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1.
Erscheinungsdatum:
29.06.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
UWG
wirft
der
Stadt
verfehlte
Wirtschaftspolitik
vor.
Hintergrund
ist
die
wegen
fehlender
Flächen
gescheiterte
Ansiedlung
von
OTTO.
Gegenseitige
Vorwürfe
gab
es
auch
im
Streit
um
die
Ansiedlung
von
Dahlmann
am
Limberg.
Ein
Kommentar
der
NOZ
wirft
der
UWG
vor,
Wählerstimmen
hinterherzulaufen.
Überschrift:
Lauter Protest für Ruhe am Limberg
Zwischenüberschrift:
Im Rat Diskussion um Wirtschaftsförderung und Anfrage des Otto-Versandes
Artikel:
Originaltext:
Lauter
Protest
für
Ruhe
am
Limberg:
150
Anwohner
demonstrierten
gestern
während
der
Ratssitzung
auf
dem
Marktplatz
gegen
die
geplante
Ansiedlung
der
Firma
Dallmann
in
der
Limberg-
Kaserne.
Drinnen
diskutierten
die
Ratsmitglieder
über
die
beste
Strategie
in
der
Wirtschaftsförderung.
Foto:
Elvira
Parton
Osnabrück.
Der
Otto-
Versand
sucht
30
Hektar
Gewerbefläche
mit
Gleisanschluss
und
hat
unter
anderem
in
Osnabrück
nachgefragt.
Der
Umgang
der
Wirtschaftsförderung
mit
dieser
Anfrage
lieferte
der
UWG
gestern
Abend
im
Rathaus
den
Zündstoff,
um
auf
die
Wirtschaftsförderung
der
Stadt
insgesamt
zu
schießen
–
während
vor
dem
Rathaus
150
Anwohner
des
Limberges
gegen
einen
anderen
Aspekt
der
Wirtschaftsförderung
protestierten:
die
Dallmann-
Ansiedlung.
Nils
Peters
(UWG)
hatte
vor
dem
Hintergrund
der
Diskussionen
um
die
Ansiedlung
des
Bramscher
Bauunternehmens
Dallmann
in
der
ehemaligen
Kaserne
am
Limberg
eine
Aktuelle
Stunde
zum
Thema
Wirtschaftsförderung
beantragt.
Seine
Kernthese:
Osnabrück
ist
zu
klein,
um
kritiklos
jede
Unternehmensansiedlung
zu
begrüßen.
Die
Stadt
müsse
sich
erstens
stärker
auf
Wachstumsbranchen
wie
die
Gesundheitswirtschaft,
Freizeitindustrie
oder
die
erneuerbaren
Energien
konzentrieren
und
zweitens
enger
mit
dem
Landkreis
kooperieren.
Dann
wäre
es
vielleicht
auch
möglich
gewesen,
so
Nils
Peters,
einen
Platz
für
den
Versandhausriesen
Otto
zu
finden,
der
ein
neues
Logistikzentrum
mit
500
Arbeitsplätzen
schaffen
will.
Die
Anfrage
des
Otto-
Versandes
sei
von
der
Wirtschaftsförderung
(WFO)
halbherzig
beantwortet
worden,
so
Peters.
Wie
aus
der
Antwort
der
Verwaltung
auf
eine
UWG-
Anfrage
hervorgeht,
suchte
Otto
30
Hektar
mit
Gleisanschluss
im
50-
Kilometer-
Umkreis
um
Löhne,
wo
das
Unternehmen
zurzeit
ein
Logistikzentrum
betreibt.
Osnabrück
verfügt
nicht
über
geeignete
Flächen.
Die
Wirtschaftsförderung
brachte
den
Güterbahnhof
ins
Spiel,
wohl
wissend,
dass
die
Fläche
zu
klein
und
die
Entfernung
zur
Autobahn
zu
groß
ist.
Dazu
schickte
die
WFO
einen
Hinweis
auf
die
Wirtschaftsförderung
des
Landkreises.
Das,
so
der
Vorwurf
der
UWG,
sei
eindeutig
zu
wenig,
um
für
Osnabrück
mehr
wirtschaftliches
Wachstum
zu
generieren.
Oberbürgermeister
Boris
Pistorius
konterte
scharf:
Nils
Peters′
Verhalten
sei
"
zutiefst
schädlich"
für
die
Wirtschaftsförderung.
Denn
zu
einer
guten
Wirtschaftspolitik
gehöre
Vertrauen.
"
Die
Unternehmen
müssen
das
Vertrauen
haben,
dass
ihre
Anfrage
nicht
gleich
in
die
Öffentlichkeit
posaunt
wird"
,
sagte
Pistorius.
Der
UWG
warf
er
vor,
"
jeder
Protestbewegung
entgegenzulaufen
in
der
Hoffnung
auf
Wählerstimmen"
.
