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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Wege zum Museum der Zukunft
Zwischenüberschrift:
Geschichtsstudenten erstellen Konzept, das Besucher stärker einbeziehen soll
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Wie könnte das Museum der Zukunft aussehen? Das war die Frage, der im Sommersemester eine Gruppe von 16 Studierenden des Fachbereichs Geschichte unter Leitung von Dr. Thorsten Heese, Kurator am Kulturgeschichtlichen Museum Osnabrück, nachgegangen ist.
" Langweilig" und " Hort der Bildung", so lauten einige der Museumsklischees, die auf bunten Pappen an der Wand eines Raumes im dritten Stock der Villa Schlikker hängen. Hier hat sich die Übungsgruppe getroffen und versucht, unter dem Motto " Sesamöffne dich" Konzepte zu entwickeln, die das Museum weg von ebendiesen Vorurteilen bringen können.
Die Ideen und Wünsche wurden dafür auf bunte Pappen geschrieben und an die Wand gehängt. Gleichzeitig konnten auch Besucher der Villa Schlikker ihre Ideen zum Thema aufschreiben und - hängen. So hat sich der Raum zu einer kleinen kunterbunten Denkfabrik entwickelt.
Dreh- und Angelpunkt aller Überlegungen war dabei das Wort " Partizipation", also Teilhabe. Denn dadurch könnten die Besucher das Museum als " ihren Ort" begreifen und sich stärker mit ihm identifizieren, sagt Dr. Heese.
Besucher einbeziehen
Dieses Konzept der " Social Inclusion" werde seit einigen Jahren in Großbritannien und den Niederlanden verfolgt, liege in Deutschland aber noch in den Startlöchern. Eines der Probleme ist jedoch, dass Museumsbesucher den Faktor Partizipation anders verstehen als die Studierenden, die auch schon 16 verschiedene Definitionen für das Wort haben.
110 Menschen hat die Gruppe befragt, um einen Einblick zu bekommen, was sich Bürger bis dato unter einem Museum vorstellen. Dabei war von Wünschen nach aktiver Beteiligung seitens der Besucher am Museumsgeschehen jedoch weniger zu spüren. " Das klassische Verständnis vom Museum ist ein Ort, an den man geht, guckt und unterhalten wird", sagt eine der Studierenden.
Diese Einstellung zu ändern wird ein langer Prozess, sind sich Heese und seine Gruppe einig.
Doch Ansatzpunkte für einen Paradigmenwechsel könnten aus freiwilliger Beteiligung entstehen oder aus einer Themenauswahl, die sowohl an individuelle Alltagsgeschichte wie an Stadt- und Regionalgeschichte anknüpft. " So könnten sich die Besucher tatsächlich wiederfinden", meint Heese.
Am Kulturgeschichtlichen Museum gibt es auch schon Ansätze, die diesen Weg gehen, wie beispielsweise das " Forum Kriegskinder und Kriegsenkel", das sich regelmäßig in der Villa Schlikker trifft.
Ein weiterer, aber auch in der Gruppe höchst umstrittener Punkt könnte die Einbindung der Besucher in die Museumsarbeit sein, beispielsweise durch Schülerführungen. Dabei müsse man jedoch eine Amateurisierung des Museums verhindern.
Ungeklärt bleiben jedoch Faktoren wie die Finanzierung all der Ideen des studentischen Thinktanks. " Inwieweit unsere Konzepte umsetzbar sind, wird sich zeigen. Erst einmal haben wir in der Gruppe etwas in die Zukunft geträumt", gibt auch Heese zu.

Bildtext:

Dr. Thorsten Heese, Kurator am Kulturgeschichtlichen Museum.

Foto:

Corinna Berghahn
Autor:
cob


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