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1.
Erscheinungsdatum:
17.08.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Historisches
zur
Süsterstraße.
Überschrift:
Vom Adelshof zum Stuhllager
Zwischenüberschrift:
Die Süsterstraße um 1930 mit dem Haus von Moltke zu Wulften
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Mit
der
Süsterstraße
verbindet
der
heutige
Osnabrücker,
je
nach
Lebenssituation,
vielleicht
das
"
Sausalitos"
oder
das
Finanzamt
oder
das
Mädchenzentrum
des
Hauses
Neuer
Kamp.
Auf
junge
Damen
geht
auch
der
Straßenname
zurück.
"
Süster"
ist
niederdeutsch
für
"
Schwester"
.
Auf
der
früheren
Parzelle
Nr.
12
befand
sich
einst
ein
zu
St.
Johann
gehörendes
Schwesternhaus.
Davon
war
vor
80
Jahren,
zum
Zeitpunkt
der
historischen
Aufnahme,
nichts
mehr
erhalten.
Das
Bild
wird
beherrscht
vom
Torhaus
des
Adelshofs
von
Moltke.
Der
Fürstbischöfliche
Geheime
Rat
Gustav
Bernhard
von
Moltke
zu
Wulften
erwarb
1697
das
Anwesen
und
baute
es
zu
seinem
Wintersitz
aus.
Etwa
vier
Monate
des
Jahres
lebte
die
Familie
hier.
Ihr
Sommersitz,
das
Gut
Wulften
in
Sutthausen,
hatte
den
entscheidenden
Nachteil,
dass
es
in
einer
Mulde
lag.
Die
bekam
in
den
damaligen
strengen
Wintern
so
viel
Schnee
ab,
dass
das
Gut
wochenlang
von
der
Außenwelt
abgeschnitten
war
–
Grund
genug
für
die
Moltkes,
sich
einen
standesgemäßen
Zweitsitz
in
der
Neustadt
zuzulegen.
Adelshöfe
waren
seit
dem
15.
Jahrhundert
in
Osnabrück
stark
verbreitet,
vor
dem
Bau
des
Fürstbischöflichen
Schlosses
vornehmlich
an
Kommenderie-
,
Gold-
und
Süsterstraße,
später
in
Schlossnähe
an
Haken-
,
Klub-
oder
Seminarstraße.
Noch
um
1800
nahmen
sie
ein
Sechstel
des
gesamten
Stadtgebiets
ein.
Moltkes
Anwesen
lag
mit
dem
hier
gezeigten,
eher
schlichten
Torhaus
direkt
an
der
Süsterstraße,
während
das
herrschaftliche
Wohnhaus
sich
an
dem
Binnenhof
weiter
links
erstreckte.
Nach
einigen
Besitzerwechseln
kaufte
der
gelernte
Lohgerber
und
Lederfabrikant
Carl
Wiemann
in
den
1840er-
Jahren
den
Adelshof.
Aus
der
Familie
gingen
bedeutende
Juristen
und
Schriftsteller
sowie
der
Theater-
und
Film-
Schauspieler
Mathias
Wiemann
(1902–
1969)
hervor,
der
von
seiner
Vaterstadt
1958
die
Möser-
Medaille
verliehen
bekam.
Wiemann
spielte
viele
große
klassische
Rollen,
war
aber
auch
gelegentlich
im
Werbegeschäft
tätig.
Mit
seiner
markanten
sonoren
Stimme
machte
er
den
Nachkriegs-
TV-
Spot
"
Wenn
einem
also
Gutes
widerfährt,
das
ist
schon
einen
Asbach
Uralt
wert"
zu
einem
Dauer-
Erfolg.
Wer
eine
Lupe
zu
Hilfe
nimmt,
kann
auf
der
Original-
Postkarte
das
Hinweisschild
"
Stuhl-
Lager"
vor
der
Toreinfahrt
erkennen.
Es
erlaubt
die
zeitliche
Einordnung
der
Aufnahme
zwischen
1927
und
1945.
Denn
in
diesem
Zeitraum
hatte
die
Firma
Stuhl-
Grissel
hier
ihren
Sitz.
Die
Form
der
Gaslaterne
und
das
Automobil
legen
eine
Entstehungszeit
um
1930
nahe.
Der
heute
74-
jährige
Klaus
Grissel,
Sohn
des
Firmengründers
Paul
Grissel,
verbrachte
seine
frühe
Kindheit
in
dem
Anwesen,
das
seine
Eltern
von
den
Wiemanns
gepachtet
hatten.
"
Das
Haus
war
so
groß,
da
hatten
wir
noch
etliche
Räume
untervermietet"
,
erinnert
sich
Klaus
Grissel:
"
Oben
wohnte
Rechtsanwalt
Schweigmann,
und
neben
uns
der
Zauberkünstler
Franz
Klei.
Natürlich
haben
wir
Kinder
den
immer
umschwärmt."
In
einem
Nebengebäude
unter
der
großen
Hofkastanie
hatte
Firma
Grissel
ihr
Kontor.
Im
Torhaus,
einem
zuvor
landwirtschaftlich
genutzten
Gebäude
mit
unverputzten
Wänden,
lagerten
viele
Hundert
Stühle,
die
der
Großhandelsbetrieb
an
Möbelhäuser
weiterverkaufte.
Am
Palmsonntag
1945
radierten
Bombenvolltreffer
den
ganzen
Komplex
aus.
"
Das
Torhaus
hatte
meterdicke
Wände
aus
Bruchsteinen"
,
so
Grissel,
"
der
davon
übrig
gebliebene
Trümmerhaufen
war
bestimmt
fünf
Meter
hoch."
Für
Firma
Grissel
gab
es
1945
einen
Neuanfang
an
der
Auguststraße.
1948
bezog
sie
den
heutigen
Firmensitz
an
der
Wiesenbachstraße.
Heute
steht
die
Johannisschule
auf
dem
ehemaligen
Wiemann′schen
Besitz.
Anstelle
der
jetzigen
katholischen
Bekenntnisschule
soll
ab
dem
Schuljahr
2012/
2013
eine
sogenannte
abrahamische
Grundschule
vorzugsweise
für
Schüler
katholischen,
jüdischen
und
muslimischen
Glaubens
etabliert
werden.
Bildtexte:
1930
war
die
Süsterstraße
nur
eine
schmale
Gasse.
Der
Adelssitz
von
Moltke
zu
Wulften
beherrschte
die
nördliche
Straßenseite.
Im
Hintergrund
die
Johanniskirche.
Ansichtskarte
des
Verlags
Wiedemann,
Hildesheim,
aus
der
Sammlung
Helmut
Riecken.
Die
Turnhalle
der
Johannisschule
steht
heute
an
gleicher
Stelle.
Foto:
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks