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1.
Erscheinungsdatum:
26.07.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Über
die
Entwicklung
des
Zoos.
Überschrift:
Mit Toni zog die weite Welt ein
Zwischenüberschrift:
Heute wird der Zoo 75 Jahre alt – "Schwindelerregende Entwicklung"
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Osnabrücker
Zoo
zeigt
sich
zum
75.
Geburtstag
sowohl
heimatverbunden
als
auch
weltoffen.
Das
war
nicht
immer
so.
Ein
Rückblick.
Am
26.
Juli
im
Jahr
1936
öffnete
der
Heimattiergarten
in
Osnabrück
erstmals
seine
Pforten.
Hirsch-
und
Rehgatter,
ein
Eulenturm
und
Gehege
für
Dachs
und
Fuchs:
Das
Konzept
sah
vor,
ganz
im
Sinne
des
Zeitgeistes
keine
exotischen
Arten,
sondern
nur
Tiere
aus
den
hiesigen
Breitengraden
auf
dem
Schölerberg
zu
halten
–
und
ausgestorbene
örtliche
Arten
als
Skulpturen
auszustellen.
Im
Zweiten
Weltkrieg
bildeten
zwar
die
Wölfe,
die
bei
herannahenden
feindlichen
Fliegern
laut
Überlieferung
ihr
Geheul
weit
vor
den
Sirenen
anstimmten,
ein
gutes
Alarmsystem.
Dennoch
zerstörten
Bomben
und
Nahrungsmittelknappheit
bald
die
Lebensgrundlage
des
Tiergartens,
der
zudem
bei
Besuchen
hoher
Parteifunktionäre
die
letzten
Wildbestände
schlachten
musste,
wie
der
spätere
Vorsitzende
Ludwig
Bäte
klagte.
Das
hehre
Ziel
von
Hans
von
Törnes,
Initiator
des
Heimattiergartens,
geriet
von
der
Agenda:
dem
von
der
Natur
entfremdeten
Menschen
die
Schönheit
der
Tiere
aus
der
eigenen
Heimat
zu
zeigen.
Dressierter
"
Teddy"
Wegen
eines
von
der
Natur
entfremdeten
Tieres,
das
die
Stumpfheit
vieler
Menschen
aus
der
eigenen
Heimat
zur
Nazizeit
nachahmte,
drohte
jedoch
auch
nach
dem
Krieg
das
Aus
für
den
Tiergarten:
Denn
der
Bär
"
Teddy"
hatte
von
der
Zeitenwende
offensichtlich
nichts
mitbekommen
und
erhob
stets
dankend
die
Vorderpfote
zum
Hitlergruß,
wenn
man
ihm
einen
Brocken
zu
fressen
zuwarf.
Eine
prinzipiell
gelungene
Parodie,
welche
die
britischen
Besatzer
allerdings
nicht
ganz
so
witzig
fanden.
Als
sie
mit
ihren
Entnazifizierungsversuchen
bei
"
Teddy"
scheiterten,
blieb
ihnen
aber
nichts
anderes
übrig,
als
die
Geste
mit
Humor
zu
nehmen.
Zumal
der
Tiergarten
wohl
auch
in
ihren
Augen
den
richtigen
Weg
einschlug,
sich
in
Zoo
umbenannte
und
ab
sofort
auf
Internationalität
setzte.
Pinguinanlage
und
Elefantenhaus
wurden
gebaut,
und
der
Einzug
der
ersten
Dickhäuterin
geriet
zum
Volksfest
in
Osnabrück.
"
Aus
dem
Winterquartier
des
Zirkus
Althoff
in
Eversburg
haben
wir
die
Elefantenkuh
‚
Toni′
abgeholt
und
vor
Hunderten
Zuschauern
durch
die
Stadt
geführt"
,
erinnert
sich
Reinhard
Coppenrath,
Präsident
des
Zoos
Osnabrück
und
so
alt
wie
dieser
selbst.
Einen
weiteren
Entwicklungsschub
erhielt
der
Zoo
Anfang
der
70er-
Jahre,
als
er
den
bekannten
Affenfelsen
eröffnete
und
am
Schölerberg
der
erste
Orang-
Utan
zur
Welt
kam:
"
Buschi"
,
der
von
seiner
Mutter
verstoßen
und
die
ersten
Monate
mit
der
Flasche
im
nahen
Kinderhospital
aufgezogen
wurde.
Fortan
beglückte
er
junge
und
alte
Menschen
mit
seinen
kreativen
Malereien
und
verwirrte
mit
seinem
Eintritt
in
den
Ruhestand
einen
Privat-
Fernsehsender
offenbar
derart,
dass
dieser
ihn
voreilig
für
tot
erklärte.
"
Bis
vor
15
Jahren
ist
unser
Zoo
dann
eher
dahingedämmert
–
dann
wurde
sein
Potenzial
geweckt"
,
sagt
Hans
Cromme,
Vizepräsident
des
Zoos.
