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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
In ihrer Jugend wurden sie nach Osnabrück verschleppt
Zwischenüberschrift:
Begegnungen mit ehemaligen Zwangsarbeitern auf der Krim
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Einen herzlichen Empfang bereitete die Ministerin für Arbeit und Soziales der Autonomen Republik Krim den Gästen aus Osnabrück. Foto: Gedenkstätte Augustaschacht

pm Osnabrück. Eine zwölfköpfige Gruppe der Osnabrücker Ursulaschule und der Gedenkstätten Augusta schacht und Gestapokeller reiste in die Ukraine, um mit früheren Zwangsarbeitern zu sprechen.

Zum fünften Mal suchten die Osnabrücker gemeinsam mit Partnerschülern und zwei Lehrerinnen des Gymnasiums Nr. 9 der Stadt Simferopol alte ukrainische Bürger auf, die in ihrer Jugend zur Zwangsarbeit nach Osnabrück verschleppt worden waren. Trotz ihres hohen Alters zwischen 84 und 89 Jahren fanden sich acht Zeitzeugen, die den deutschen und ukrainischen Projektteilnehmern von ihren persönlichen Erfahrungen als jugendliche Zwangsarbeiter berichteten.
Fünf Zeitzeugen hatten die Lehrerinnen des Simferopoler Gymnasiums in den großen Küstenstädten Odessa, Cherson und Nikolajev, jeweils eine Nachtzugreise von der Krim entfernt, gefunden. Ein Zeitzeuge, der Gefangener im Arbeitserziehungslager Ohrbeck, dem KZ der Osnabrücker Gestapo, war, führte die Besucher zu der Stelle, an der er als Jugendlicher die Ermordung von Tausenden jüdischen Bewohnern seiner Heimatstadt durch Einheiten der deutschen Besatzer beobachtet hatte.
Die anderen ukrainischen Senioren berichteten von ihren Erlebnissen als Zwangsarbeiter in der Osnabrücker Kokerei, für die Osnabrücker Kupfer- und Drahtwerke, auf einem Bauernhof, in einer Näherei und für die Klöckner-Werke. Eine Zeitzeugin wurde als Hausmädchen in einem Osnabrücker Haushalt eingesetzt. In ihrem Fall konnte eine Schülerin der Ursulaschule inzwischen eine noch lebende Angehörige des Haushaltes finden.
Die Schüler und Gedenkstättenmitarbeiter filmten alle Interviews für die Bildungsarbeit der Gedenkstätten. Mit zwei Zeitzeugen fanden in der Universität Simferopol und im Gymnasium Nr. 9 Gespräche mit Studierenden und Schülern statt. Zusammen wurde auch der Toten des Krieges auf beiden Seiten gedacht.
Am Grab von Kim Adhzumerov, der als 14-Jähriger für die Klöckner-Werke in Georgsmarienhütte arbeiten musste, gedachten die Teilnehmer seines großen Beitrages zu den vier bisherigen Begegnungsprojekten. Zudem besichtigten alle Teilnehmer den Ort der Konferenz von Jalta. In Simferopol wurde die Projektgruppe gemeinsam mit zwei ehemaligen Zwangsarbeitern von der Ministerin für Arbeit und Soziales der Autonomen Republik Krim empfangen.
Die Stiftung " Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" ermöglichte mit ihrer Förderung in Höhe von 6000 Euro das von der Gedenkstätte Augustaschacht organisierte Begegnungsprojekt. Im September werden die neuen Bekannten und Freunde die ehemaligen Zwangsarbeiter und Schüler aus Simferopol zum Gegenbesuch in Osnabrück erwartet.
Autor:
pm


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