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1.
Erscheinungsdatum:
25.06.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Über
die
Geschichte
und
Entwicklung
der
sozialen
Einrichtungen
rund
um
die
Johanniskirche.
Überschrift:
Am Puls der Menschen und der Zeit
Zwischenüberschrift:
Rund um St. Johann: Zukunftsweisendes soziales Engagement über Jahrhunderte
Artikel:
Originaltext:
Kaplan
Johannes
Seling
gründete
eine
Schule
für
benachteiligte
Kinder.
Die
Babyklappe
am
Kinderheim
St.
Johann:
Ihre
Einrichtung
ist
innovativ,
wurde
aber
nicht
nur
innerhalb
der
Kirche
kontrovers
diskutiert.
Fotos:
Hermann
Queckenstedt/
Gert
Westdörp
Osnabrück.
Marienhospital,
Pflegeschule
St.
Hildegard,
Behindertenhilfe,
Caritasverband,
Hospiz,
Kinderhospital:
Die
Gebäudezeilen
rund
um
die
Stiftskirche
St.
Johann
haben
sich
in
1000
Jahren
zu
einem
sozialen
Zentrum
entwickelt,
das
sich
heute
innovativ
und
den
Menschen
zugewandt
präsentiert.
Als
Detmar
von
Osnabrück
das
Stift
1011
gründete,
war
diese
Tendenz
keinesfalls
vorgezeichnet,
denn
ihm
lagen
eher
Seelsorge
und
Bildung
am
Herzen.
Seinerzeit
gehörte
es
für
einen
Reichsbischof
geradezu
zum
guten
Ton,
neue
Klöster
für
die
Orden
oder
Stiftskirchen
für
priesterliche
Gemeinschaften
zu
errichten.
Dabei
konnten
sich
Detmar
und
seine
Amtsbrüder
durchaus
an
Kaiser
Heinrich
II.
orientieren:
Dieser
verstand
sich
als
Stellvertreter
Christi
auf
Erden,
errichtete
mit
dem
Bamberger
Dom
als
Zentrum
sogar
ein
neues
Bistum
und
"
verbrüderte"
sich
1005
in
Dortmund
mit
15
Reichsbischöfen.
Für
Detmar
indes
war
die
Gründung
von
St.
Johann
wohl
mit
einem
Spagat
verbunden:
Prof.
Dr.
Uwe
Lobbedey
vermutet
als
Archäologe,
Bauhistoriker
und
bester
Kenner
der
Dombaugeschichte,
dass
der
Bischof
zeitgleich
auch
ein
Bauprogramm
für
den
Osnabrücker
Dom
auflegte.
Der
Kathedrale
vermachte
er
nach
seinem
Tode
seine
Bibliothek,
um
die
Bildungsmöglichkeiten
der
Domschule
zu
verbessern,
und
hier
ließ
er
sich
auch
vor
dem
Altar
Crispins
und
Cris
pinians
begraben.
Die
parallele
Zuwendung
für
den
Dom
würde
auch
erklären,
warum
die
erste
Johanniskirche
vergleichsweise
klein
ausfiel
–
zumindest
im
Blick
auf
so
imposante
Bauprojekte
wie
das
von
seinem
Amtsbruder
Bernward
in
Hildesheim
erbaute
Benediktinerkloster
St.
Michael.
Im
weiteren
Verlauf
des
Mittelalters
war
auch
St.
Johann
bekannt
für
das
hohe
Bildungsniveau
seiner
Schule,
und
erst
später
entstanden
hier
mit
der
wachsenden
Osnabrücker
Neustadt
wegweisende
Sozialeinrichtungen.
Einerseits
war
in
der
dünner
besiedelten
Neustadt
mehr
Bauland
verfügbar
als
in
der
Altstadt.
Andererseits
gaben
einzelne
Kapitelsherren
der
Kirche
wesentliche
Impulse.
Modernes
Armenhaus
So
errichtete
Stiftsdechant
Dethard
Sleter
in
der
zweiten
Hälfte
des
15.
Jahrhunderts
mit
dem
Hakenhof
an
der
Süsterstraße
das
seinerzeit
modernste
Armenhaus
Osnabrücks,
das
seinen
zwölf
Bewohnern
durch
einen
eigenen
Herd
und
einen
eigenen
Garten
ein
eigenständiges
Leben
mit
Hilfe
zur
Selbsthilfe
ermöglichte.
Weitere
Stiftskanoniker
folgten
seinem
Beispiel:
1505
gründete
der
Kantor
Alev
Kurre
ein
Haus
für
drei
verarmte
Frauen
an
der
Goldstraße,
und
1580
stifteten
die
Brüder
Engelbert
und
Johann
Münnich
nach
dem
Sleter′schen
Konzept
ein
Armenhaus
an
der
Kommenderiestraße.
Nach
der
Aufhebung
des
Stiftes
1802
waren
es
Weihbischof
Carl
Anton
Lüpke
und
Bischof
Paulus
Melchers,
die
mit
dem
neuen
Waisenhaus
an
der
Johannisstraße,
häuslicher
Krankenpflege
durch
Ordensschwestern
aus
Trier
und
vor
allem
durch
das
Marienhospital
in
der
Mitte
des
Jahrhunderts
soziale
Not
nachhaltig
zu
lindern
suchten.
Seit
1836
hatte
zudem
Kaplan
Johannes
Seling
im
Schatten
der
Johanniskirche
eine
Spinnschule
für
sozial
benachteiligte
Kinder
gegründet,
deren
pädagogisches
Konzept
Selbstvertrauen
und
Eigenverantwortlichkeit
der
Jungen
und
Mädchen
förderte.
Parallel
dazu
blies
er
in
einer
ausgedehnten
Reisetätigkeit
zum
"
Feldzug"
gegen
den
Alkoholmissbrauch,
in
dessen
Verlauf
er
an
150
Predigt-
und
Agitationsorten
82
000
Mitglieder
für
die
örtlichen
Mäßigkeitsvereine
akquirierte.
In
der
Gegenwart
profiliert
sich
das
Umfeld
von
St.
Johann
als
Ort
seelsorgerischer,
den
Nächsten
naher
und
zugleich
durchaus
kontrovers
diskutierter
Innovationen:
Dafür
stehen
die
Babyklappe
am
Kinderheim
und
die
neue
Grundschule
der
abrahamitischen
Religionen,
die
interreligiöse
Integration
auf
der
Basis
eines
profunden
christlichen,
islamischen
und
jüdischen
Selbstverständnisses
wecken
möchte.
Autor:
Hermann Queckenstedt