Schuld
daran
war
nicht
zuletzt
Geschäftsführer
Andreas
Busemann,
der
es
mit
neuen
Marketing-
Strategien
schaffte,
die
Modernisierung
weiter
voranzutreiben.
Die
Stadt
bringt
heute
nur
noch
drei
Prozent
des
Zooetats
auf:
"
Wir
sind
stolz
darauf,
dass
wir
auf
sie
nicht
angewiesen
sind,
so
wie
der
Zoo
in
Münster,
der
jährlich
4,
5
Millionen
Euro
von
der
Stadt
kassiert"
,
sagt
Cromme.
"
Viele
alte
Gehege
wurden
in
großzügige
Themenlandschaften
umgebaut,
die
den
Tieren
viele
Rückzugsmöglichkeiten
bieten"
,
erklärt
Coppenrath
die
Ausweitung
des
Zoos
in
nach
Erdteilen
sortierte
Bereiche
wie
das
zuletzt
eröffnete
Kajanaland.
Der
Ausbau
ist
längst
nicht
abgeschlossen:
Neben
den
arktischen
"
Klimahöhlen"
sind
die
Errichtung
einer
Tempelanlage
nach
kambodschanischem
Vorbild
als
Affentummelplatz
und
der
Bau
einer
Nordamerika-
Landschaft
geplant.
"
Die
Entwicklung
ist
schwindelerregend"
,
sagt
Andreas
Vehring,
seit
39
Jahren
Tierpfleger
in
Osnabrück.
Er
überlegt
lange,
bevor
er
ergänzt:
"
Überwiegend
ist
sie
positiv,
weil
die
Waschbären
jetzt
klettern
können
und
die
Nasenbären
Bäume
im
Gehege
haben."
22
000
Jahreskarten
Trotz
aller
Weltoffenheit
ist
der
Zoo
aber
immer
eine
in
Stadt
und
Land
Osnabrück
verwurzelte
Institution
geblieben.
Dies
belegen
über
22
000
Jahreskarten,
die
er
in
diesem
Jahr
verkaufte.
"
Ich
bin
damals
Mitglied
im
Präsidium
geworden,
weil
ich
Osnabrücker
werden
wollte"
,
sagt
Cromme.
"
Uns
allen
geht
es
aber
vor
allem
um
die
Tiere
und
die
stetige
Verbesserung
ihrer
Lebensbedingungen"
,
ergänzt
Vorstandsbeisitzerin
Karin
Bruchhausen.
Eine
Aufgabe,
die
sie
sicher
auch
in
der
Zukunft
beschäftigen
wird.
Bildergalerie
auf
www.noz.de
Bildtexte:
Der
erste
Elefant
im
Osnabrücker
Zoo:
Am
17.
April
1961
führten
die
Pfleger
die
Kuh
Toni
nach
ihrem
letzten
Auftritt
beim
berühmten
Zirkus
William
Althoff
in
Eversburg
quer
durch
die
Stadt
in
ihre
neue
Heimat
am
Schölerberg.
Der
Affenfelsen
gehört
den
Affen,
auch
wenn
die
Bergziegen
vorübergehend
den
künstlichen
Kletterberg
eroberten.
An
dieser
Stelle
entsteht
zurzeit
ein
Tempel.
Bärengruß
heute:
politisch
korrekt.
Bärenhaltung
damals:
In
dieser
Grube
fristeten
die
Tiere,
bestaunt
vom
neugierigen
Publikum,
ihr
Dasein.
Bärenhaltung
heute:
Im
neuen
Kajanaland
haben
die
Tiere
weit
mehr
Auslauf.
Fotos:
PR/
Martens
Der
Zoo:
Daten
und
Fakten
Damals:
1935:
Spatenstich
des
Neubaus
am
22.
Juli
1936:
Eröffnung
am
26.
Juli
als
Heimtiergarten
1938:
Bärenweibchen
„
Icky″
zieht
ein
und
wird
mit
Braunbärmännchen
„
Teddy″
Liebling
des
Publikums
1960:
Eröffnung
des
ersten
Warmhauses
für
exotische
Tiere
1968:
Indische
Hirschantilopenziehen
ein.
Ihr
Konterfei
prägt
jahrelang
das
Logo
des
Zoos
1978:
Ein
Feuer
im
frisch
eröffneten
Mehrzweckwarmhaus,
vermutlich
durchangeknabberte
Leitungen
verursacht,
tötet
in
der
Nacht
zum
4.
Januar
viele
Tiere
1996:
Start
der
Aktion
Patentier
zur
finanziellen
Unterstützung
Heute:
Wirtschaftsunternehmen
mit
etwa
100
festen
Arbeitsplätzen
Über
2400
Tiere
aus
330
Arten
(537
Säugetiere,
423
Vögel,
163
Reptilien,
990
Fische
und
13
Amphibien)
auf
23,
5
Hektar
Fläche
Meistfrequentierte
Freizeiteinrichtung
der
Region:
865
000
Besucher
im
Jahr
2010
Autor:
Benjamin Kraus