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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Detmars visionäre Tat
Zwischenüberschrift:
Bischof Bode: Wir profitieren bis heute davon
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Bischof trifft Bischof: Franz-Josef Bode vor einem Gemälde, das seinen Vorgänger Detmar zeigt. Foto: Hermann Pentermann

Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode würdigt in diesem Beitrag das Wirken seines Vorgängers Detmar, der vor 1000 Jahren St. Johann gegründet hat.

Osnabrück. Es war eine visionäre Tat des klugen Bischofs Detmar, als er am 13. Juli 1011 den Grundstein für einen weiteren Knotenpunkt kirchlichen Lebens in Osnabrück legte, der besonders der Seelsorge und der Bildung dienen sollte und später eine ganze Reihe sozialer Einrichtungen um sich versammelte. Bis heute profitieren wir davon. Denn heute zeigt sich dort ein Netzwerk der Zuwendung zum Menschen, dessen hervorragendes Zentrum eben die Kirche Sankt Johann ist.
Wenn wir in unserer Zeit von der Verdunstung des Glaubens sprechen, dann liegt doch oft dieser Glaube in einem anderen, diffusen Zustand in der Luft, gerade dort, wo Menschen auf der Suche nach sich selbst und nach dem ganz anderen sind und einen letzten Halt ersehnen. Deshalb muss es gerade heute Kondensationspunkte geben, an denen Glaube sich wieder verdichten kann zu lebendigem Wasser der Hoffnung und der Zuversicht, zu Quellen neuer Formen der Spiritualität. So haben wir in den vergangenen Jahren nicht von ungefähr Gründungen von geistlichen Orten in unserem Bistum vorgenommen: auf der Kommende Lage mit dem Dominikanerinnenkloster " Zum gekreuzigten Erlöser"; mitten im Herzen von Bremen mit dem Kloster der Birgittinnen, die sich der Anbetung und der Gastfreundschaft verschrieben haben; und beim ehemaligen Konzentrationslager Esterwegen, wo Ordensfrauen eine Kultur der Erinnerung an das Unsägliche des Dritten Reiches pflegen, damit Menschen zur Wahrheit unserer Geschichte und zuweilen auch zur Wahrheit ihres eigenen Lebens finden.
Deshalb ist das Jubiläum der Kirche Sankt Johann nicht nur eine intensive Betrachtung der Herkunft und der Entwicklung des geistlichen und kulturellen Lebens unserer Stadt, sondern auch eine Herausforderung, gerade heute neue Orte der Glaubenskommunikation und der Glaubenskultur zu schaffen, die über die pfarrlichen Strukturen hinausgehen. Vielortigkeit und Vielgestaltigkeit der Pastoral, der Seelsorge, sind heute notwendig, um möglichst vielen Menschen in der einen und ganz und gar nicht mehr selbstverständlichen Christenheit den Zugang zum Glauben zu eröffnen, sie zur Hoffnung zu ermutigen und zu tätiger Liebe zu befähigen. Wo Kirche sich diesen " Zumutungen" der Zeit stellt (offen und kritisch, wach und gelassen zugleich), wird sie Zukunft mitgestalten können. Die Kraft eines 1000-jährigen Baumes, der in einer 2000-jährigen Geschichte der Botschaft Jesu Christi wurzelt, reicht dann auch für weitere 1000 Jahre, wo wir dem lebendigen Gott in unseren Herzen und in unseren Gemeinden, in unserer Kirche und in unserer Welt Raum geben.


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