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1.
Erscheinungsdatum:
06.07.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Der
Boden
am
Güterbahnhof
ist
nach
dem
Chemieunfall
im
Februar
2002,
wie
sich
jetzt
herausstellte,
mit
giftigen
Rückständen
aus
dem
Löschschaum
verseucht.
Dabei
handelt
es
sich
um
perflourierte
Tenside
(PFT)
.
Die
Deutsche
Bahn
nimmt
die
Sanierung
in
Zusammenarbeit
mit
der
Stadt
Osnabrück
in
Angriff.
Überschrift:
Das zweite Gift kam mit dem Löschschaum
Zwischenüberschrift:
Neun Jahre nach dem Chemieunfall im Güterbahnhof ist eine zweite Grundwassersanierung nötig
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Neun
Jahre
nach
dem
verheerenden
Chemieunfall
auf
dem
Güterbahnhof
stellt
sich
heraus,
dass
die
längst
beendete
Grundwassersanierung
noch
einmal
von
vorn
beginnen
muss.
Dieses
Mal
gilt
es,
die
Rückstände
von
14
Tonnen
Löschschaum
unschädlich
zu
machen.
Weil
eine
Schiene
gebrochen
war,
entgleiste
ein
Güterzug
am
16.
Februar
2002
östlich
der
Schellenbergbrücke.
Ein
Kesselwagen,
beladen
mit
dem
giftigen
und
zugleich
hochexplosiven
Acrylnitril,
bekam
ein
Leck
und
geriet
in
Brand.
Stundenlang
schlugen
die
Flammen
in
den
Himmel
über
dem
Fledder.
Eine
große
Menge
der
Chemikalie
sickerte
in
den
Boden.
Vier
Jahre
dauerte
es,
das
verseuchte
Grundwasser
mithilfe
von
Bakterien
von
Acrylnitril
zu
befreien.
2006
waren
die
Grundwasserproben
aus
allen
45
Messstellen
wieder
sauber,
wie
Detlef
Gerdts
vom
Fachbereich
Umwelt
der
Stadt
Osnabrück
betont.
Im
Boden
lauert
seit
dem
Chemieunglück
jedoch
ein
zweites
Gift,
und
das
ist
noch
tückischer
als
das
berüchtigte
Acrylnitril.
Der
Schaum,
mit
dem
die
Feuerwehren
das
flammende
Inferno
schließlich
in
den
Griff
bekamen,
enthält
PFT
–
perfluorierte
Tenside.
Diese
Chemikalie,
deren
segensreiche
Wirkung
bei
der
Brandbekämpfung
unbestritten
ist,
gilt
inzwischen
als
extrem
umweltgefährlich
und
steht
zudem
unter
Krebsverdacht.
Eine
Eigenschaft,
aus
der
sie
ihren
Nutzen
zieht,
macht
sie
zugleich
zum
Teufelszeug:
PFT
lässt
Jacken
atmungsaktiv,
Papier
wasserfest
und
Bratpfannen
fettabweisend
werden.
Löschschaum
ist
deshalb
so
wirkungsvoll,
weil
seine
PFT-
Komponente
chemisch
absolut
stabil
ist.
Da
hat
das
Feuer
keine
Chance.
So
ein
Stoff
kommt
in
der
Natur
nicht
vor,
und
er
wird
auch
nicht
biologisch
abgebaut.
PFT
lagert
sich
im
Blut
und
im
Organgewebe
an
und
bleibt
dort
für
lange
Zeit.
Inzwischen
hat
sich
das
segensreiche
Gift
über
den
ganzen
Globus
verteilt.
Sogar
in
der
Leber
von
natürlich
lebenden
Eisbären
wurde
es
schon
nachgewiesen.
Vom
städtischen
Fachbereich
Umwelt
wurde
der
Bahn
nahegelegt,
das
Grundwasser
unter
dem
Unglücksgelände
im
Fledder
auf
perfluorierte
Tenside
zu
untersuchen.
Das
Ergebnis
ist
eindeutig:
Bis
zu
156
000
Nanogramm
pro
Liter
wurden
in
den
Proben
festgestellt.
Als
unbedenklich
gelten
1000
ng/
l
für
das
Grundwasser,
für
Trinkwasser
gelten
300
ng/
l
als
tolerabel.
Sanierungsbedürftig
ist
damit
eine
12
000
Quadratmeter
große
Grundwasserfläche
–
das
entspricht
zwei
Fußballfeldern.
Für
die
Kosten
–
sie
sollen
im
siebenstelligen
Bereich
liegen
–
wird
voraussichtlich
die
Deutsche
Bahn
AG
aufkommen.
DB-
Pressesprecher
Egbert
Meyer-
Lovis
bestätigte,
dass
die
Bahn
bei
der
Sanierung
im
engen
Schulterschluss
mit
der
Stadt
vorgehen
werde.
Zuvor
müsse
das
Untersuchungsgebiet
mit
weiteren
Boden-
und
Grundwasseruntersuchungen
genauer
eingegrenzt
werden.
Die
Stadt
Osnabrück
weist
darauf
hin,
dass
es
keine
akute
Gefährdung
für
Mensch
und
Umwelt
gebe.
Glücklicherweise
gebe
es
keine
Trinkwassernutzung
im
Abstrombereich,
erklärte
dazu
Detlef
Gerdts
vom
Fachbereich
Umwelt.
Geringe
Mengen
PFT
könnten
allerdings
in
die
Hase
gelangen.
Immer
mehr
Filter
Die
Sanierung
von
PFT-
Altlasten
gilt
als
extrem
schwierig.
Wegen
seiner
chemischen
Eigenschaften
lässt
sich
der
Stoff
kaum
mit
den
sonst
üblichen
Aktivkohlefiltern
auffangen.
Jetzt
wollen
die
Fachleute
versuchen,
das
Grundwasser
durch
eine
Kombination
von
mehreren
Aktivkohlefiltern
mit
einem
Ionenaustauscher
zu
schicken.
Die
Belastung
durch
perfluorierte
Tenside
im
Löschschaum
wird
inzwischen
auch
von
der
Europäischen
Union
als
Problem
angesehen.
Seit
dem
1.
Juli
2011
dürfen
nur
noch
Löschschäume
mit
geringerer
PFT-
Konzentration
eingesetzt
werden.
Bildtexte:
14
Tonnen
Schaum
versprühte
die
Feuerwehr
am
16.
Februar
2002,
um
den
Brand
im
Güterbahnhof
zu
ersticken.
Jetzt
ist
der
Schaum
ein
Umweltproblem.Fotos:
Klaus
Lindemann
Explosionsgefahr:
Beim
Chemieunfall
brauchte
die
Feuerwehr
viel
Schaum,
um
eine
Katastrophe
zu
verhindern.
Aus
diesem
Leck
in
einem
Kesselwagen
strömte
das
giftige
Acrylnitril.
Bakterien
haben
es
inzwischen
beseitigt.