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1.
Erscheinungsdatum:
10.08.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Historische
Anmerkungen
über
die
Bohmter
Straße.
Überschrift:
Historismus an der Bohmter Straße
Zwischenüberschrift:
Einige wenige Fassaden erinnern an die Gründerzeit
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Heute
rauschen
hier
11
000
Kraftfahrzeuge
am
Tag
vorbei
–
jedenfalls
dann,
wenn
nicht
gerade
eine
Baustelle
eingerichtet
ist.
Für
knapp
eine
Million
Euro
wird
derzeit
die
Fahrbahn
der
Bohmter
Straße
saniert
und
umgestaltet.
Nicht
unumstritten
ist
dabei
die
Reduzierung
auf
nur
noch
eine
Fahrspur
pro
Richtung.
Das
war
1904,
zum
Zeitpunkt
der
historischen
Aufnahme,
genauso
wenig
ein
Thema
wie
die
Einrichtung
von
Mittelinseln,
auf
die
sich
die
Fußgänger
beim
Überqueren
der
Straße
retten
können.
Das
Bild
zeigt
den
schnurgeraden
Verlauf
der
Bohmter
Straße
mit
noch
jungen
Lindenbäumen
und
völlig
ohne
Verkehr.
Die
Straße
lief
auf
den
niveaugleichen
Gleisübergang
zur
Schillerstraße
(heute
Kleist
straße)
zu.
Die
heute
nach
rechts
abzweigende
Hauptfahrrichtung
im
Zuge
der
Alten
Poststraße
war
noch
nicht
geschaffen.
Die
Ansichtskarte
verdanken
wir
dem
Osnabrücker
Verlag
H.
Wehmann.
Zu
Beginn
des
20.
Jahrhunderts
schossen
derartige
Verlage
wie
Pilze
aus
dem
feuchten
Waldboden.
Die
Fotografiererei
und
ihre
drucktechnische
Reproduktion
hatten
große
technische
Fortschritte
gemacht,
ebenso
wie
das
Postwesen.
Was
lag
da
für
die
kommunikationsbedürftigen
Osnabrücker
näher,
als
Verwandten
und
Freunden
in
der
großen
weiten
Welt
–
die
abgebildete
Karte
erreichte
am
11.
April
1905
eine
gewisse
Mrs.
Mimi
Schmidt
in
Oakland,
Kalifornien
–
im
Bilde
zu
demonstrieren,
dass
auch
in
der
Hasestadt
ein
neues
Zeitalter
angebrochen
war.
In
den
"
Gründerjahren"
war
Osnabrück
dank
Bahnanschluss
und
einsetzender
Industrialisierung
kräftig
gewachsen.
Das
Bürgertum
hatte
die
kulturelle
Führung
übernommen
und
brachte
dies
selbstbewusst
in
einer
neuen
Architektursprache
zum
Ausdruck.
Wobei
das
mit
dem
Beiwort
"
neu"
so
eine
Sache
ist.
Denn
die
Architekten
nahmen
Anleihen
bei
einer
Handvoll
älterer
Baustile
und
mixten
sie
kräftig
durch.
Heraus
kam
das,
was
wir
heute
als
Historismus
bezeichnen
–
hier
ein
neubarockes
Giebelchen,
dort
ein
neugotisches
Türmchen.
Nicht
nur
Fabrikanten-
Villen
wurden
derart
freizügig
dekoriert,
auch
der
Mietwohnungsbau
für
den
gehobenen
Mittelstand
demonstrierte,
dass
man
sich
nicht
lumpen
ließ.
Die
viergeschossige
Blockrandbebauung
an
den
Ausfallstraßen
Osnabrücks
liefert
dafür
viele
Beispiele.
Die
historische
Ansicht
zeigt
die
Bohmter
Straße
stadteinwärts
zwischen
Humboldt-
und
Bülowstraße.
Links
im
Vordergrund
dominiert
das
Haus
Nr.
38,
vor
dem
fünf
Kinder
in
ihren
weiß
gestärkten
Schürzenkleidchen
für
den
Fotografen
posieren.
Der
Vergleich
mit
der
aktuellen
Aufnahme
zeigt,
dass
dieses
und
rechts
daneben
das
Haus
Nr.
36
mit
der
gelb-
roten
Backsteinfassade
die
107
Jahre
gut
überstanden
haben.
Der
hölzerne
Aufsatz
des
Ecktürmchens
bei
Nr.
38
fehlt
zwar,
und
auch
der
Giebel
rechts
daneben
kommt
jetzt
in
schlichter
Dreiecksform
daher
–
aber
sonst
sind
alle
wichtigen
Architekturelemente
der
denkmalgeschützten
Fassaden
erhalten
geblieben,
einschließlich
der
charakteristischen
Treppenhaus-
Fenster.
Aus
dieser
Perspektive
werden
sie
heute
allerdings
durch
das
ebenfalls
gut
erhaltene
Haus
Nr.
40
verdeckt,
das
1904
noch
nicht
stand.
Dabei
grenzt
es
fast
an
ein
Wunder,
dass
diese
Häuser
den
Bombenhagel
des
Weltkriegs
überlebt
haben.
Denn
sie
lagen
genau
zwischen
dem
Kupfer-
und
Drahtwerk
(heute
KME)
und
der
Bahnlinie
mit
dem
Reichsbahn-
Ausbesserungswerk.
Beide
Areale
wurden
zwischen
1942
und
1945
mehrfach
von
Bombeneinschlägen
durchgepflügt.
Viele
Blindgänger
mussten
nach
dem
Krieg
geborgen
werden.
Eine
letzte
spektakuläre
Aktion
fand
im
Oktober
2009
statt,
als
in
einem
Garten
der
Humboldt
straße,
direkt
hinter
den
hier
abgebildeten
Häusern,
eine
Fünfzentnerbombe
gesprengt
werden
musste.
Die
Gärten
waren
anschließend
nicht
wiederzuerkennen.
Bildtexte:
Die
Bohmter
Straße,
etwa
auf
Höhe
der
einmündenden
Humboldtstraße
stadteinwärts
betrachtet,
bot
1904
ein
Bild
verkehrsfreier
Beschaulichkeit.
Ansichtskarte
des
Verlags
H.
Wehmann
aus
der
Sammlung
Helmut
Riecken
Noch
vier
Fahrspuren,
bald
nur
noch
zwei:
die
Bohmter
Straße
kurz
vor
Beginn
der
aktuellen
Sanierung.
Foto:
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks