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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Schulhefte müssen nicht schneeweiß sein
Zwischenüberschrift:
Drei freiwillige Umweltschützerinnen setzen sich dafür ein, dass Schulen Recyclingpapier verwenden
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Von klein auf schreiben die Grundschüler der Heilig-Geist-Schule in der Dodesheide auf umweltfreundlichem Papier. Ist ein Heft voll, holen sich die Schüler (hier von links die vier Erstklässler Catarina, Florian, Chayenne, Fabian) bei ihrer Klassenlehrerin ein neues selbstverständlich mit Blauem Engel. Johanna Pörtner (links), Julia Völker (rechts) und Corinna Tappe (nicht auf dem Bild) haben das Papiernutzungsverhalten der Osnabrücker Schulen unter die Lupe genommen.Foto: Stefanie Hiekmann

Osnabrück. Umweltschutz fängt im Kleinen an und teilweise auch bei den Kleinen. Schon Grundschüler können ihren Beitrag zum Umweltschutz leisten: Anstelle von schneeweißem Frischfaserpapier greifen sie bei ihren Schulaufgaben zu Recyclingpapier kein großer Akt. Gleiches gilt natürlich auch für ältere Schüler. Drei Osnabrücker FÖJlerinnen sind diesem Thema nachgegangen. Ihre Frage: Wie sieht das Papiernutzungsverhalten an Osnabrücker Schulen aus?
Vor einem Jahr hat Oberbürgermeister Boris Pistorius erstmals ein Rundschreiben an die Schulen versendet. Die damit verbundene Bitte an Schüler, Lehrer und Eltern: Hefte und Blöcke für das neue Schuljahr aus umweltfreundlichem Recyclingpapier zu kaufen. Auch in diesem Jahr wurde solch ein Brief versendet.
Als Freiwillige im Dienst der Umwelt wollten Julia Völker, Corinna Tappe und Johanna Pörtner weiter nachhaken: Wie viele Schulen nutzen mittlerweile überwiegend Recyclingpapier? Wie viele ließen sich durch den Brief im vergangenen Jahr dazu motivieren? Wo gibt es möglicherweise auch Unterrichtsprojekte, die den Schülern parallel auch den Sinn und Zweck der Nutzung verdeutlichen?
In ihrem Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) haben die Mädchen die Antworten auf diese Fragen bei einer Telefonumfrage von den Osnabrücker Schulen eingeholt. " Die Idee ist uns auf unserem ersten Seminar gekommen", erzählt Julia Völker.
Hintergrund: FÖJ heißt nicht nur ein Jahr lang in einer ökologischen Einsatzstelle zu arbeiten. Seminare und selbst initiierte Projekte gehören auch dazu.
So ging es beim ersten Seminar unter anderem auch um Projektideen, die die Freiwilligen im Laufe ihres Dienstes durchführen möchten. Umweltfestivals oder Bauaktionen von Insektenhotels hat es schon mehrfach gegeben.
Warum also nicht mal das Umweltverhalten von Schulen untersuchen? Schließlich haben auch alle drei ihre Einsatzstellen an einer Schule: Julia und Corinna an der Domschule und Johanna an der Angelaschule.
Bei ihrer Ansprechpartnerin Renate Vestner-Heise, Mitbegründerin der Osnabrücker Klimaallianz, sind die Mädchen mit dieser Idee offene Türen eingerannt. Und wie es der Zufall wollte: Im Zuge des ersten OB-Briefes vor rund einem Jahr habe Frau Vestner-Heise die Schulen auch schon nach ihrer Papiernutzung befragt, erzählt Julia.
So lag die Liste mit den Umfrageergebnissen noch vor. " Wir haben die Liste jetzt fortgeführt und uns dabei um die Schulen gekümmert, die damals noch kein Recyclingpapier benutzt haben."
Das betraf nur noch weniger als die Hälfte der Osnabrücker Schulen (Grundschulen, Haupt- und Realschulen, Gymnasien). Denn knapp 60 Prozent (13 von 22 Schulen) hätten bereits vor einem Jahr bei ihren Kopien und Arbeitsblättern komplett auf umweltfreundliches Papier gesetzt. Drei Schulen seien im Laufe der vergangenen zwölf Monate hinzugekommen. Zwei Schulen hätten zwischenzeitlich angefangen, das recycelte Papier zu benutzen, jedoch aufgrund verschiedener Gründe (zu aufwendig, zu teuer) wieder damit aufgehört. " Das finden wir natürlich schon schade", sagt Julia.
Immer ein neues Heft
Gleiches gelte natürlich auch für die vier Schulen, die es noch gar nicht mit dem recycelten Papier versucht haben. Weil aber mehr als 80 Prozent der Osnabrücker Schulen entweder schon Recyclingpapier eingeführt haben oder es zumindest versucht haben, sind die FÖJlerinnen mit ihren Umfrageergebnissen zufrieden. Vor allem, weil sich einige Schulen auch tolle Konzepte und passende Unterrichtsprojekte einfallen ließen. So können sich Schüler der Heilig-Geist-Schule zum Beispiel immer ein neues Heft bei ihrer Lehrerin abholen, wenn ihres voll ist.
Die Finanzierung der auf Vorrat gehaltenen Recyclinghefte läuft über die Klassenkassen. Zudem lernen die Kinder in der zweiten Klasse beim Papierschöpfen in der Praxis, was das mit dem wiederverwerteten Altpapier auf sich hat. Für besonders vorbildliche Projekte verteilten die Freiwilligen jetzt Urkunden an die entsprechenden Schulen. " Das soll auch ein Anreiz für alle anderen sein", sagen sie.
Autor:
Stefanie Hiekmann


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