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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
"Wir erwarten ein entspanntes Publikum"
Zwischenüberschrift:
Open Air mit "Söhnen Mannheims" – Organisatoren sind aber auch für Massenpanik gerüstet
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. " Entfluchtung" heißt eines der Wörter, die Oliver Mix, Klaus Fiening und viele weitere Experten für Großveranstaltungen in Osnabrück derzeit beschäftigen. " Brandschutz", " Unwetter" und " Stromausfall" heißen andere. Aber keine " Panik" noch so ein Wort: Stadt, Feuerwehr und Polizei befassen sich mit diesen Szenarien, damit die Besucher des Freiluftkonzerts am 30. Juli in Eversburg entspannt feiern können. Ein ausgeklügelter Plan soll für ein Höchstmaß an Sicherheit sorgen.
" Natürlich sind wir nach der Katastrophe von Duisburg sehr sensibilisiert", sagt Mix, Geschäftsführer der Osnabrücker Marketing und Tourismus-Gesellschaft. Auch Klaus Fiening, Brandschutzexperte bei der Feuerwehr, bekennt: " Man ist noch vorsichtiger geworden. Bei jeder Sicherheitsbesprechung ist auch der absolute Extremfall Thema."
In " extrem vielen Gesprächen", wie beide berichten, haben die Experten ein Brandschutz- und Evakuierungskonzept entwickelt. Ein externer Brandschutz-Ingenieur lieferte die Grundlagen.
Die beschworene Vorsicht der Organisatoren zeigt sich dabei klar an zwei Zahlen: 80 000 und 25 000. Der Quadratmeterzahl nach könnten auf der Grünfläche der Eversburger alten Kaserne 80 000 Fans von Xavier Naidoo, der Söhne Mannheims, Laith Al-Deens und Johannes Oerdings auf Einladung der Stadt Osnabrück und des NDR einen grandiosen Musik-Abend und bunten Nachmittag unter freiem Himmel erleben. Und das gratis.
Doch Sicherheit geht vor, und das bedeutet in der Konsequenz: Mehr als 25 000 Besucher werden die Veranstalter nicht auf das Gelände lassen. Dafür gibt es eigens eine Zählstelle am Einlass. Hier schauen Ordner auch stichprobenartig in die mitgebrachten Taschen.
Ist die Zahl von 23 000 Besuchern erreicht, soll der Shuttle-Bus am Neumarkt stehen bleiben und keine Gäste mehr auf das Gelände der Eversburger Kaserne fahren. Auf den ohnehin überschaubaren Parkplatz an der Wersener Landstraße dürfte kein einziges Auto mehr fahren.
" Wir haben reichlich Reserven eingebaut", sagt Mix. Diese sollen gewährleisten, dass im Fall des Falles jeder das Gelände rasch und geordnet über einen der drei Ausgänge verlassen kann. Dafür wurde zum ersten Mal für eine Veranstaltung in Osnabrück– eine Computersimulation erstellt, die den Abfluss der Besucher ganz speziell für das Kasernengelände errechnet. Ergebnis: Nach 15 Minuten ist die Grünfläche leer, nach 45 Minuten das gesamte Gelände geräumt.
Der Hauptzugang und Ausgang liegt an der Landwehrstraße. Diese wird für andere Verkehrsteilnehmer als Busse und Fußgänger komplett gesperrt. Von dort führt ein 400 Meter langer Fußweg zur Bühne.
Ständig werden 40 Busse zwischen Neumarkt und Landwehrstraße pendeln. Über die Wersener Landstraße gelangen die Radfahrer auf das Gelände. Für sie gibt es reichlich Abstellplätze und eine eigene Anfahrtroute durch das Heger Holz. Rund um die 26 Meter breite Bühne liegen Häuser und Gärten. Von dort gibt es also keinen Zugang.
Um die Kaserne für die Open-Air-Veranstaltung nutzen zu können, muss die OMT eigens bei der Stadt
einen Bauantrag stellen.
Zentraler Bestandteil dieses Antrags sind die Nutzungen am Tag des Konzerts " stars@ ndr2", von den Behinderten-Parkplätzen bis zu den Imbiss-Ständen.
300 Menschen werden am 30. Juli für die Sicherheit der Besucher sorgen, darunter allein 100 Ordnungs- und gut 80 Feuerwehrkräfte. Im alten Offizierskasino wird die Leitstelle eingerichtet. Auch zwei Notärzte sind vor Ort. So viel Akribie überzeugt: Der NDR ist begeistert vom Sicherheitskonzept.
Und sollte es zum Extremfall Evakuierung kommen, würde die Bundespolizei, die an den Bahngleisen in Bereitschaft steht, sogar den Zugverkehr stoppen.
Klaus Fiening, Oliver Mix und alle anderen Organisatoren hoffen natürlich, dass dieser Fall pure Theorie bleibt. Mix: " Passieren kann immer etwas. Aber wir sind vorbereitet. Und vor allem: Wir erwarten ein entspanntes Publikum."
Morgen lesen Sie ein Porträt über Johannes Oerding, der beim Open Air neben den " Söhnen Mannheims" und Laith Al-Deen auf der Bühne stehen wird.

Bildtext:

Die Stimmung war prächtig beim NDR-Open-Air in Papenburg trotz Regen. Und den wird es beim Freiluftkonzert mit Xavier Naidoo in Osnabrück hoffentlich erst gar nicht geben. Ansonsten gilt: Passende Kleidung trotzt jedem Wetter.

Haben intensiv am Sicherheitskonzept für das Open-Air-Konzert mit den Söhnen Mannheims in Eversburg mitgearbeitet: Oliver Mix (links) und Klaus Fiening.

Fotos:

Archiv/ Michael Hehmann / Stefanie Adomeit
Autor:
Stefanie Adomeit


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