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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Wie Osnabrück zur Heimat der DBU wurde
Zwischenüberschrift:
Die Hasestadt setzte sich gegen mehrere starke Mitbewerber durch
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Mit einem Festakt an ihrem Geschäftssitz Osnabrück feiert die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) heute ihr 20-jähriges Bestehen. Der niedersächsische Ministerpräsident David McAllister wird den Festvortrag im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der DBU halten. Beinahe hätte Horst Seehofer gesprochen. Nicht in Osnabrück, sondern in Augsburg. Denn da wollte Theo Waigel vor über 20 Jahren die DBU ansiedeln.
Fritz Brickwedde, DBU-Generalsekretär, erinnert sich an die Diskussionen zwischen dem damaligen Bundesfinanzminister und seinem Ex-Chef Ernst Albrecht. Der war damals niedersächsischer Ministerpräsident, und Brickwedde war sein Pressesprecher. Albrecht bestand darauf, dass der Sitz der DBU nach Niedersachsen kommt, weil das Stiftungskapital aus dem Land stammte: 1, 3 Milliarden Euro, der Erlös aus dem Verkauf der bundeseigenen Salzgitter AG.
Aber selbst als das in trockenen Tüchern war, hatte Osnabrück das Rennen noch nicht für sich entschieden. Auch innerhalb des Landes gab es noch mehrere Städte, die sich um den Standort rissen. Dass es schließlich Osnabrück wurde, lag an prominenten Fürsprechern aus der Region Osnabrück/ Emsland, darunter Innenminister Josef Stock, die Brüder Remmers, Landesumwelt- und Justizminister aus dem Emsland. Brickwedde erinnert sich an das letzte Gespräch zwischen Stock und Albrecht am Flughafen Münster/ Osnabrück. Per Kurier waren noch Broschüren und Fotos herangekarrt worden. Die Argumente Hochschulstandort, Verkehrsknotenpunkt für Autobahn und Eisenbahn, gute Infrastruktur und attraktive Stadt gaben schließlich den Ausschlag. Im März 1990 fiel die Entscheidung für Osnabrück.
Bis heute habe sich der Standort bewährt, findet Brickwedde. Dass die Hauptstadt, damals Bonn und heute Berlin, nicht gerade um die Ecke liege, sei eher ein Vorteil für die Arbeit der Stiftung und bedeute mehr Unabhängigkeit vom Einfluss durch Ministerien und Lobbyisten.
Dass ihm als ehemaligem Sprecher Albrechts nach dem Regierungswechsel in Hannover der Posten des DBU-Generalsekretärs in den Schoß geplumpst sei, weist Brickwedde übrigens entschieden zurück. Unter 100 Bewerbern hatte er es unter die letzten sechs geschafft. Nachdem er aus gut unterrichteten Kreisen erfahren habe, dass die Sache eigentlich schon zugunsten eines Professors aus Süddeutschland entschieden gewesen sei, habe er gar nicht mehr zum Vorstellungsgespräch nach Bonn fahren wollen. Mehr aus sportlichem Ehrgeiz habe ich es dann doch noch wissen wollen″, so Brickwedde. Bei der VW-Stiftung habe er sich schlau gemacht: Wie managt man eine Stiftung? Mit einem fertigen Konzept inklusive Schwerpunktprogramm, Organigramm und Stellenplan stellte er sich vor und überzeugte das Kuratorium.
Aber von der für ihn überraschenden Entscheidung erfuhr er Handys gab′s noch nicht erst am nächsten Tag. Als ihn NOZ-Redakteur Rainer Lahmann-Lammert am Telefon zu seiner Berufung beglückwünschte und mehr wissen wollte, hatte Brickwedde selbst noch keine offizielle Bestätigung vorliegen.
Dass das Konzept für das Vorstellungsgespräch eine gute Basis für die weitere Stiftungsarbeit war, wird inzwischen von höchster Stelle bestätigt: Bundeskanzlerin Angela Merkel lobte kürzlich die Stiftung: Machen Sie es wie bisher.″

Bildtexte:

Der erste Spatenstich zum neuen Stiftungsgebäude der DBU wurde 1993 vollzogen. Unter dem kritischen Blick des damaligen Oberbürgermeisters Hans-Jürgen Fip (l.) stach Fritz Brickwedde (3. v. l.) an der Bornau zu. Foto: Klaus Lindemann

Der umweltgerechte Glaspalast, der die Zentrale der DBU beherbergt, wurde 1995 fertiggestellt.

Foto:

DBU


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