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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Streifzug vom Schölerberg nach Wedding
Zwischenüberschrift:
Franka Hörnschemeyer schuf Installation für Berliner Parlaments-Gebäude
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Dass eine bildende Künstlerin im Tonstudio arbeitet, klingt ungewöhnlich. Für Franka Hörnschemeyer gilt das derzeit trotzdem. Tag für Tag fährt sie ins Studio, wo sie Bänder für ihre neue Installation " Koordinaten" bearbeitet. Zu sehen und zu hören ist sie ab September in einem Wald in Neugnadenfeld als Beitrag zum Skulpturenweg Kunstwegen, der von Nordhorn ins niederländische Zwolle führt.
Franka Hörnschemeyer hat es geschafft. Seit Jahren agiert die 1958 in Osnabrück geborene Künstlerin erfolgreich auf internationalem Parkett. Das beweisen nicht nur ihre Teilnahme am Projekt " Kunstwegen", für das diverse renommierte Künstler Skulpturen geschaffen haben. Eine weitere Installation von Hörnschemeyer steht im Paul-Löbe-Haus des Bundestages. " BFD bündig fluchtend dicht" ist ein aus filigranen Gitterwänden bestehendes Labyrinth. Für solche Installationen aus industriellen Materialien ist Franka Hörnschemeyer bekannt.
" Was mich interessiert, ist die Komplexität von Orten und Räumen", sagt Franka Hörnschemeyer. Raum ist für sie " nicht einfach ein Container". Hörnschemeyer sieht ihn als etwas, was " durch Handlung entsteht". Geschichte und Sprache sind für sie unabdingbar mit dem Raum verknüpft. So hat sie für ihre " Kunstwegen"- Installation junge und alte Neugnadenfelder interviewt. Herausgekommen sind " 18 Sichtweisen auf den Ort", der 1946 auf Betreiben der freikirchlichen Herrnhuter Brüdergemeine auf dem Gelände eines Barackenlagers für sowjetische Kriegsgefangene entstand. Die Tondokumente sind auf den neun kreisförmig angeordneten Elementen der Installation zu hören.
Die enge Verknüpfung von Hörnschemeyers Werk mit dem Raum zeigt sich auch darin, dass die Künstlerin viele Streifzüge unternimmt. " Das habe ich schon immer gemacht", sagt sie. Schon in ihrer Jugend in Osnabrück. Mit Schwestern und Freunden streifte sie durch die Stadt, gern auch durch den Wald auf dem Schölerberg nahe dem Käthe-Kollwitz-Gymnasium.
Mit 18 Jahren machte sie hier ihr Abitur. Da wusste sie bereits, dass sie Kunst studieren möchte. " Für meine Eltern war das eine Herausforderung", berichtet sie, wobei ihrer Stimme ein leises Schmunzeln anzuhören ist. Welche Eltern sehen es schließlich gern, dass ihr Nachwuchs sich für die brotlose Kunst entscheidet? Doch die Tochter ließ sich nicht beirren. Aus heutiger Sicht würde sie sagen, dass sie nie eine andere Wahl hatte. " Ich bin mir auch sicher, dass Künstler sich nicht dafür entscheiden, Künstler zu werden", erklärt Franka Hörnschemeyer, " man folgt dem einfach."
Ihr Weg führt sie zunächst zum Kunststudium nach Hannover, später nach Hamburg. Nach ihrem Kunststudium ermöglichte ihr ein Stipendium den Aufenthalt in New York. Zweimal war sie außerdem für ein halbes Jahr in Japan. Heute lebt die Künstlerin in Berlin und hat eine Professur an der Hochschule für Künste Bremen.
Inzwischen hat Hörnschemeyer auch die unangenehmen Seiten des Arbeitens in der Öffentlichkeit kennengelernt. Als sie in Dresden an ihrem Projekt " Trichter" arbeitete, stieß das nicht nur auf Anerkennung. CDU, FDP und Linke liefen Sturm. " Zu teuer" war ein Argument. Dabei verschwiegen die Lokalpolitiker, dass drei Viertel der Kosten von privaten Sponsoren getragen wurden.
Nach Stationen in Hamburg und Köln hat Franka Hörnschemeyer Berlin zu ihrem Wohnort erkoren,. Sie liebt Großstädte. " Je größer, desto besser", sagt sie. Arbeiten könnte sie allerdings überall. Denn zu entdecken gibt es in jedem Ort etwas. Wer weiß, vielleicht kehrt Franka Hörnschemeyer ja mal für ein paar Streifzüge an ihren Geburtsort zurück.
In unserer Serie " Karriere Marke OS" stellen wir Menschen mit Wurzeln in der Region Osnabrück vor, die einen bemerkenswerten Lebenslauf vorzuweisen haben.

Bildtexte:

Franka Hörnschemeyer lebt heute in Berlin und ist eine international renommierte Künstlerin.

Mit Klein Franka war gut Kirschen essen in Osnabrück

Fotos:

Anne Reinert
Autor:
Anne Reinert


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