.
Der
Eid
stammt
aus
der
Zeit
um
1300.
Damals
bildete
sich
in
Osnabrück
die
erste
jüdische
Gemeinde.
Grund
war
der
wachsende
Geldbedarf
des
Bischofs,
der
Juden
gezielt
als
Geldgeber
in
die
Stadt
holte
und
unter
seinen
Schutz
stellte.
Sie
besaßen
einen
Sonderstatus,
weil
sie
unter
den
Christen
als
Ungläubige
galten.
Sie
konnten
kein
Bürgerrecht
erwerben
und
damit
auch
kein
Handwerk
ausüben.
Daher
blieben
ihnen
nur
wenige
Erwerbsmöglichkeiten.
Dazu
gehörte
das
Geldgeschäft,
da
die
Juden
im
Gegensatz
zu
den
Christen
Zinsen
nehmen
durften.
1267
wird
in
Osnabrück
erstmals
ein
Jude
urkundlich
erwähnt.
1327
lebten
bereits
15
jüdische
Familien
in
der
Stadt.
Die
Gemeinde
besaß
eine
Synagoge
mit
Schule
an
der
Schweinestraße
(der
heutigen
Marienstraße)
und
einen
Friedhof
auf
dem
Westerberg.
Obwohl
sie
keine
Bürger
waren,
mussten
sie
für
ihr
Wohnrecht
hohe
Abgaben
zahlen.
Aufgrund
unterschiedlicher
Lebensgewohnheiten
kam
es
zwischen
der
Stadt
und
den
vom
Bischof
angesiedelten
Juden
regelmäßig
zu
Streitigkeiten.
Dabei
wurden
Letztere
häufig
beschuldigt,
etwas
Unrechtmäßiges
getan
zu
haben.
Wollte
sich
ein
Jude
gegen
solche
Anschuldigungen
wehren,
konnte
er
durch
das
Schwören
des
Eides
seine
Unschuld
beweisen.
Die
eingangs
zitierten
Drohungen,
die
ihm
im
Falle
eines
Meineides
blühen
sollten,
bezeugen
das
große
Misstrauen,
das
die
Osnabrücker
Bürger
den
Juden
entgegenbrachten.
Sündenbock
nach
der
Pest
Dieses
Misstrauen
kulminierte
während
der
Pest
um
1350,
an
der
viele
Menschen
starben.
Damals
wurde
den
Juden
angelastet,
sie
hätten
die
Brunnen
vergiftet,
da
sie
von
der
Pest
kaum
betroffen
waren.
Das
folgende
Pogrom
überlebten
nur
wenige
Juden.
Der
Bischof
begann
danach
erneut
Juden
in
Osnabrück
anzusiedeln.
Erst
nach
der
Aufhebung
des
Zinsverbotes
für
Christen
hob
er
1424
auf
Drängen
der
Stadt
den
Schutz
der
Juden
auf.
Die
letzten
beiden
jüdischen
Familien
mussten
die
Stadt
verlassen.
Erst
im
19.
Jahrhundert
sollte
sich
wieder
eine
jüdische
Gemeinde
in
Osnabrück
bilden.
Bildtext:
Misstrauen
prägte
das
Verhältnis
zu
den
Juden.
Bei
Anschuldigungen
mussten
sie
den
Judeneid
schwören.
Das
Pergament
mit
dem
Judeneid
stammt
aus
der
Zeit
um
1300.
Foto:
Niedersächsisches
Landesarchiv
Autor:
Thorsten Heese