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1.
Erscheinungsdatum:
02.07.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Geschichtliches
über
die
"
Aktion
T4"
.
Die
Ermordung
psychisch
kranker
Menschen
durch
Nationalsozialisten.
Überschrift:
Ärzte erfanden die Todesursache
Zwischenüberschrift:
Ein Stolperstein erinnert jetzt an Theodor Sternberg
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Theodor
Sternberg
war
einer
von
181
Patienten
der
Provinzial
Heil-
und
Pflegeanstalt,
die
im
April
1941
in
einen
der
Busse
steigen
mussten,
die
den
Gertrudenberg
hinaufgefahren
waren.
Die
Reise
führte
über
einen
Umweg
mit
Aufenthalt
in
Eichberg
schließlich
in
die
Tötungsanstalt
Hadamar.
Die
Osnabrücker
mussten
sterben,
weil
sie
psychisch
krank
oder
geistig
behindert
waren.
Einer
von
ihnen
war
Theodor
Sternberg.
Jetzt
erinnert
ein
Stolperstein
an
ihn.
Er
war
72
Jahre
alt,
als
er
mit
Gas
ermordet
wurde.
Die
unfreiwilligen
Fahrgäste
wussten
nicht,
dass
ihre
Ermordung
bereits
vorbereitet
war
–
und
zwar
von
einer
eigens
dafür
einge
richteten
Verwaltung
an
der
Tiergartenstraße
4
in
Berlin.
Adolf
Hitler
hatte
für
die
„
Aktion
T4″
eine
„
Tötungs
ermächtigung″
für
psychisch
Kranke
und
geistig
Behinderte
ausgestellt,
denn
diese
Menschen
galten
der
nationalsozialistischen
Ideologie
nach
als
„
unwertes
Leben″.
Die
Nationalsozialisten
sprachen
von
„
Rassenhygiene″
und
beschönigten
den
Mord
an
200
000
Menschen
in
mehreren
Tötungsanstalten
als
Euthanasie
(Sterbehilfe)
.
Von
Theodor
Sternberg
sind
nur
wenige
Lebensdaten
überliefert.
Er
hatte
an
der
Magdalenenstraße
4
gelebt,
bis
er
im
Juni
1927
in
die
Provinzial
Heil-
und
Pflegeanstalt
musste.
Doch
die
Paten
des
Stolpersteins
trugen
bei
der
Verlegung
vor,
wie
es
den
181
Osnabrückern
ergangen
war:
Schüler
der
9a
und
9b
des
Graf-
Stauffenberg-
Gymnasiums
hatten
sich
im
Religionskurs
ein
halbes
Jahr
lang
mit
der
behördlich
verordneten
Mordwelle
beschäftigt.
Sophie
Lasseur,
Tom
Janßen
und
Lasse
Lindemann
berichteten
von
ihren
Recherchen.
Graue
Busse
holten
die
ahnungslosen
Opfer
nach
sechs
Wochen
aus
dem
Zwischenlager
Eichberg
und
brachten
sie
nach
Hadamar,
wo
die
Mörder
bereits
warteten.
So
beschrieb
es
die
Schülerin
Sophie
Lasseur:
„
Dort
mussten
sich
die
Patienten
entkleiden,
sie
wurden
einem
Arzt
vorgeführt,
der
ihre
spätere
Todesursache
für
die
Sterbeurkunde
bestimmte.
Anschließend
wurden
die
Menschen
von
Pflegern
in
die
im
Keller
gelegene
Gaskammer
geführt.″
Die
Angehörigen
erhielten
Trostbriefe
mit
den
ausgedachten
Todesursachen.
Allein
während
der
ersten
Mordwelle
von
Januar
bis
August
1941
starben
in
Hadamar
10
122
Menschen.
Sophie
Lasseur
berichtete
von
einer
„
Jubiläumsfeier
zum
10
000.
Vergasungstoten
im
August
1941.
Dieses
Ereignis
wurde
mit
Musik
und
Freibier
gefeiert,
und
der
Leiter
der
Anstalt
hielt
eine
Ansprache.″
Dies
blieb
der
Öffentlichkeit
nicht
verborgen.
Der
Bischof
von
Münster,
Clemens
August
Graf
von
Galen,
hielt
Predigten
gegen
das
Treiben
der
Nationalsozialisten.
Diese
stellten
die
„
Aktion
T4″
auch
offiziell
ein,
doch
ging
es
etwa
in
Hadamar
1942
mit
der
sogenannten
„
wilden
Euthanasie″
weiter:
1942
mussten
dort
weitere
4411
Menschen
sterben.
Dieses
Mal
ließ
sie
die
Anstaltsleitung
verhungern
oder
an
überdosierten
Medikamenten
sterben.
Die
Schülerin
Cristina
Aravena
hatte
eine
Melodie
komponiert,
die
sie
bei
der
Verlegung
des
Stolpersteins
an
der
Magdalenenstraße
spielte
–
und
sie
damit
Theodor
Sternberg
widmete.
Bildtext:
Magdalenenstraße
4
–
hier
war
das
Zuhause
von
Theodor
Sternberg.
Foto:
Jörn
Martens
Stolpersteine
Messingplatten
in
den
Gehwegen
erinnern
an
Opfer
des
Nationalsozialismus
–
jeweils
vor
den
letzten
Wohn-
oder
Wirkungsstätten
der
verfolgten
und
ermordeten
Menschen.
Der
Kölner
Künstler
Gunter
Demnig
ist
Initiator
des
Projekts
Stolperstein.
Pate
des
Stolpersteins
für
Theodor
Sternberg
ist
das
Graf-
Stauffenberg-
Gymnasium
(Fachbereiche
evangelische
und
katholische
Religion)
.
Schüler
des
Berufsschulzentrums
am
Westerberg
haben
die
Gedenktafel
verlegt:
Simon
Bartsch,
Jannik
Hollenborg,
Maurice
Hüpel
und
Nico
Seidel.
Das
städtische
Büro
für
Friedenskultur
nimmt
für
künftige
Stolpersteine
gern
Hinweise
von
Zeitzeugen
entgegen.
Die
Telefonnummer
lautet
05
41/
323-
22
87.
Autor:
Jann Weber