Die
Verwaltung
unterwerfe
sich
nicht
jeder
Anfrage
eines
Unternehmens,
fuhr
Pistorius
fort
und
nannte
ein
Beispiel:
Ein
Abfüller
von
Mineralwasser
habe
die
ganze
Kaserne
am
Limberg
kaufen
wollen,
um
dort
eine
große
Abfüllanlage
zu
bauen.
Das
hätte
"
Zigtausende
von
Lkw-
Fahrten"
zur
Folge
gehabt.
"
Wir
haben
das
deshalb
nicht
weiter
verfolgt."
Während
draußen
auf
dem
Marktplatz
die
Trillerpfeifen
der
etwa
150
Limberg-
Protestler
langsam
verstummten,
forderte
Fritz
Brickwedde
(CDU)
von
den
Grünen
ein
Bekenntnis
zur
gewerblichen
Entwicklung
am
Limberg.
Brickwedde
wähnte
die
Grünen
"
in
einer
Absetzbewegung"
.
Und
Brickwedde
forderte
Klarheit
von
Volker
Bajus,
der
während
eines
Grünen-
Infoabendes
mit
Limberg-
Anwohnern
mit
ironischem
Unterton
gesagt
hatte,
es
spiele
bei
solchen
Gewerbeansiedlungen
am
Rande
auch
eine
Rolle,
"
dem
Landkreis
eins
auszuwischen"
.
Bajus
räumte
ein,
dass
ihm
dieser
Gedanke
nicht
unsympathisch
sei,
akzeptierte
die
Kritik
der
anderen
Fraktionen
daran
und
bekräftige,
dass
dies
bei
der
Entscheidung
aber
letztlich
keine
Rolle
spiele.
Grünen-
Fraktionschef
Michael
Hagedorn
stellte
klar,
dass
die
Grünen
weiter
zur
gewerblichen
Entwicklung
am
Limberg
stehen.
Ob
Dallmann
hineinpasse,
müssten
aber
die
weiteren
Prüfungen
ergeben.
Ähnlich
äußerten
sich
Frank
Henning
(SPD)
und
Christopher
Cheeseman
(Linke)
.
Für
mehr
Sachlichkeit
in
der
Limberg-
Debatte
warben
Fritz
Brickwedde
und
Thomas
Thiele
(FDP)
. "
Es
ist
Zeit,
verbal
abzurüsten"
,
sagte
Brickwedde,
an
Pistorius
gewandt,
der
der
Bürgerinitiative
Legendenbildung
und
falsche
Behauptungen
vorgehalten
hatte.
Thiele
wies
auf
das
Bauleitverfahren
hin,
dass
in
rechtlich
geordneten
Bahnen
eine
Abwägung
und
Entscheidung
"
mit
reinem
Gewissen"
ermögliche.
Dabei
kämen
auch
die
Interessen
der
Anwohner
zum
Zuge.
Die
Anwohner
vertrauen
darauf
nicht,
wie
während
der
etwa
30-
minütigen
Kundgebung
vor
dem
Rathaus
deutlich
wurde.
Der
Sprecher
der
Bürgerinitiative
"
Rettet
den
Limberg,
Klaus
Bremm,
wiederholte
den
Vorwurf,
die
Bürger
seien
getäuscht
worden.
Birgit
Raab-
Jüttner
forderte
eine
Rückkehr
zur
Perspektivplanung,
an
der
zahlreiche
Bürger
auch
vom
Limberg
mitgewirkt
hätten
und
die
vor
allem
Wohn-
,
Sport-
und
Freizeitnutzung
in
der
75
Hektar
großen
Doppelkaserne
vorsah.
"
Wir
fühlen
uns
seit
über
zwei
Jahren
von
der
Stadt
hingehalten
und
an
der
Nase
herumgeführt"
,
sagte
Raab-
Jüttner.
Kommentar
Wahlen!
Die
UWG
vergaloppiert
sich.
Sie
wirft
die
Anfrage
des
Otto-
Versandes
mit
der
geplanten
Dallmann-
Ansiedlung
in
einen
Topf,
konstruiert
daraus
den
Vorwurf
einer
verfehlten
Wirtschaftspolitik
–
und
macht
sich
zugleich
zum
politischen
Sprachrohr
des
Limberg-
Protestes.
Das
zeugt
nicht
von
einer
Strategie,
sondern
vom
Versuch,
Entwicklungen
aktuell
für
sich
in
der
Wählergunst
zu
nutzen.
Nehmen
wir
die
UWG
beim
Wort:
Sie
will
wirtschaftliches
Wachstum.
Also
müssen
Firmen
zumindest
die
Chance
bekommen,
dass
ihre
Wünsche
vom
Rat
geprüft
werden.
Selbst
das
droht
in
dem
von
der
UWG
unterstützten
Protest
verloren
zu
gehen.
Autor:
Wilfried Hinrichs